Folge 8: Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe (La soupe aux chaux)
Shownotes
In dieser Folge reisen wir mit Louis de Funès in die französische Provinz, wo Kohlsuppe nicht nur den Alltag, sondern auch das Universum verändert. Wir tauchen ein in eine Welt zwischen Slapstick, Nostalgie und tieferer Bedeutung: Was macht das Leben lebenswert, wenn alles um einen herum verschwindet? Gemeinsam entdecken wir, wie Essen, Trinken und Freundschaft selbst die größten Distanzen – und sogar galaktische Grenzen – überwinden. Dabei blicken wir mit einem Augenzwinkern auf das, was wir aus alten Filmen heute noch lernen können. Komm mit an den Tisch, wenn wir über Kult, Genuss und die Magie der einfachen Dinge sprechen.
Takeaways
- Der Film ist eine nostalgische Reise in die Kindheit.
- Die Charaktere verkörpern eine tiefgehende Männerfreundschaft.
- Gesundheit und Genuss sind zentrale Themen im Alter.
- Trinkrituale sind Ausdruck von Lebensfreude und Gemeinschaft.
- Kohlsuppe symbolisiert Identität und Gastfreundschaft.
- Essen wird als soziale Stabilisierung betrachtet.
- Der Film thematisiert den Wandel der Gesellschaft.
- Humor und Slapstick sind prägend für den Film.
- Die Beziehung zwischen den Charakteren zeigt gesellschaftliche Veränderungen.
- Ein Happy End, das die Sehnsucht nach einem besseren Leben verkörpert.
Links
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Louis de Funès
https://de.wikipedia.org/wiki/LouisdeFun%C3%A8s
Bud Spencer und Terence Hill
https://de.wikipedia.org/wiki/BudSpencerundTerenceHill
Brust oder Keule (L’Aile ou la Cuisse)
https://de.wikipedia.org/wiki/BrustoderKeule
Sideways
https://de.wikipedia.org/wiki/Sideways
Pernod
https://de.wikipedia.org/wiki/Pernod
Pastis
https://de.wikipedia.org/wiki/Pastis
Slow Food
https://de.wikipedia.org/wiki/Slow_Food
Tampopo
https://de.wikipedia.org/wiki/Tampopo
Mehr Infos zu Dr. Daniel Kofahl unter: https://www.apek-consult.de/team/dr-daniel-kofahl/ - Kontakt: Kofahl@apek-consult.de
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Transkript anzeigen
Johannes Quirin: Ja, herzlich willkommen bei Film und Fressen. Eine neue Folge, neuer Film. Erst einmal Hallo nach Kassel. Hallo, Daniel.
Daniel: Hallo Johannes!
Johannes Quirin: Ja, heute geht's für uns nicht nach Kassel, sondern nach Frankreich. Auch wenn du da sitzt, lieber Daniel, wir schauen uns einen Film an, der Conträrer als unser letzter eigentlich gar nicht sein kann. Für viele ist es vielleicht klamauk, für andere ist es Kult. Heute geht's ⁓ Kohlsuppe, Außerirdische, und Louis de Fénes letzter großer Streich, fast letzter großer Streich. Der zweitletzte Film, den er gedreht hat. Klingt verrückt, ist es auch irgendwie. Der Originaltitel La Subo Chou von 1981 zu Deutsch Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe. Ein Film, in dem es um den ersten Kontakt mit Aliens geht. Wie und warum, das haben wir natürlich auch noch gleich in der Zusammenfassung. Jedenfalls ist es eine derbe Bauernkomödie. Zumindestens mal startet sie so ent- puppt sich dann aber schon auch noch bisschen anders. Und irgendwie geht's ja um die Frage, was macht uns eigentlich menschlich? Ich würd mal sagen, es hat was mit gutem Essen zu tun. Daniel, wie ging's dir damit, so einen nostalgischen alten Film zu sehen, der über 40 Jahre nach seiner Entstehung jetzt nochmal irgendwie bei dir auf dem Bildschirm gelandet ist?
Daniel: Mir ging es gut damit. Ich gucke ja sehr gerne alte Filme. Ich bin da fast immer der, der älteren Filme gucke ich lieber als neuere Filme. ist irgendwie für mich immer mehr Gefühl noch drin. Das ist anschlussfähiger für mich. Ich muss sagen, ich war dir sehr dankbar, dass du diesen Film rausgesucht hast, weil ich den nicht kannte. einen, ich habe nicht gesehen, sondern ich habe nie was von dem gehört. Ich hatte ihn nicht auf dem Schirm. Im Gegensatz zu Brust oder Keule, den man ja kennt, wie ist der von? Und dann ist das natürlich ein Titel, einen sofort stutzig macht. Also die außerirdischen Kohleköpfe, da passt ja irgendwas schon wirklich zusammen. Und genau, ich hab mich sehr gefreut, dass wir den anschauen wollten zusammen, oder dass wir ihn innerhalb von sich anschauen, oder dass das besprechen. Und genau, ich war schon beim Start, wenn das da so anfängt, mit seinem spaceig, trashig, retro Look, ja? Man weiß, es geht ⁓ Louis-Symphonie und Kohleköpfe. Da war ich eigentlich schon eingenommen und glücklich. Wie ging es denn dir mit deiner Auswahl, getroffen hast?
Johannes Quirin: Das sind Kindheitserinnerungen. Ich erinnere mich noch sehr gut an diesen Film. Ich kann mich an all diese Filme sehr gut erinnern. Neben Louis de Funès gibt es auch noch Bud Spencer und Terence Hill, die in meiner Jugend den Fernseh-Wildschirm eingenommen und geprägt haben. Das ist Kindheitserinnerung. Aber jetzt auch noch mal aus der Erwachsenenperspektive schaut man sich so einen Film an. Ich hab's ja gesagt, über 40 Jahre ist der jetzt alt. Ist das denn jetzt überhaupt noch zeitgemäß? War schon so für mich irgendwie so eine Frage. Kann man da noch schmunzeln, kann man noch herzhaft lachen? Ich muss sagen, ja. Derb komisch und ... nostalgisch hat sehr gut funktioniert. Klar, konnte ich's wahrscheinlich nicht mehr so lachen, als ich dann als, keine Ahnung, 14-jähriger ... den Film oder vielleicht als Zwölfjähriger oder Zehnjähriger, ich weiß es nicht mehr, das erste Mal diesen Film gesehen hab. Jedenfalls konnte man noch herzhaft schmunzeln über dieses, ja, wirklich ... Slapstick-artige, was da natürlich neben dem klassischen, ⁓ nein, wie man ja Louis de Finet kennt, tatsächlich auch drin vorkommt. Und mir war's jetzt gar nicht bewusst, das hab ich jetzt gesehen, das ist einer seiner letzten Filme. Es gab noch einen ... Danach, 82, weiß ich jetzt aber gar nicht, was es für einer war. Und dann war's das mit Louis de Finesse. Er war wohl auch schon bei den Dreharbeiten ein bisschen krank. Man hat es ihm jetzt nicht so angesehen, ich. Vielleicht war er nicht mehr ganz so impulsiv wie in seinen früheren Filmen, wie auch bei Brust oder Keule und an alle anderen. Aber es hat immer noch einen gewissen Charme gehabt. Und ich war auch glücklich, dir den vorzuschlagen. jetzt, ja würde ich mal sagen nehmen wir alle noch mal mit die den film vielleicht auch noch nie gesehen haben oder irgendwo in der hintersten schublade ihres langzeitgedächtnisses und den kindheitserinnerungen versteckt haben also stellt euch vor irgendwo in der französischen provinz fernab von allem trubel leben zwei alte kumpel ihren lebensabend da haben wir einmal Claude Ratignier, ist Louis de Fenay, und sein bukliger Nachbar, der auch der Buklige genannt wird, Francis Cherras, gespielt von Jean Carmet. Und ja, die haben eigentlich nicht mehr viel vom Leben zu erwarten, oder? Doch, weil es passiert doch schon einiges. Aber am Anfang sieht's so, na ja ... Man verbringt die Tage so wie man sie verbringt und das machen sie hauptsächlich damit, dass sie literweise Rotwein und ein Pernaut trinken mit schönem Brunnenwasser. Das gibt den besten Kick. Und natürlich Klots berühmte Kohlsuppe. die geht's natürlich im Film und die wird immer kräftig gelöffelt und ja, das Ergebnis ist nun ja, wir wissen was passiert bei übermäßigen Kohlsuppen-Genuss. Man muss auch vielleicht mal schön einen fahren lassen. Und die beiden haben diese Kunst des Furzens eigentlich zur Perfektion gebracht. Und zwar so, dass sie durch ihre musikalischen Darbietung plötzlich im Endeffekt mit dem Weltall kommunizieren. Ein Außerirdischer landet vor Klots Tür und es passiert noch einiges. Auf jeden Fall ist er total fasziniert von der Kohlsuppe. Es ist natürlich eine völlig absurde Begegnung der dritten Art und eine Freundschaft entwickelt sich daraus, sehr ungewöhnliche Freundschaft. Er kommt immer wieder, er steigt auch im Rang auf und letzten Endes ist es so, dass er seiner, Klotz verstorbener Frau Francine wieder zum Leben erweckt, dafür sorgt, dass ein Goldstück, ein Goldmünze entsprechend tausendfach vervielfältigt wird und Claude eigentlich ein reicher Mann ist. Seine Frau ist halt jung, 20-jährig, will nichts mit ihm zu tun haben, zieht weg und er schenkt dann ihr diesen kleinen Goldschatz. Tja, und was passiert dann? Diese Idylle der zwei, die da wie so eine Bastion in diesem dörflichen Kontext leben, muss einem Freizeitpark weichen. Sie zwei bleiben, eingegittert und wie Affen vorgeführt. Und was kommt dann? Es kommt ein Angebot. Sie könnten zum Planeten Oxo, weil alle Außerirdischen sind plötzlich totaler Fan von Kohlsuppe. Und was machen sie? Sie fliegen ins All. Tja, das ist im Endeffekt ... dieser film in schneller präzision vorgetragen und vielleicht kann sich der ein oder andere jetzt besser erinnern hast da so alles noch passiert
Daniel: Danke, das war eine tolle Zusammenfassung. Die klingt auch so stringent, wobei es bei dem Film ja tatsächlich teilweise über Tisch und Bänke geht. Und mit dem einen oder harten Cut, wie ich fand, so aus rein filmtechnischer Analyse. Bevor es losgeht in die Analyse, müssen wir eine Sache noch klären. Ich bin ja des Französischen leider gar nicht mächtig. Ein ganz schlimmer Bildungsschnitzer von mir. Die richtige Aussprache von Louis ist Louis de Funès.
Johannes Quirin: Louis de Funès.
Daniel: Louis de Funes. Okay.
Johannes Quirin: Genau, Louis, also das ist ein stimmloses S bei Louis, aber bei Phyness gibt es quasi ein Phyness. Und genau, ja, so.
Daniel: Okay, das ist ein wichtiger Grundsatz zur Frage am Anfang. Ich werde es bestimmt trotzdem oft falsch ausgesprochen, aber dann haben wir es unsere Zuhörer zumindest einmal auf dem Schirm.
Johannes Quirin: Genau, genau, richtig. Ja. Also, du bist wieder quasi in deine Kindheitserinnerung vielleicht eingetaucht. Aber jetzt mal so mit der Erwachsenen Daniel Brille. Wie hast du ihn wahrgenommen? Was ist dir so als erstes aufgefallen, als du ihn gesehen hast?
Daniel: Das erste was mir aufgefallen ist, schon ein Einstieg gewesen ist. Es kommt ja mit diesem Synthesizer Sound und wird so eingeläutet. Man weiß ja, dass es ein Finesse-Film wird und dann wundert man sich natürlich so bisschen, wie das da reinpasst. Aber gut, es fängt dann ja an mit einer Szene und die fand ich gleich schon als Ernährungsoziologe spannend, dass sie sich treffen, also die beiden... Bevor ich noch kurz komme, werden die eingeführt als ein Paar von zwei gebliebenen alten Leuten, die in einem Dorf leben, das es eigentlich nicht mehr gibt. Das ist eigentlich schon so ein Nichtort, der da noch existiert. Die Welt hat sich schon weiter gelesen, das 1981. Wir sind also schon weit in der Nachkriegsmoderne angelangt. Und da steht noch so ein Restruin der französisch-bäuerlich-provinzialen
Johannes Quirin: Genau. Ja.
Daniel: Gesellschaft und Gesellschaftskultur, die längst untergegangen ist zu diesem Zeitpunkt. Die beiden sind da noch in diesen ruinenhaften Hütten und leben da. Ich finde das ist auch schon mal so um den Kontext zu fassen ganz wichtig, im Grunde genommen ist es auch so eine Liebesgeschichte. Natürlich überdreht in diesem Finesse Style, aber es ist schon auch so eine Liebeserklärung und Reminiszenz an diese französisch-provinziale bäuerliche Gesellschaft. nicht mehr gibt, so wie man sich hier noch einen Film überdreht, zu sehen bekommt, so wie man sich das noch vorstellen kann oder anlesen kann aus Literatur. Und dann tauchen diese beiden Herren da auf, eben beide schon fortgeschrittenen Alters. Aus meiner Perspektive auch grundsympathisch, dass auch so als Charaktertypen im Vergleich so wie Schauspieler ja heutzutage oft, die sehen dann mit 80 noch aus wie 50. Mit 50 sehen die aus wie Mitte 20. Man selber fühlt sich immer zu alt im Vergleich. Die hier sind also wirklich Männer, die dem Alter entsprechend ausschauen. Und die treffen sich zum Weintrinken oder zum Weineritual trinken, zum Almormicht. Das hast du eben auch schon gesagt. Das gehört dazu. Die ganze Zeit wird ja getrunken, wenn man gleich auch noch zu sprechen kommt. Und dann sagt ja aber Louis, er trinkt heute nicht mit, weil er hat in der Zeitung gelesen. Er hat Diabetes. dann der andere, was? Wie? Wieso? steht in der Zeitung was über deinen Diabetes. Ja, nicht über meine Diabetes, aber hier steht irgendwie in den Massenmedien, da sind wir schon gleich, aber so ganz aktuellen Diskurs drin. Das ist noch die Zeitung, aber heutzutage kann man es aus dem Internet haben. In der Zeitung wird über Diabetes berichtet, da stehen so Diagnose-merkmale drin, wie bei Google-Glissbaum. das trifft auf mich auch, zu meiner Tante, dritten Grad, das hatte auch Diabetes. Ich werde auch an Diabetes sterben. Das ist einfach schon so toll, dass gleich so diese Panikmachern über die Massenmedien kommt in so einen gleichförmigen Alltag, da so eine Störung rein implementiert wird und dann irgendwie gleich, die ganze Kulturpraxis in Frage gestellt wird. Weil er jetzt offensichtlich am Ende seines Lebens, nicht nur als Schauspieler, sondern eher als Darsteller, Charakter, jetzt sich anfängt auf einmal Sorgungsmachen, dass er noch an Diabetes erkranken könnte. Das ist eben auch schon so eine geile, schöne... Gesundheitspanik und Obsession, die sich da schon so leicht beginnt einzuschleichen.
Johannes Quirin: Er macht sich dann auch gleich mit seinem Rat zum Arzt auf den Weg ins Dorf. Der sagt ihm, das ist jetzt das geringste Problem, er hat. Er sollte vielleicht mal lieber weniger Wein trinken, weil er gefragt wird, wie viel Wein er trinkt. Und dann sagt er, irgendwie drei Flaschen, aber nur am Vormittag. Und ganz empört setzt er wieder auf sein Rad und fährt wieder zurück und sagt, also nee, nee, nee, geht gar nicht. Und der liebe Francis, der macht ihm dann die Nase und langend den Mund wässrig, indem er sich einen schönen Pastis zubereitet, einen Pernaut zubereitet. In dem Fall wird Pernaut getrunken, nicht Pastis, aber im Endeffekt ein Anisett, wenn man es allgemeiner nehmen möchte. Und das, wie ich ja eingangs auch schon gesagt habe, mit dem guten Quellwasser aus dem Brunnen. Und das zelebriert er und macht dann hier dem Clot die Nase lang, dass er gar nicht mehr anders kann als dann diesen schönen Wohltemperierten, der die richtige Temperatur hat, weil das Wasser perfekt temperiert ist für so einen Pernod, dann auch natürlich trinkt und nicht nur einen, sondern zwei und drei. Und dann, ja, dann gibt es halt, wie gesagt, dann auch eben nach diesem Ritual dieser Männerfreundschaft. Endeffekt ist es ja eine Kameradschaft, eine Männerfreundschaft im Alter. Sie stehen, wie du sagst, als ... Ja, letzte Ich hab's ja auch so. Letzte Bastion, als letztes Überbleibsel einer ganz anderen Zeit bleiben die da, obwohl das ja sowieso Provinz ist. Aber die Gemeinschaft hat sie auch gar nicht so eingeschlossen. Es gibt ja noch quasi so eine Dritte im Bunde, die spielt ja nur am Rande ... So eine Rolle als Alte Verrückte. Aber auch die ist so wunderbar aus der Zeit gefallen. Und man sieht man ja, es gibt da irgendwie noch solche ältere Menschen, die da ja in dieser modernen Welt sich vielleicht auch noch gar nicht mehr so richtig zurechtfinden. Trotzdem, und das sieht man da an Traditionen. Festhalten die zwei alten sie kommen zusammen trinken sie kommen zusammen essen also im endeffekt hat man da aber auch einfach wieder so eine verbindung die dann am tisch beim picheln oder beim löffeln dann entsprechend auch wieder zusammen findet und Ja, ist es schon irgendwie idyllisch und man wird sich vielleicht auch manchmal heutzutage wenn ich da so denke na ja so zu dahin wünschen einfach ja Ein einfaches Leben genießen mit den guten Dingen, man so selbst anbaut oder selbst produziert hat. Klar, den Pastist, den Pernaut produzieren sie nicht selbst, aber sie haben tolles Wasser. Sie haben Kohl. Sie haben dann auch entsprechend natürlich auch noch bisschen Rotwein, ob sie den selbst machen, keine Ahnung. Aber irgendjemand wird ihnen diesen Rotwein besorgen. Und da wünscht man sich ja schon manchmal so ein bisschen irgendwie in diese Flucht. der Zivilisation, ist die Welt, obwohl es ja so doch auch ein bisschen traurig ist, trotzdem ist die Welt in dieser kleinen Welt auch noch alles in Ordnung. So hat es zumindest den Anschein.
Daniel: Ja, genau. Das ist natürlich auch, was mit diesem Film spielt. Dass er diese Natürlichkeit, Provinzielle, das Bäuerliche als diesen Mythos darstellt, der er ja auch bei uns in der Gegenwart, aber auch schon in den 1980er Jahren war, in einem sicher entzauberten, längst urbanisierten, rationalisierten Welt, wo das Bäuerliche-Leben so keine Rolle mehr mehr spielt. Das ist eine Art von Geschichte, Anleihe, Zitationen. Man sehnt sich dahin zurück. Gleichzeitig würde ich auch sagen, aus meiner soziologischen Perspektive, das ist auch eine Welt, die uns verschlossen bleiben wird. Das ist für uns wirklich ein Mythos, der da ist. ist schon diese ganze Trinkerei, die wir da betrachten. Die ist natürlich charmant und natürlich ist uns auch irgendwie dass wir in einer Zeit leben, in es mit der Absinenz, mit der Selbstoptimierung wirklich über die Spitzen hinausgetrieben wird. Und dass irgendwas beunruhigt uns da auch. Aber ich glaube, wir sind so weit weg, dass wir so trinken könnten, mit gutem Gewissen, mit sehr Lockerheit. Dass uns das einfach nur noch als Geschichte aus der Vergangenheit so präsent ist. was er auch erzählt mit dem Harzbesuch, wo er hinfällt. Was ja auch schon Thema ist in dem Film. Das muss man sich auch vorstellen, das in 1980er Jahren. Das ist jetzt wirklich fast 45 Jahre her. Das ist 44 Jahre, 45 Jahre her. Er kommt dann da hin und sagt, du gesagt hast, der Arzt, der Diabetes, die müssen eben aufhören zu trinken, aufhören zu rauchen und so was. Sie sollen damit ein gesundes Leben führen. Das ist natürlich das, womit wir heute auch strugglen. Also dauernd dieser, wir sollen auf Süßes verzichten, auf Fettiges verzichten. Stattdessen sollen wir gesund leben. Dann bricht das zusammen, weil man denkt, das macht unser Leben aus. Und trotzdem drängen wir das so raus. Und er hier sagt dann tatsächlich auf eine 80er-Jahre-Art, für Nessart, nee, ist mir doch doch zu... Das ist ja verrückt. Die Idee, ohne Genuss leben, das macht überhaupt keinen Sinn. Das sind Debatte, die wir heute auch noch führen. Und er radelt dann zurück und betrinkt sich, wie du gesagt hast, seinem Freund. Also, betrinken ist ja hier immer... Das Pegeltrinker. Sie sind nie richtig komatös betrunken. Auch wenn sie am Ende des Abends schon ins Bett fallen. Sie werden ja auch als Trinker bezeichnet. Das gehört auch noch dazu, dass sie dem Rationalitätsdruck nicht unterliegen.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Man nicht immer auf Maschinen achten, man nicht durchrechnen, ganzen Zeit Bilanzen machen. Es müssen Kohlköpfe gezüchtet werden. Da muss man gießen, dahin gehen, den Garten pflegen. Das könnte man auf dem Produktionslevel, auf dem die das machen, auch noch mit leicht einem sitzen. Das ist auch so faszinierend als ein Film, dass dieser Mythos auf so eine charmante Art Weise hervorgeholt wird, für diese Geschichte ausschlaggebend ist. Und uns auch noch jetzt wieder fasziniert, weil wir immer noch in einer Zeit sind, der wir uns gerade für diese bäuerlichen, natürlichen faszinieren können. Weil sie weit, weit weg sind, wie der Außerirdische kommt. Intergalaktisch weit weg sind für unser gegenwärtiges Leben.
Johannes Quirin: Hm. Ja, du sagst es völlig richtig. Einerseits das, was da so weit entfernt ist, wohin man sich immer sehnt. Das ist dann vielleicht für uns dieses bäuerliche, einfache, selbstversorgerische. Und für die beiden ist es nachher eben was ganz anderes, weil sie sich in dieser Welt, wo sie sind, nicht mehr zurechtfinden. Aber noch mal zu den Trinkritualen. hast völlig recht. Das ist das, was man heute natürlich auch irgendwie nicht mehr macht. Das ist nicht mehr im Zeitgeist klar in der Zeit 80er Jahre und auch davor. Da wurde auch in Deutschland oder weltweit natürlich überall anders gesoffen, als das heute der Fall ist. Man kommt ja immer mehr dazu, dass man auch akzeptiert, dass man was alkoholfreies trinkt. Das war ja lange verpönt und da wurde man ja schon komisch angeschaut, wenn man sagt, ja, ich trinke heute was, nur ein Wasser oder keine Ahnung, was, es gab ja auch sonst nichts großartig alkoholfreies. Getränke oder eben wasser ja aber bei denen beiden ist es halt so wirklich auch ein trink ritual Was für sie lebenselixier bedeutet wein perno das ist für die beiden nicht nur alkohol sondern eben das eben genannte lebenselixier trostspender aber auch irgendwie so ein katalysator für ihre freundschaft da fangen die plötzlich noch mal an auf zu blühen und singen tanzen haben dann auch noch mal melancholische Momente, wenn sie sich an Grat Clot, an seine verstorbene Frau, Frau Sine, erinnert. Aber eigentlich leben sie dann da auf. Und wie gesagt, spendet ihnen natürlich auch Trost, dass sie zwei, die letzten Mojikana da in diesem verlassenen Klein-O, für sie Klein-O oder für alle anderen irgendwie was Störendes leben. Und wie sie auch gemeinsam trinken, man sieht das einfach, das ist sie ... Sie prozten sich zu, sie philosophieren übers Leben. ist so, in bester Freundschaft kommt man zusammen an den Stammtisch. Jetzt sind halt nur noch zwei übrig, so könnte man das auch sagen. Und sie zeigen die französische Trinkkultur in ihrer reinsten Form. So wurde und wird auch in Frankreich immer noch getrunken. Da trinkt man auch mittags mal eine Flasche Wein. Und in Deutschland guckt man ja schon verschämt, ob man vielleicht ein Gläschen Weinschorle, Weißweinschorle zum Mittagessen nehmen kann. In Frankreich ... glaube auch in Italien spielt das eine ganz andere Rolle. Man hat da ganz andere Trinkkultur. Es wird nicht heimlich getrunken oder sich betäubt, sondern es wird das Leben gefeiert, wie ich da finde. sieht man da auch. Manchmal gibt es zwar nicht viel zu feiern, aber man trinkt trotzdem. Gerade deswegen vielleicht. Das finde ich so schön. Man sieht es auch in anderen Szenen, wenn sie da in dieser Bar ... in diesem Ort sind. Auch da hat ja jeder irgendwie ein Glas in der Hand und man trifft sich da zum Apero und trinkt dann da ein bisschen was und geht dann wieder weiter oder geht was essen. Das ist einfach Frankreich in einer anderen Kultur, in einer anderen Trink, aber auch Lebenskultur, Lebensphilosophie, was das Essen und das Genießen angeht, als das jetzt zum Beispiel bei uns in Deutschland der Fall ist.
Daniel: Ja, mich würde interessieren, zwei Sachen, mir das jetzt einen zumeist. Ich würde interessieren, wie sehr das noch so ist. Also ich vermute fast, es wird doch in Frankreich eine Nüchdrungsbewegung geben. Ich habe jetzt gerade erst wieder gelesen, Alkoholkonsum sogar in Japan, wo es diese Rituale gibt nach der Arbeitsnacht. Da muss man sich auch mal mit betrinken. Also auch da ist es rückläufig. Wir sehen ja, dass der Alkoholkonsum in allen relevanten Industrieländern eigentlich rückläufig ist. Ich kann es aus meiner eigenen Familie sagen, mein Großvater, italienischerseits, die haben auch noch Tafelwein zum Mittag getrunken. Das macht in der jetzigen Generation in dieser Familiengenologie niemand mehr. Das ist rausgekommen. ist nicht mehr das Standard. Sie trinkt ja Tafelwein. Auch wie du das wahrgenommen hast
Johannes Quirin: Mhm.
Daniel: Wenn wir uns jetzt noch rückgängig den anderen Trinker-Filmen ansehen, wie Sideways, dann ist es ja auch ganz andere Form des Trinkens. Bei Sideways waren die oft betrunken, der eine war auch Pegeltrinker. Aber der hat natürlich Flaschen mit tollem Etikett getrunken, wie ich das als Laie sagen würde. Und konnte nicht beim Wein philosophieren, sondern über den Wein philosophieren. Und hier wird ja in der Regel Land- oder Tafelwein getrunken. Das sind immer grüne Flaschen.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Da ist kein Etikett drauf, ich mich richtig sehe. Der Masse zumindest nicht. Und genau, steht immer so bereit. Dieser Anis Pernod, ja auch der ist glaube ich in einer klaren Flasche drin. Also wirkt auch schon aus meiner Perspektive so, ob der selbst gebrannte oder der der Nähe hergestellt worden ist. Also auch das ist eine andere Form des Alltags trinken. Auch das wieder so eine...
Johannes Quirin: Per No genau.
Daniel: bäuerlich bodenständige Landbevölkerungskultur des Trinkens im Vergleich zu dem Sideways-Film, wo wir eben so die elitäre Akademiker, urbane Weinkennerschaft haben. Und ich meine, für dich als jemand, der sich auch mit Wein sehr, sehr gut auskennt, würde mich auch interessieren, so wie du das einschätzt, diese unterschiedlichen Sphären des Weintrinkens.
Johannes Quirin: Die unterschiedlichen Sphären des Weintrinkens. Ich bin ja immer ein großer Verfechter davon, ich sag, das hatte ich auch, glaube ich, sogar bei Sideways in der Besprechung in der Folge gesagt und erwähnte, der Wein muss hauptsächlich schmecken. Das ist halt für mich immer das persönlich Wichtigste. Also mir bringt's nichts, wenn er so ein geiles Etikett ist, aber der Wein schmeckt irgendwie komisch. Oder ist nicht mein Geschmack. Und das finde ich halt auch, es gibt so super Landweine warum nicht wenn die Stimmung passt und die Situation passt dann ist der billigste Landwein vielleicht der beste Wein den man jemals getrunken hat und das wirkt halt genau da so da sagt er sogar am Anfang als er den da eingießt bevor er dann mit seiner Diabetes anfängt Ach ja hier trink mal und sagt er nee nee nee ach komm hab dich nicht so die eine Mücke die da in diesem Glas ist das ist ja egal also von daher ist es halt wirklich ein ganz einfacher Wein Aber der wird vielleicht auch gar nicht so viel Alkohol. Das könnte ich mir auch gut vorstellen. ist ein leichter Wein, ein leichter Rotwein. Und den kann man dann halt mal auch so gut trinken. Ich habe gerade mal eben gegoogelt, nebenbei in Frankreich ist der Alkoholkonsum in den letzten Jahren zurückgegangen. Bleibt aber im internationalen Vergleich hoch. Wein ist dabei die beliebteste oder das beliebteste alkoholische Getränk. Ja, und das ist also auch das, ich wahrnehme, wenn ich mal in Frankreich bin. Ich bin ja gebürtiger Saarländer, ist das Frankreich. Für manche ist ja das Saarland auch schon Frankreich. Aber da ist ja Frankreich nur einen Katzensprung entfernt. Und wenn man da mal in ein einzelnes Lokal geht, sonntags dann die großen Familienfeste gefeiert werden und auch die Bevölkerung noch sehr oft samt Sonntags essen geht mit der Familie. Einfach so ohne großen grund auch ohne fest da ist schon immer aperitiv mit kleinen teilchen und dann wird meistens sekt getrunken oder ein crement oder vielleicht auch ein pikon bier das ist ein bier mit einem Sirup der auch schon umdrehungen hat weil es ein alkoholischer liqueur ist also man mischt Alkoholhaltigen liqueur mit einem bierchen da wird das ganze ein bisschen süßer Genau, also da wird das schon noch sehr zelebriert, hab ich den Eindruck von den eigenen Wahrnehmungen. Vielleicht ist es klar, so eine Klassengeschichte oder vielleicht ländlich bedingt, dass man sich da auch einfach noch mehr in diesen Kneipen trifft, wie auch in dem Film, wo man in dieser Kneipe trotz, ja ... Trotz Fortschritt im Verhältnis zu den zwei anderen in dieser Gemeinde, in diesem Lokal da trifft, einfach miteinander zu reden und zu sagen, ja, hier, ich hab hier einen Plan und so weiter und so fort, wie man später auch ganz zu Ende des Films sieht, dann kommt er da und jeder trinkt ein Bier und stoßt auch diese neue Zeit an, die er für diesen Ort da aufbricht. Das hat schon noch mehr, finde ich, immer noch heutzutage aus meiner Sicht heraus. Auch immer noch was und wenn man dann umgekehrt hier mein deutschland ausschaut also ich folge natürlich auch einigen unterschiedlichen restaurants und da wird auch gern mal zur mit zur schau gestellt würde ich jetzt nicht sagen aber da wird auch mal ausgebreitet was denn da so alles getrunken worden ist und Ja da zeigt man auch einfach mal oder wenn die mannschaft in aus der küche dann auch tatsächlich am abend noch zusammen sitzt dann wird auch mal gezeigt was da noch getrunken wird Also, das gibt's schon noch vereinzelt, aber es ist dann eher mehr der Genuss, ähm die Zusammenkunft, ne? Da sind wir wieder, wie's eigentlich dann auch hier der Fall ist, ja? Ähm, ja, am Anfang geht's schon sehr viel ums Trinken, bevor dann das erste Mal dann auch Kohlsuppe auf den Tisch kommt. Das muss man schon sagen. Genau. Also, es ist schon das zentrale Element, die Kohlsuppe, ist ja klar, weil's
Daniel: Genau, wir müssen jetzt mal Pikosuppe rehen, ja stimmt. Aber könnten auch so viel über den Wein trinken, rehen.
Johannes Quirin: Weil es im Endeffekt einerseits ... ... würde ich sagen, ein bisschen Identität. Also die berühmte Kohlsuppe von Claude, wird es ja auch da immer gesagt. Selbst seine Frau, die dann wieder aufgeweckt wird später, die freut sich auch auf diese Kohlsuppe. Aber diese Kohlsuppe stiftet beiden auch immer irgendwie so eine Wärme. Das ist so ein So ein Essen, wo die sagen, ja, das ist meine kulinarische Heimat, meine Identität, da wird fleißig gelöffelt, altes trockenes Brot reingepröckelt und dann wird gelöffelt. Und das ist immer im Endeffekt so ein Ritual, auch ein gemeinsames Essen, wo sie sich freuen. Die Kohlsuppe wird entsprechend lang gekocht. Das dauert dann auch immer mal, wie wir im Film erfahren, bis dann die Kohlsuppe fertig ist. Und von daher ist das natürlich für alle, für beide, irgendwie so ein vertrautes Aroma ihrer Kindheit, ihrer Vergangenheit. beide lieben die, ne? Kann man gar nicht anders sagen.
Daniel: Ja genau, das ist was zu ihrem Leben dazu gehört. Es entspricht ihrem Geschmack. Auch da würde ich wieder so zu tun, dass es der Klassengeschmack der bäuerlichen Klasse der zum Ausdruck kommt. Aber sie wird ja auch extrem aufgewertet. habe mir paar so Sitzungen gemacht, wie erpreist er die Suppe dann auch irgendwie an. Nämlich die, die gegenüber dem Alien, der da auch auf eine spektakuläre Art und Weise ästhetisch reinkommt. wirklich ganz ganz toll gemacht. ist gleichzeitig billig und spektakulär. Und dann wird diesem Alien ja gleich eingeladen und will irgendwie was zu essen haben, kriegt ja CoSoup und dann wird diese CoSoup hier angepriesen, die duftet nach Gutes, die riecht nach Stall nach den vier Jahreszeiten, die riecht nach Gemüse und nach der Erde nach den Plattern, also wenn es richtig doll geregnet hat. Also da steckt auch für ihn so eine Poesie des Geschmacks drin. Obwohl es eine einfache Suppe ist und ein einfacher Kerl ist, kann so sprechen. Es ist schon toll, sie eingeführt wird. Wie du sagst, Ritual. Dass sie auch mit dem Alien ausgebreitet wird. Wie man das Brot da rein bricht. Und dass man die am Ende so schlürft. Ich fand auch überraschend tolles Gedeck. Also Geschirr dazu, diese Schüssel zu der Kohlsuppe. Es ist wirklich ein schlichtes, aber gutes ... Das ist ein Futter-Essens.
Johannes Quirin: Hahaha Hahaha! Das stimmt.
Daniel: sensibel und kommunikativ reagieren.
Johannes Quirin: Haha. Jaja, da sind zwei wichtige Punkte angesprochen. Also im Endeffekt ist das ja auch Essen als Ausdruck von Gastfreundschaft, hab ich mir so notiert. Weil letzten Endes ist es ja bemerkenswert, Claude zögert ja irgendwie gar nicht. Klar hat er zuerst sich bewaffnet, als dieser Alien da gelandet ist. Aber er zögert ihn gar nicht lang, sagt, komm rein. Und bevor er überhaupt weiß, wer er da ist, ohne Vorbehalte, wird er an Tisch gesetzt, kriegt hier ... Schüssel Suppe vornehin gepackt und es ist gelebte Gastfreundschaft. Wie man das so vielleicht früher in der französischen Provinz tatsächlich auch gelebt hat und vielleicht gibt es auch noch diese Gastfreundschaft. Gar keine Angst und gar keine Berührungsängste vor irgendwas Fremdem. Würde man sich heutzutage vielleicht auch mal öfter noch mal wünschen, dass man einfach mal ohne Vorbehalte auf die Menschen zugeht und einfach sagt hier Komm rein, wir setzen uns hin, es gibt irgendwie was Einfaches zu essen und wir reden und lernen uns kennen und das machen die zwei ja. Aber ohne Furzerei wäre es gar nicht dazu gekommen. Ja, das muss man natürlich auch sagen. Es ist einerseits natürlich schon auch ein bisschen vulgär, wie die Hida ihr Blaskonzert abhalten. Es wird aber auch zu einer Art Kutzt-Form, weil sie da im Takt von musik anfangen zu furzen und So ist es eigentlich nicht nur Kein running gag wenn man es so nimmt sondern ist es ja ausdruck von natürlichkeit und der unvorstell unverstelltheit der beiden aber das erfährt man ja dann auch im gespräch mit Mit dem außerirdischen Dass sie natürlich auch schon mal in einem restaurant waren und nur außerhalb des hauses furzen Ja, also von daher, man hat trotzdem, dass man da so natürlich unterwegs ist, körperlich unterwegs ist, was zum Leben dazugehört, man hat trotzdem auch noch einen Ticken Anstand. Ja, und wie du auch gesagt hast, intergalaktisches Kommunikationsmittel, was ja total schräg ist, weil sie so laut und schön furzen, wird es aufgefangen, es wird jemand hingeschickt, zu sehen, was das hier wohl sein mag, und er landet. Und er landet und schaut sich eben und ... man kommt da in den Austausch bei einer Kohlsuppe und ... ... plötzlich ist er ganz fasziniert, wie diese Kohlsuppe schmeckt und ... ... dann sagt natürlich der liebe ... Claude, ja hier komm, ich geb dir mal ne Portion mit, du hast ja ne lange Strecke vor dir, ... nimm die mal mit und dann kannst du da auch schön ... ... entsprechend mal zu Hause zeigen, was da so geht und was da nicht geht. Und vor allem verabschiedet man sich natürlich auch und ... sagt ja ne, sagt Bescheid. Wenn du kommst, also ich muss das dann schon bisschen früher wissen, wie eben schon erwähnt, so eine Kohlsuppe braucht einfach Zeit. Die wird so, wie du es ja auch gesagt hast, nicht nur von ihm mit tollen Worten beschrieben, fast so wie Inside Rays and Wine, sondern tatsächlich nicht nur so beschrieben, sondern er macht die ja auch mit dieser Leidenschaft und Akribie, damit dann tatsächlich so ein gutes Produkt rauskommt. Ja, keine schicke Mikkelküche.
Daniel: Ja, genau.
Johannes Quirin: Ehrliche Bauern kostet und das ist weil du es auch gesagt hast keine Hochküche aber heutzutage könnte es durchaus passieren dass du genau so ein Gericht in einem Sterne Restaurant serviert bekommst weil es die besten Produkte sind vielleicht ein bisschen dekonstruiert oder sowas aber es könnte durchaus auch eine Kohlsuppe sein die dann mit dem besten Spitzkohl oder mit dem besten Kohl Weißkohl oder was auch immer zubereitet worden ist und das könnte durchaus auch nochmal heutzutage passieren.
Daniel: Ja, das stimmt. da würde ich auch wieder so einhaken wollen, dass ich denke, es wäre dann eben so eine Adaption in die Gegenwart rein und auch natürlich eine Form von Re-Innovation, wie der entdeckte, aber auch eine künstliche Form von Natürlichkeit. Weil was du eben auch gesagt hast, sie sind da vulgär beim Furzen, aber sie sind insgesamt, das muss man auch sagen, vulgär an vielen Punkten.
Johannes Quirin: Hehehe.
Daniel: Wie er dann nachher seiner wieder zum Leben erweckten 20-jährigen Frau spricht. Ich kann drüber lachen, aber ich bin ja im gleichen Jahr geboren wie dieser Film. Ich bin wahrscheinlich genauso aus der Zeit gefallen inzwischen. Oder mit ziemlicher Sicherheit. das ist schon derbe Ausdrücke. So könnte man eben nicht im Fine Dining heutzutage sprechen oder auch wenn Slow Food dahin kommt und diese Kohlesuppe entdeckt. Da bin ich mal gespannt, ob die diese Art von Ausdrücken in ihrem Genussführer erwähnen würden. Oder ob man im Restaurant auch so mit den Leuten sprechen würde. Die körperlichen Sachen sind noch die einen, aber diese sexuellen Anspielungen, die kleinen Zoten und Witze, gemacht werden, das ist schon nach Haus, noch mal aus der Zeit. Aber ich denke eben als Soziologe, ja, ist die authentische Erfahrung, der Film ist natürlich auch überspitzt und auch geframt, das ist alles klar, auch ein Kunstwerk, aber... Das ist da näher dran. Es ist keine Zeit, in der man so überreguliert ist, auch was seine Effektkontrolle anbelangt. Man geht zwar raus zum Furzen und pinkelt auch nicht in die Ecke von der Hütte, aber hier alten Leute, das wird ja von dem Kommissar einmal gesagt, gehen immer auch zum Pullern raus auf die Wiese. Und das ist Frage, warum machen sie denn das? Warum gehen sie nicht wie alle anderen auch auf die Toilette? Ja, irgendwie ist es so schön draußen. Und genau, diese Kohlsuppe ist aber mit Liebe gemacht. Wenn ich das richtig sehe, Es steht ja immer Kohlensuppe auf dem Herd, Also er rufen es immer an und es purzelt immer diese Kohlensuppe vor sich da, oder?
Johannes Quirin: Er kocht immer fleißig neue Suppe. weiß nicht, wenn das das Einzige ist, sie essen, was die Bleung erklären würde, dann muss natürlich immer Nachschub her. Aber es ist auch so bisschen ... Identität habe ich eben auch gesagt. Es ist aber auch so eine universelle Sprache des Geschmacks, weil als der Außerirdische von Oxo das probiert hat, weiß er direkt, dass das gut schmeckt. Überschreitet alle sprach barrieren weil sie ja gar nicht am anfang bei der ersten begegnung kann er ja noch gar nicht sprechen sondern Macht ja entsprechend so und da ist es im endeffekt ja kulinarische diplomatie man kriegt hier so ein essen das schafft vertrauen Macht auch freunde weil letzten endes kommt er ja auch wieder und alle sind dann auch begeistert von diesem essen trotz
Daniel: Okay.
Johannes Quirin: dass, wie du richtig sagst, die zwei total aus der Welt gefallen sind. Und das merkt man eben auch, als Francine, die Frau, die tote Frau, quasi mit dem Wissen einer älteren Frau wiedergeboren wird im Körper einer 20-Jährigen. Und dann sagt sie ihm halt auch gleich die Meinung. Also, ich mach hier nichts, ich mach hier nicht den Haushalt, sondern du machst jetzt hier mal schön alles sauber anstatt mit dem Buckligen. dir die Hucke voll zu saufen. Und ich gehe jetzt mal ins Dorf und gucke mal, was da so geht. Und dann freundet es sich ja auch relativ schnell mit Gleichaltrigen an und verabschiedet sich ja dann auch relativ schnell wieder. Weil sie sagt so, ich gehe jetzt nach Paris, da habe ich mehr Chancen, einen Job zu finden. Und da hat sie auch so einen jungen Motorradfahrer, mit dem sie dann da abzieht. Claude ist in dem Moment dann auch ein bisschen traurig. Vor allem hat er ja auch noch was erfahren, was lang gehütet war. Sie, seine geliebte Francine, mit dem Buckeligen während seiner Kriegsgefangenschaft bedroht hat, sag ich schon. Bedrohgen, so genau, bedrohgen hat. Und da dreht er auch mal kurz durch. Und die Freundschaft ist scheinbar auf der Kippe. Aber man schenkt sich dann auch wieder, ja. Und so hat immer irgendwie, mein, letzten Endes sitzen zusammen, glaub ich, auch wieder zusammen trinken gemeinsam und dann ist auch wieder alles vergessen. Genau. Dreimal knapp verfehlt hat, ja? Und dann ist alles wieder vergeben und vergessen und man trinkt da wieder gemeinsam ein Schlückchen und sagt, ja, ja, die Weiber oder so was. Keine Ahnung, weil das ist natürlich auch aus der Zeit gefallen.
Daniel: Naja, was er vorher dreimal mit der Schrotflinte auf ihn geschossen hat, als er nur ein Haarsbreite verfehlt hat.
Johannes Quirin: wie du auch richtig gesagt hast, da merkt man auch. Aber es wird aber auch durch die junge Francine auch ganz klar gezeigt, hier Frauen haben jetzt auch hier ganz andere Stellenwert, als du das vielleicht noch in deinem Köpfchen hast. Wir haben uns auch weiterentwickelt. Wir suchen uns eigene Arbeit und schauen, dass wir den Platz in der Gesellschaft finden und da auch selbstständig und eigenständig unterwegs sein können. Das versteht er ja auch später, wenn er ihnen die Goldluidor zukommen lässt und sagt auch, ja, pass mal auf, dass der Motorradfahrer das nicht mitkriegt und legt dir mal die schönen Luidoors irgendwo hin, wo es keiner mitkriegt, bringst auf die Bank und dann hast du für dein Leben ausgesorgt. Aber lass das denen nicht wissen, sondern mach einfach mal dein Leben und jetzt genieß es so ungefähr.
Daniel: Ja. Also ich meine, ist... Also diese Geschichte, diese Kurse-Episode mit seiner Ex-Frau, die zum Glück, wie ich fand, relativ schnell wieder endet, weil ich dachte, wenn das jetzt nicht bis zum Ende zieht, das hätte mich echt genervt, aber sie haben das genauso abstrus und verrückt, wie sie auftaucht, ist sie dann auch schnell wieder weg. Also zum Glück im Sinne, dass jetzt nicht den Plot dominiert. Und das nur nochmal diesen Charakter, Claude, finde ich ganz gut, rausstellt und eigentlich auch am Ende zeigt, dass sich natürlich die Welt verändert, so was den Rhythmus anbelangt, aber dass einige Sachen dann doch... gleich bleiben. Man muss eben doch arbeiten, am Leben zu bleiben. Das Geschlechterverhältnis zwischen Mann und Frau bleibt einfach anstrengend. Ob das jetzt 18.000 irgendwas gewesen ist oder 1981. Die Daten lösen sich nicht auf. Da ist eine Kontinuität drin. Ich finde auch, dass nochmal irgendwie so zeigt, auch beim Essen diese Fahrgemeinschaft. Am Anfang, wenn sie auftaucht, die Erinnerung daran, dass es eine ... Das ein gutes Mal, dass sie diese Hausarbeiter noch mal so klärt, wobei er ja auch gleich genervt ist. Das wird auch noch gezeigt daran, dass in Paarbeziehungen, das hat auch bisschen Collage mit Bezug, die Hausarbeiter, wenn man zusammen ein Haushalt bewirtschaftet, da muss irgendwie aufgeteilt werden, die muss organisiert werden und das nervt irgendwie alle, das belastet die Beziehung. Er ist aber schon von seiner Frau Erst habe ich mich gefreut, du da bist, aber jetzt nervst du mich schon wieder. Und am Ende sagt er noch, ich habe den Fußbrunnen nicht geputzt. Als kleiner Rebell dann noch. Und das wird noch thematisiert. Und nochmal zurück zu der Kohlsuppe. den Genuss von der auch rauszustellen, fand ich auch super, dass der Außerirdische beim zweiten Besuch, als er sprechen kann, darauf hinweist, dass die Kohlsuppe auf Oxo...
Johannes Quirin: Hahaha!
Daniel: Verboten ist inzwischen. Und warum? Die gute Kohlsuppe verbieten, das geht ja gar nicht. Weil die so toll ist. Was man noch mal das Synonym dafür ließ, das wird Vergnügen genannt. Das ist aber fast so, als wenn Slow Food dahin kommt. Da wird die wieder entdeckt. Von jemand ganz woanders aus einem fernen Universum wertet dann auf einmal diese Kohlsuppe so auf, die in der anderen Gesellschaft der Kulturen untergegangen ist.
Johannes Quirin: Ja? Ja. Hehehehe
Daniel: bringt sie wieder auf den Markt und belebt sich hier noch mit dem Reiz des Verbotenen, was ihr natürlich doppelt begehren wird.
Johannes Quirin: Ja, weil man muss natürlich wissen, wie stellt man sich Außerirdische vor. Die leben ganz asketisch und nehmen eigentlich nur seltsame Dinge zu sich. Flüssignahrung oder keine Ahnung, was er da sagt. Und das sagt auch Klotz, ja, lutscht ihr an Mineralien oder so was. Ihr lutscht also an Steinen. Das ist für ihn ja unbegreiflich. Wie kann man nur? wie du auch sagst, wie soll jetzt meine Kohlsuppe verboten sein? Das geht gar nicht. Er gibt ihm natürlich dann auch erst recht wieder was mit. Und dann ist er ja auch nachher tatsächlich befördert worden, weil alle dann irgendwie doch diese Kohlsuppe, die verboten ist, doch irgendwie lieben. Also es ist schon interessant auch, dass diese Oxo-Gesellschaft, von der man natürlich nur wenig mitbekommt, das ist ja auch logisch. Der Film dreht sich ja nicht irgendwo im Weltall, sondern auch der Erde. Und kriegt man relativ wenig mit, aber man kriegt auch mit, wie plötzlich aus ... einer sehr zurückhaltenden person lebensfreude Entspringt weil er art zuerst mal die suppe zu sich nimmt dann trinkt er auch rotwein mit clot beim ich glaube beim zweiten besuch und ja oder beim dritten besuch genau und Richtig genau er trinkt clot trinkt an die zwei gläser die er da eingeschenkt hat
Daniel: Ich glaube, beim dritten, glaube ich sogar erst, also er ist ja wirklich Abstinenzler am Anfang. Das finde ich auch interessanten Punkt. Dass er erst hinkommen muss zum Wein trinken.
Johannes Quirin: Und dann pichelt er so ein bisschen mit, aber er sagt, Moment, du musst ja noch fliegen und bringt ihn dann zur Untertasse und dann fliegt er wieder zurück. Aber das scheint dann ihm quasi auch so, dieser Alkohol hat aus diesem doch sehr zurückhaltenden und man könnte auch vielleicht sagen, Stock im Arsch, Marsmenschen oder Außerirdischen hat es dann doch einen kleinen Revolutzer gemacht, weil er scheinbar dann, als er wieder zurück war, da kräftig auf den Tisch gehauen hat. zu seinen Oberinnen und hat dann halt mal die Meinung gesagt, weil darum ging es ja auch, ja man da muss man doch mal hier die Meinung sagen und und so weiter und sofort und dann, wenn er als wieder zurückkommt, dann wurde er hier befördert und hat ein schnelleres UFO, hat auch eine andere farbige Uniform und man sieht, ja klar wird jetzt hier der Alkohol irgendwie heroisch dargestellt, aber ihm hat jetzt so ein kleiner Schwipst geholfen, tatsächlich mal aus sich rauszugehen und vielleicht mal für sich einzustehen, was er vorher gar nicht gemacht hat. Plus natürlich, dass er hier diese Kohlsuppe mitgebracht hat, die da jeder essen möchte, obwohl es ja wirklich so ganz einfach ist. Man hat hier Weißkohl, bisschen, glaube ich, noch Zwiebel, Karotten, wenn man das so ein bisschen sieht, was er da so aus diesem Topf rausholt, aus dieser Terrine. Und im Endeffekt, klar, noch ein bisschen Speck. und jede Menge Brühe, aber die Gewürze und dann dieses alte Brot, ja, und ich meine, es ist nichts Besonderes, aber es sorgt wohl kräftig, wie du auch gesagt hast, auf Oxo für Unruhe.
Daniel: Ja, das ist auch interessant, miteinander trinken, aber jetzt doch wieder zurückzukommen, dass er beim dritten Mal mit ihm wirklich anfängt zu trinken. das Trinken, genau, es wird heroisch dargestellt, aber es wird eben auch da wieder als Verbrühdungs-, also als Virtual dargestellt, das was, wo man sich näher kommt. Man kann dann auch zusammen mal diesen Schwips miteinander haben. Und es ist ja auch so, dass sich die beiden Landwirte oder Bäuer... Es gibt immer Opposition zum politischen System. Aber auch da wird darauf hingewiesen, dass die Oberen immer Alkohol trinken. Das gehört zu einem Fluss, das dazu, das schon zum Funktionieren dazu gehört. Man eigene Barrieren überwinden, eigene Kognitive oder welche, wo man sich zu sehr verfahren hat. Dass man dann mal auf 5 Grad sein lässt, dann durch eine enge Durchzukommen diplomatisch. Dass das also funktioniert. Er sagt dann auch, dass Clot an einer Stelle so etwas wie Freude ist. das definiert ja darauf, dass Freude das was Freude macht. So wie Kohlsuppe und Wein. Das sind die Genusselemente des Lebens. Das ist auch wieder ganz einfach. Aber das eben das, was das gute Leben ausmacht. Und hier geht es, glaube ich, auch ganz oft darum, was macht gutes Leben aus? Wie wird das auch bedroht hier von der modernen Gesellschaft? Aber auch auf Ox, wie kann so eine auch sehr asketisch, auch stark auf Gesundheit und Funktionalität ausgerichtete Fernekultur von so Genusskultur profitieren?
Johannes Quirin: Hm.
Daniel: Sie sehen schon den Benefit davon, genussvoller zu leben mit Kohlsuppe und Wein.
Johannes Quirin: Und per No später, weil sie ja im Endeffekt alles mitnehmen, was da so existiert. Aber du hast auch gesagt, das Leben irgendwie lebenswert machen, das Leben, dem Leben irgendwie Glück geben. Und man hat ja am Anfang, da gibt's ja auch, ich weiß jetzt nicht, ob du die die Version gesehen hast, in der auch die Selbstmordszene oder das Selbstmordversuch Französisch untertitelt ist mit also nicht unter Französisch untertitelt ist deutsch untertitelt ist weil es nur im Original quasi vorhanden ist lange zeit war diese acht minuten oder neun minuten ich weiß gar nicht wie viel sind Quasi meistens gar nicht sichtbar ich konnte mich auch nicht erinnern Deswegen ich habe das noch nie gesehen als ich den jetzt gesehen habe habe ich gedacht moment was ist jetzt warum kommt hier plötzlich jetzt Französisch und man hat die original stimmen und dann deutsch untertitelt, weil das vorher immer rausgeschnitten worden ist. Man hat quasi am Anfang ja die Situation, dass der Außerirdische landet, der Außerirdische tasert quasi den Francine. Der ist eingefroren und nur Claude kommuniziert mit Kohl, Suppe, mit dem Außerirdischen und dann verschwindet er wieder. Und Francine wird wieder quasi zum Leben erweckt, als ob nur die Pause-Taste gedrückt worden ist und sagt, hier, ist ein UFO und keiner glaubt ihm. Ja, und er geht dann so bisschen in sich, kriegt so eine leichte Depression, könnte man auch sagen, und sagt, ja, was, das Leben ist ja nicht mehr lebenswert und will sich umbringen. Und das ist halt auch diese Szene, wo man dann zuerst mal sieht, okay, ja, denen geht's auch nicht immer. glücklich und beide haben ihre themen und probleme aber kloot sorgt er dafür dass er das seil anschneidet und ihn quasi so bisschen auffordert ja dann hier dann bringt ich auch halt ⁓ und ja ans schneidet das seil an und er macht es dann auch bricht aber quasi dann ja nach unten ab und passiert nichts und was macht man dann man kommt eben auch wieder zum gläschen rotwein oder zu einem gläschen perno zusammen ähnlich wie später dann wenn kloot frage fransin wegen seiner Affäre mit seiner toten Ehefrau oder jetzt lebendigen Ehefrau quasi fast erschossen hätte. Ja, und es ist einfach so dieser soziale Kid für die, entweder diese Kohlsuppe oder halt der klassische Rotwein. Und das hält im Endeffekt ihr Leben und ihre Freude zusammen.
Daniel: Auf jeden Fall. Wenn ich zu einem Fazit kommen würde, dass ich den Film fast gar nicht hoch genug schätzen kann, dass du mir den vorgeschlagen hast. Es wird sehr viel gezeigt an diesem Film. Das beginnt auch schon mit dieser Mücke im Glas. Das ist eine Kleinigkeit. Das zeigt auch diese Details.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: drin verarbeitet worden sind, dass man da irgendwie drüber nachdenken kann, was bedeutet das, wenn zwei Freunde oder zwei gute Lebensgefährten bei einem Glas Landwein zusammensitzen, dass die Fliege im Glas wirklich egal Wenn man im Restaurant sitzen würde, würde man Glas mit Fliege bekommen, wenn man sicherlich pikiert. So möchte man den Wein nicht serviert kriegen. Aber wenn man eben so zusammensitzt und den Wein so als Alltagsritual mit drin hat und er so sozial stabilisierendes Moment hat, man das genießt. Dann kann man auch sagen, wie Clota sagt, was stört mich hier diese Fliege? Das ist mein kleines Problem, die picken mir den raus, dann geht es trotzdem weiter. Das war schon so schön. Ich fand auch, da sind wir jetzt gar nicht darauf zu sprechen kommen, auch diese Ausflüge in die Gastronomie oder in die kulinarischen Bereiche außerhalb dieses dörflichen Bereichs spannend. manchmal kommen sie ja in die Stadt rein und gerade der Bugliege ist da ein paar Mal in der Kneipe in so einem Restaurant. Finde ich auch spannend das zu sehen. Auch da wird die ganze Zeit getrunken. Das ist schon ein ländliches, provenziales Städtchen. Das ist nicht mehr die agrarische bäuerliche Gesellschaft, sondern ein Städtchen. Da hat man schon diesen Transformationsprozess drin. Da sind wir schon voll in den 80ern im ländlichen Raum. Das erinnert mich übrigens ganz viel an eine meiner Lieblingsserien, die ich auch als Mythos... Ich schaue gerne auf Achse mit zwei Truckern, die durch die Gegend fahren. Mit Manfred Kuck und seinem Compaillon. Da wird auch so viel getrunken. Das ist auch authentisch gefilmt. Da sind auch nur diese Kneipen drin, diesen ländlichen Provinzkneipen, Restaurants und trinken da auch so viel. So wird das auch dargestellt. ist auch die Trinkkultur der 80er. Später haben wir noch mal die Situation, dann...
Johannes Quirin: Ja. Ja.
Daniel: Die Frau, die 20-jährige von Claude, die in Paris lebt und in einem städtischen, kleineren Restaurant arbeitet, was nochmal wieder eine andere Schwell ist. In diesem Film wird so viel mit Essen und Trinken gezeigt und eben auch dieses bäuerliche Leben. Die Kohlsuppe als Geschmacksvariable, richtig als ... Soziologisches Distinktionsmerkmal, das bäuerliche Leben gegen das aufkommende moderne Leben, auch die symbolische Gewalt, die diesem Dorf angetan wird, dass es danach weggeschafft wird, planiert wird, gegen neue Häuser ausgetauscht wird. die beiden sitzen dann im Käfig und werden dann auch beworfen mit Nüssen und so was wie Affen oder Zootiere von Besuchern. Auch eine erstaunlich dramatische Szene, würde ich fast sagen, in so einem lustigen Film. Das war einer dieser krassen Cuts, die ich am Anfang von sprach. Man ist gerade noch einem Film in einer schönen Geschichte drin und dann kommt dieser Cut und sie sitzen in diesem Käfig und planen ihre Fluchtpläne. Das ist schon nicht nur Nonsens, da gezeigt wird, sondern hat auch seine tiefgründige Ebene drin. Ich finde das ist ein richtig guter Film. Ich kann mir sehr gut vorstellen, Ich würde Ihnen noch von 4 Menüpunkten geben und bedanke dass du den rausgefischt hast.
Johannes Quirin: Ja gerne doch gerne doch das wie gesagt finde ich immer auch spannend wie so unterschiedlich die filmische. Zenerie ist letzten Endes was man so. Oder die Sozialisierung die filmische Sozialisierung so wie die wie diese unterschiedlich sein kann was wir sind ja ungefähr sage ich jetzt mal so. Ich bin etwas älter als du, aber ungefähr ähnliche Jahrgänge mit gleichem Fernsehprogramm, sage ich jetzt mal so. Aber das ist immer ganz interessant, was man dann doch vielleicht gesehen hat und was andere doch noch nie so gesehen haben. Für mich war es natürlich klar, habe ja eingangs auch schon gesagt, so einen Ausflug noch mal zurück in die Kindheit. Aber den Film von ganz anderer Seite zu sehen ... Klar, hab ich ... Früher als Kind hab ich ... ist so eine klassische Klamotte, wie man so schön sagt. Einfach Slapstick pur. Man hat gelacht und hat gar nicht irgendwie das Tiefgründige dahinter gesehen. Auch so eine berührende Geschichte über diese Freundschaft der zwei Alten, die ja auch nicht alleine ... Nach oxo gehen wollen sondern nur wenn beide mitgehen und auch noch die katze und natürlich nehmen sie dann auch noch alles andere mit also sie transportieren ja ihr Fleckchen erde ihr ländliches leben ihre heimat Transportieren sie letzten endes komplett ins weltall und das ist natürlich einfach wie gesagt auch so eine berührende geschichte über eine männerfreundschaft über sehnsucht nach einem besseren leben Was sie jetzt nicht mehr scheinbar nicht mehr haben nachdem es da bedroht ist Und sie wollen einfach nur zu zweit mit ihrem Kater, mit ihrem Pernaut, mit ihrem Wein und mit ihrer Kohlsuppe einfach den Lebensabend genießen. Und das können sie ja dann jetzt gemeinsam auf Oxo und können da 200 Jahre alt werden. Und das ist natürlich einfach ja auch irgendwie so eine unerwartete Melancholie, die da mitspielt und dann doch irgendwo ein Happy End, dass diese zwei alten Säcke da irgendwo ... aus der Zeit gefallen sind und dann plötzlich doch irgendwo hinreisen, wo alle anderen, bei Fortschritt mitrennen, niemals hinkommen werden. Das finde ich ja auch so fantastisch. Und deswegen sage ich 3,5 von 4 Gängen.
Daniel: Das stimmt.
Johannes Quirin: Ja, was erwartet uns denn in der nächsten Folge von Film und Fressen? Ich nehme an, wir werden uns einem ganz anderen kulinarischen Universum widmen.
Daniel: Also noch so einen kann man gar nicht so einfach finden wie diesen hier. Und ich hatte auch überlegt, wir erst so eine Louis de Funes Reihe machen, weil er hat ja mit Brustor und Keul auf jeden Fall noch einen Klassiker produziert und dann gibt es auch auf jeden Fall mindestens einen anderen Film, den ich noch kenne, er das Coole-Tasche aufgreift. Aber ich dachte, wir machen jetzt doch erstmal noch mal wieder einen Schwenk woanders hin. Und vor allen Dingen dachte ich, bevor einer von uns beiden einen Herzinfarkt kriegt und diese Reihe überrascht, dass wir niemals hoffen wollen, müssten wir, wenn wir über Coole-Napsch, Kino sprechen, Ich würde gerne auch mit dir diesen Film besprechen. Das wäre mein Vorschlag für die nächste Runde.
Johannes Quirin: Hm? Ja, da geht's auf nach Asien, wenn man das so sagen kann. Und da bin ich auch gespannt. ... Nee, kulinarisch waren wir tatsächlich da auch noch nicht. Außer quasi ... als Sushi in Zul. Ein bisschen Asien war dabei, aber ... Aber genau, wir waren tatsächlich noch nicht in Asien. Ich bin gespannt, von ihm hab ich auch schon viel gehört. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn auch schon mal gesehen hab.
Daniel: ja stimmt, da war ein bisschen...
Johannes Quirin: habe bin mir da jetzt gerade nicht sicher aber ich freue mich auf alle fälle und ja da kann man eigentlich nur sagen ja bis zum nächsten mal bei filmen fressen und denkt daran manchmal sind die besten geschichten die die bei einem gemeinsamen essen entstehen
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