Folge 12: Könige des Sommers
Shownotes
In dieser Folge nehmen wir euch mit aufs französische Land und tauchen ein in die raue Realität zwischen Saufgelagen, Schicksalsschlägen und der Suche nach dem perfekten Käse. Wir sprechen offen über unsere Erwartungen an einen kulinarischen Film – und warum „Könige des Sommers“ sie überraschend anders erfüllt oder eben nicht. Zwischen Dorfdisco, Milchdiebstahl und einem Antihelden, der mehr stolpert als glänzt, diskutieren wir, wie viel Käse ein Film wirklich braucht, um zu begeistern. Dabei vergleichen wir ländliche Lebenswelten, persönliche Erinnerungen und den steinigen Weg vom Milchbubi zum Käsemacher. Am Ende bleibt die Frage: Ist weniger manchmal doch mehr?
Takeaways
- Der Film thematisiert die Herausforderungen des Erwachsenwerdens.
- Käseproduktion wird als kulturelles Erbe dargestellt.
- Die Realität des ländlichen Lebens wird authentisch gezeigt.
- Der Protagonist muss Verantwortung für seine Familie übernehmen.
- Die Beziehung zwischen dem Protagonisten und der Bäuerin ist zentral.
- Der Film bietet einen Einblick in die französische Käsekultur.
- Die Käseproduktion wird als komplexer Prozess dargestellt.
- Der Film hat sowohl humorvolle als auch ernste Momente.
- Die Erwartungen an den Film wurden nicht vollständig erfüllt.
- Der Film regt dazu an, sich intensiver mit Käse und dessen Herstellung auseinanderzusetzen.
Links
Könige des Sommers bei imdb Könige des Sommers bei wikipedia Könige des Sommers bei amzon prime
Comté (Käse)
https://de.wikipedia.org/wiki/Comt%C3%A9_(K%C3%A4se)
AOP (Appellation d’Origine Protégée)
https://de.wikipedia.org/wiki/Appellationd%E2%80%99OrigineProt%C3%A9g%C3%A9e
Rohmilch
https://de.wikipedia.org/wiki/Rohmilch
Käseherstellung
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4seherstellung
Franche-Comté
https://de.wikipedia.org/wiki/Franche-Comt%C3%A9
Ratatouille (Film)
https://de.wikipedia.org/wiki/Ratatouille_(Film)
Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe
https://de.wikipedia.org/wiki/Louisundseineau%C3%9FerirdischenKohlk%C3%B6pfe
Charles de Gaulle
https://de.wikipedia.org/wiki/CharlesdeGaulle
Mehr Infos zu Dr. Daniel Kofahl unter: https://www.apek-consult.de/team/dr-daniel-kofahl/ - Kontakt: Kofahl@apek-consult.de
Musik Intro/Outro von DianaProductionMusic über Pixabay
Transkript anzeigen
Johannes Quirin: Eine neue Woche, eine neue Folge von Film und Fressen. Heute schauen wir uns mal einen Film an, den haben wir ja letzte Woche angekündigt. Oder letztes Mal, ich sag schon Woche. Die Wochen vergehen und wir starten mit neuen Folgen. Zack, zack, zack. Im 14-Tage-Takt. Genau, das letzte Mal haben wir ja schon angekündigt, was wir uns anschauen werden. Und das haben wir getan. Könige des Sommers. Es geht ⁓ einen der Könige der französischen Käse. Den kommt Tee. Und jetzt ist halt die Frage, hält nicht der Käse, sondern der Film, was er verspricht. Wir werden sehen. Mit mir, wie immer natürlich, Dr. Daniel Kofall, Ernährungsoziologe und heute ein Käsephilosoph, vielleicht, vielleicht auch nicht. Hallo Daniel.
Daniel: Lieber Johannes, mein Genuss-Experte in der Ferne, ich freue mich total, dass wir wieder zusammenkommen und diesen Film besprechen. ich bin dir sehr dankbar jetzt schon über viele Dinge, die du mir sicherlich erklären wirst, die diesen Film passieren.
Johannes Quirin: Ja, ja. Da bin ich auch mal ganz spannend, was du vielleicht erklärst. Ja, jedenfalls, bevor wir zu den persönlichen Eindrücken kommen, natürlich wie immer eine kleine Zusammenfassung des Films. Man könnte auch vielleicht sagen, na ja, ich nehme jetzt mal nichts vorweg, aber man könnte vielleicht durchaus sagen... Wenn ich diese Einführung gegeben habe, dann haben wir auch schon vielleicht die manche Höhepunkte besprochen. Aber lassen wir es doch mal locker angehen und schauen mal, was uns erwartet. Da ist Toton. Der ist 18 und lebt unbeschwert in der französischen Jura-Region. Und ja, das Ganze wirklich ganz leger. Man feiert, man seuft, man schlägt sich. So wie es halt so auf dem Dorf ist, vor lauter Langeweile. Und dann passiert was. Vater, sein Vater stirbt bei einem Autounfall. Der hat vielleicht auch zu viel gesoffen und ist gegen einen Baum gefahren. Das kann man vielleicht auch schon mal verraten. Und plötzlich steht Toton da. Er hat nämlich noch eine kleine Schwester. die muss er sich kümmern. Claire heißt die. Und er braucht dringend Geld. Weil er gar keinen Job hat. Der hat vorher einfach so den Tag hineingelebt. Also nimmt er einen Job in der örtlichen Käserei. Und jetzt könnte man meinen, jetzt passiert's. Ja, jetzt geht's rund den Käse. Nein, natürlich nicht, nach einer Prügelei, nach einem Problem, dass das nächste greift, verliert er auch diesen Job oder diesen Job überhaupt. Und was macht er? Toton hat dann plötzlich eine Idee. Er will mit dem alten Kupferkessel seines Vaters, der hat einen Hof, einen Bauernhof, Käse herstellen und Er hat mitgekriegt, als er der Käserei gedroppt hat, dass es für den besten Comtee 30.000 Euro Preisgeld gibt. Und das will er natürlich gewinnen. Und ja, da fängt er natürlich an auszuprobieren. Aber er weiß auch schon eins direkt. Er braucht die beste Milch der Region. Und die hat er natürlich auch kennengelernt, als er der Käserei gearbeitet hat. Das ist Marie Lies. Das ist eine junge Milchbäuerin mit den erstklassigsten Kühen und mit der erstklassigsten Milch. Ja, Toton beginnt einfach mal eine Romanze, eigentlich, weil er an die Milch ran will. Später verliebt er sich. Ja, so ist es halt tragisch, tragisch. Und seine Freunde zapfen die Milch ab, während er sich ja, verlustiert und ständig irgendwie mit der lieben Marie-Lise rummacht. Das Käsemachen erweist sich aber als schwieriger als erwartet, obwohl er auf dem Campingplatz so eine Touristen ist. für so eine Touristeneinführung mitgenommen hat. er kriegt es einfach nicht hin. Er kriegt einfach genau die Dinge, die wichtig sind beim Käsemachen, nicht hin und verbrennt sich regelmäßig die Finger. Er verbrennt sich eigentlich auch regelmäßig die Finger daran, dass er hier mit Marie-Lies rummacht. Jetzt ist es so, dass auch noch eine Kuh kalben muss. Schwierige Geburt. Er hilft dann und entscheidet sich für diese Unterstützung bei diesem Kalbvorgang, beim Kalben. und lässt die Freunde quasi mal kurz im Stich. Jetzt passiert es. Die Brüder, die kommen, und es gibt natürlich auch eine wilde Prügelei, Schlägerei, und alle sind miteinander jetzt verfeindet und gehen auseinander. Toton steht dann da, hat zwar noch die letzte Milchladung und macht dann tatsächlich sich nochmal ran, unterstützt und so ein bisschen auch motiviert, motivierend mit seiner Schwester, die sagt, komm, jetzt probieren wir das nochmal aus und dann... schaffte es tatsächlich diesen Käse fertigzustellen. Ja, wie gesagt, alle sind jetzt miteinander böse und Toton stellt fest, er kann gar keinen Käse einreichen, weil das nur zertifizierte Betriebe machen können und somit war eigentlich alles umsonst. Toton verschenkt dann diesen Käse als Versöhnungsgeschenk. Marie-Lise nimmt das strahlend an. Alle sind wieder Best Friends, auch seine Freunde, die sich nach dieser Schlägerei verabschiedet haben von ihm. sind dann auch wieder alle mit an Bord und es endet harmonisch in einem Happy End. Das mal so in einem schnellen Durchlauf. meine Erwartung kommt gleich. Ich habe den Film ja genauso wenig gesehen, auch wenn ich ihn ausgesucht habe, wie du, Daniel. Was war denn so deine Erwartung auf einen Käsefilm, der mit Könige des Sommers betitelt war?
Daniel: Ja, also jetzt muss man natürlich immer den Kontext, wie ich stets betone, mit bedenken. und zu wem sage ich das jetzt, was ich erwartet habe? Das sage ich ja zu dem Mann, den ich inzwischen als jemanden schätzen und kennengelernt habe, der den angenehmen Film mag, ja, also der Nonners vier Gänge gibt und sich über allzu komplizierte Kunstarrangements auch schon mal...
Johannes Quirin: Hehehehehe Ja.
Daniel: Ich habe Fingernis gelassen. Das ist eine schöne französische Komödie.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Detailreiche Herstellungsprozesse hat er mir vorgestellt. Viel zum Schmunzeln, bisschen was zum Schmachten. Also, leichte Unterhaltung für den Abend. Und so bin ich da rangegangen. Obwohl, das muss ich auch ganz kurz sagen, ich hatte, ohne zu spoilern, bei Wikipedia mal reingeguckt und hab dann unten in der Liste gesehen, dass er ganz oft für irgendwelche Filmfestivals nominiert worden ist und auch den einen oder Preis gewonnen hat. Da dachte ich schon, ist irgendwie merkwürdig.
Johannes Quirin: Hahaha!
Daniel: Wer weiß, ich bin ja auch irgendwie nicht so richtig mit den Filmfessern dabei. Kann ja sein, dass das auch Johannes entspricht. Dass die die Kultur von Johannes aufgegriffen haben und so habe mich dann in diesen Film reinbegeben. ja, die ersten... Und ich sage das ja auch zu jemandem, gesagt hat, der Einstieg bei Baibett hat so lange gedauert mit dem Essen. Also meine...
Johannes Quirin: Hahaha!
Daniel: Bevor ich auf den Film eingehe, der letzte Punkt, dass meine Liste nicht angefangen hat, für die ersten 30 Minuten die Fragestellung, ob es hier darum geht, Alkoholprobleme der ländlichen Bevölkerung zu thematisieren und ob das jetzt der Referenzpunkt sein wird, über den wir sprechen werden. Das hat sich ja dann zum Glück geändert, genau, das war meine Intention und mein erster Eindruck. Dann musste ich mich darauf einlassen. Wie ging es denn dir,
Johannes Quirin: Hehehehehe Genau, so ist es. Darauf einlassen, ja. Wir müssen uns auf vieles drauf einlassen, glaube ich. Wenn wir weiterhin Filme schauen, die sowohl klassiker sind als auch neu ins Kino kommen. Ja, ehrlich gesagt, ich habe ja gehofft, ist was ganz Besonderes. Es ist ein Film, der im Programm Kino gelaufen ist. Ich wollte ihn eigentlich mit einer sehr guten Freundin mal schauen, als der reinkam. Leider waren die... Leider, zu dem Zeitpunkt dachte ich, leider... Es keine Karten und wir haben uns für einen anderen entschieden, weil er voll war. Es war wirklich ausgebucht, bis auf wenige Plätze, ich nicht haben wollte. Aber ich dachte eigentlich, es ist echt ein schöner, schöner Film. Ein französischer leichter Film ums Käse machen. Das war ja auch so die Aussage, wenn man über den Film gelesen hat. Und die zentrale Aussage ist ja, er will den besten Comté. machen ja und jetzt ja mal ganz egal ob es ob es nachher kann oder Ob er überhaupt zugelassen ist und so weiter ich habe damit wirklich gerechnet dass es da ums käse machen geht natürlich klar irgendwo gibt es immer irgendwo noch eine nebenhandlung und sowas ist es aber halt ja dieses genre coming of age ist ja hier voll voll voll das thema im endeffekt ein junge der da halt erwachsen werden muss. Und ich hab eigentlich mich drauf gefreut, da mehr über Comtee und über die Käsegeschichte. Frankreich ist ja schließlich Käseland Nummer eins. Wenn man jetzt mal Holland nebenan lässt, die Vielfalt ist in Frankreich deutlich größer als dann tatsächlich jetzt vielleicht die Käsevielfalt in Holland. Auf jeden Fall habe ich auf Käse gehofft. Und irgendwie, ja, ging's schon Käse, aber... Ja, für mich fand ich dann doch auch wieder deutlich zu wenig. und da war ich da schon schon ein bisschen enttäuscht. Ich habe es aber trotzdem durchgehalten. Hab auch gedacht, wann fängt es denn jetzt tatsächlich mal mit dem Käse machen an? Nicht dass man vielleicht auch schon vorher mal gesehen hätte, dass der Vater des jungen Käse gemacht hätte oder ähnliches. Nee, sondern er kommt dann plötzlich auf die Idee, Käse zu machen oder so. Und das Ja, vorher tatsächlich viel feiern, viel saufen, Schlägereien und dann irgendwann halt tatsächlich das erste Mal, es Käse ging. Und da war, ich, schon die Hälfte des Films fast vorbei. Nicht ganz, ich übertreibe. Aber...
Daniel: 35 bis 39 Minuten, da würde ich sagen, da fing das so langsam an, es auf einmal doch bisschen, also mehr Käse ging.
Johannes Quirin: Genau, es ging halt vorher eher so ⁓ pubertierende Jugendlichen beim Erwachsenwerden, eben bei diesem Coming of Age Erwachsenwerden zuzuschauen. Und da war ich schon etwas, ja ich hab gedacht, vielleicht nimmt das dann nachher Fahrt auf, wenn eben dieses Schicksal, dieser Schicksalsschlag dazuschlägt. Aber ja, kommen wir gleich dazu, wenn wir da jetzt mal detailliert auch drüber sprechen. Es war für mich jetzt, sag ich jetzt mal so, mehr wieder nicht Drama in dem Fall. Aber weniger Genuss. Das schließt eigentlich so an bittersüße Schokolade an. Wo ich sag, ja, ist das Drama anders? Ja. Jetzt gar nicht so abgehoben. Also wir haben jetzt hier nicht den, jetzt hab ich's schon wieder vergessen, magischer Realismus. Ich würde immer sagen, fantastischer Realismus ist ja ähnlich. Magischer Realismus, genau. Und hier haben wir eher knallharte Realität, ländliches Leben in Frankreich oder es könnte auch in Deutschland sein.
Daniel: Realismus war es nicht.
Johannes Quirin: Land, Landleben pur, so könnte man sagen. Ja, und ich hab's durchgezogen, bis zum Ende geschaut und hab eigentlich immer noch gehofft, dass doch noch mal irgendwie, ja, bisschen mehr Käse kommt.
Daniel: Bevor wir zum Fazit kommen, zehn Minuten, würde ich sagen, nachdem die erste große Skepsis bei mir nicht verflogen war, würde ich jetzt nicht sagen, sondern sich normalisiert hat, okay, das ist es jetzt, muss ich doch sagen, auch retrospektiv hat sich die Anfangsszenerie
Johannes Quirin: Ja, ja.
Daniel: Das mich doch noch mal so plausibilisiert. Es beginnt ja eigentlich schon bei so einem ländlichen Fest und man sieht ja auch so Kühe. Also Rinder und sieht ja so Pferde. Man kann schon sagen, wir steigen, wie du gesagt hast, ins bäuerliche, ländliche Leben. Und ich glaube, doch gar nicht so schlecht zu sagen, wie das Franzreichs, eine bestimmte französische Provinz ein. Wir lernen nicht nur magisch, sondern auch realismuskennend, wie ländliches Leben ablaufen kann. Das ist eine bestimmte Form der Feierlichkeit, da stattfindet. Man kennt das auch mit Begriffen wie Dorfdisco, die gibt es dann auch an einem Abend. Aber es gibt auch dieses Volksfest mit Rinderschau und Pferderennen und so. Mit Sauferei auch ganz klar. Das Saufen gehört auch schon dazu. Da sind wir jetzt vielleicht auf der Frage von Genuss und Quantität. Der Genuss liegt schon auch in der Menge drin. Man will sich schon wegschießen. Man kann sich auch schon vorstellen, Sie am nächsten Tag darüber reden, wie viel Sie da getrunken haben. Dass das schon eine Auszeichnung ist, wie viel vertragen hat. Das ist, finde ich, in der ersten halben Stunde nicht klar. Auch überhaupt nicht, weil eben diese Coming-In-Szene Auf-Edge-Geschichte. Es geht pubertierende Jungs, ihre Selbstfindung, ihr Umgang mit Mädchen oder Frauen. Es geht auch ⁓ Erektionsprobleme, die man beim Alkohol auch hat. müssen Sie Ihre ersten Erfahrungen mitmachen, dass das schlecht harmoniert beim Mann. Und gleichzeitig noch der Casanova-Sein. beißt sich leider das eine oder andere, bei den meisten doch, organisch. Das wird aufgegriffen. Und es wird halt überhaupt nicht beschönigt. Und da kommt natürlich noch diese dramatische Szene, dass er da seinen betrunkenen Vater ins Auto setzt und dann findet er den da vor dem Baum geknallt wieder, da ist er tot. Und dann bleibt mit seiner Schwester alleine, das ist alles schon mal... Find ich schon ein bedrückendes Szenario an sich. Also wirklich kein angenehmer Start insofern. Zumal mit diesen Ritualen natürlich auch noch irgendwie so fremd sind. ich bin da wie... auch früher so... Ich bin da ungern hingegangen zu so Dorfdiskophenomen, weil ich einfach nicht der bin, dass ich da so... gerne betrinkt und dann noch nackt auszieht und dann von den anderen den Macker macht. Ich weiß, dass es auch Spaß machen kann und ich kann diese Kultur auch... Ich kann verstehen, dass andere da ihre Freundin finden, aber das bin halt überhaupt nicht ich. Das ist alles sehr schwierig gewesen. Aber ich finde schon, dass uns das, und das kann man auch im Laufe des Films beibehalten, und das ergibt sich, finde ich, auch für mich, oder hat sich dann so ergeben, es ist ein Einblick in das ländliche...
Johannes Quirin: Hehehehehe
Daniel: Die ländliche Sozialität von so einem bäuerlichen Milieu. Auch was da sonst noch so passiert. Mit der Bäuerin, da ihren Betrieb hat. Mit diesen Verhaltensformen, unter den Erwachsenen Jugendlichen geschehen. Über Trecker fahren. Dass da gesagt wird, hier hast du einen Führerschein für den Lastwagen. Nee, bist du nicht schon mal in Gefahr. Hab ich nicht schon mal in der Gute, dann kannst du trotzdem fahren. Das war eine Form von Milieustudie, die ich schon interessant fand, diesen Einblick in das bäuerliche, ländliche Leben dort.
Johannes Quirin: Ja, also das ist ja in der Tat so. Ich hab's ja gesagt und du hast es jetzt auch nochmal schön zizziert und beschrieben. Ja, es ist die Realität, wie sie oftmals auf dem Land ist oder auch war, aber würde ich sagen, immer noch durchaus ist, wenn man das mal so bisschen auch den Blick drauf wirft. Ich selbst bin ja auch ländlich groß geworden. Ja, also ich bin zwar im Saarland geboren. Das Saarland ist ja für viele sowieso irgendwie sehr ländlich. ländlich geprägt. Sehr viele kleine Gemeinden und Örtchen. Und zwar in Saarbrücken geboren, aber dann in einer Gemeinde groß geworden oder einem Ort groß geworden, wo gerade mal 1100 Einwohner existieren. Und man auch noch sehr wahrscheinlich in der 58. Generation als zugezogen erzählt, man da noch leben würde, was ich ja jetzt nicht mehr tue. Aber ich hab mich auch nicht irgendwie... Klar, hat man auch mal irgendwo vielleicht mal an der Dorfdisco... Also ich hab auch unter anderem mit anderen in einer Organisation Dorfdiskos veranstaltet, Turnhallen gefüllt mit mehreren tausend Besuchern, die dann mehr waren als die gesamte Dorfbevölkerung in diesem Ort, wenn man das so nimmt. Aber selbst tatsächlich war ich jetzt auch nicht so dieser Partygänger oder auch die Kultur... Auf dem Land ist ja durchaus auch geprägt von Trinken und auch mal gerne über den Durst trinken, weil man dann sich dann auch irgendwie stark fühlt oder jawohl super gemacht und klasse, was du verträgst und so weiter, wie man dann da halt irgendwo sich auch messen kann. Und da gibt es ja durchaus auch so solche Riten, sei es jetzt bei der Kirmeskerb, wie es im Saarland heißt, wo dann natürlich auch Straußbuben und Straußmäde oder Mädchen dann unterwegs sind. die aber eigentlich nichts anderes machen als die ganze Zeit zu saufen. Man muss es mal sehen, auch das Aufnahmeritual besteht ja schon daraus, zu saufen. Und das war mir auch immer fremd. Also ich bin auch nicht jemand, ich hab's nicht verstanden, warum man irgendwo hingeht, Geld ausgibt. Ich hab mein Geld lieber anders investiert, das ist jetzt nicht so, dass ich sparsam war. Aber ich hab's nicht verstanden, dass ich irgendwie rausgehe und dann in der Wirtschaft... mich zu kippe. also das habe ich nie verstanden und nie gemacht. Von daher ist mir das so. Ich kenne es natürlich war ja immer fest und wie gesagt auch Disco veranstaltet oder Partys veranstaltet. Dann weiß man auch genau wie das ablaufen kann. das ist durchaus zu tumulten und Schlägereien kommen kann. Und von daher ist mir diese Szenerie überhaupt nicht fremd. Was mir auch nicht fremd war, das liegt vielleicht jetzt auch an dieser Frankreich Nähe und auch daran, dass ich, ich spreche zwar überhaupt gar nicht gut Französisch, leider Gottes, aber auch in einer Partnergemeinde und im Schüleraustausch in der Champagne war, weil das ist die Partnergemeinde in der Champagne von der Gemeinde Gerstein, in der ich groß geworden bin. Bas-en-Cours in der Nähe von Reims, also wie gesagt mitten in der Champagne, was natürlich positiv und schön ist. Aber da kennt man durchaus das Franzosen eben ganz anders feiern als jetzt die Deutschen. Also das hat man hier auch gesehen. Jetzt unabhängig vom Trinken, weil das können sie alle, das ist ja egal, sondern die Art wie gefeiert wird. Da läuft Musik, da tanzt man und das findet in Deutschland mittlerweile ja eigentlich gar nicht mehr so statt auf normalen Festen. Da spielt vielleicht irgendwie, legt ein DJ auf oder man hat vielleicht mal noch eine Liveband. Aber in Frankreich gehört das einfach zu solchen Festen dazu, dass es da eine Band gibt, die spielt, die spielt Tanzmusik und es wird getanzt. Da tanzen wirklich immer auch alle. Also es geht nicht nur eigentlich darum, halt sich voll laufen zu lassen. Das ist dann halt hier der Zweck der Dorfjugend, könnte man sagen, sondern die Erwachsenen, auch paar Erwachsenen, der Vater zum Beispiel war ja auch ziemlich knöle, als er dann daheim gefahren ist. Ähm, normalerweise... Tanzen, die feiern ausgelassen, aber jetzt nicht irgendwie, sich nur zu betrinken. Deswegen war die Art für mich jetzt gar nicht so ungewöhnlich und auch bekannt und dachte, ja, okay, jetzt schauen wir mal, was da so passiert in diesem Laufe des Festes und so weiter und so fort. Und man hat da schon, wie du auch sagst, einfach so ein bisschen einen Einblick gekriegt, wie gefeiert wird. Auch letzten Endes ist es ja die Kultur zu feiern. Man feiert einfach auch mal den Alltag. Alltag sein zu lassen. wurden natürlich am Anfang oftmals christliche Feste kräftig gefeiert. meine, die Kirmes ist ja auch die Kirchweihe. Also eigentlich der Tag, an dem die Kirche eingeweiht worden ist, hat man schönes Festchen gemacht, ein weltliches Fest draus gemacht. Und so zieht es sich ja auch durch. Da wurden ja Gelegenheiten auch gesucht und geschaffen, ⁓ einfach aus diesem harten Alltag mal ausbrechen zu können und zu feiern. Und das hat man natürlich meiner Ansicht nach auf der Auf dem Land, wo vielleicht oftmals noch körperlich mehr gearbeitet wird im Großteil der Bevölkerung, je nach Landstrich. Ja, in Deutschland vielleicht weniger, aber in Frankreich glaube ich schon durchaus auch noch, wie gerade da waren schon sehr viele Bauern und Lebensmittelhandwerker, würde ich jetzt mal sagen, unterwegs. Und dann feiert man halt auch mal ausgelassen, einfach mal diesen Alltag außen vor zu lassen. Das wird sicherlich auch unabhängig von Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft gemacht, ja. Aber Das zeigt, finde ich, der Anfang des Films da ganz gut, dass da kräftig gebechert und kräftig gefeiert wird, einfach mal das Leben, wie es halt ist, wenn es mal gerade scheiße ist, auch außen vor zu lassen und halt, ja, irgendwie einen Grund zu haben, zu feiern. Und diese Jugendlichen suchen aber natürlich in ihrem pubertären Verhalten und erwachsen werden, auch das Kräftemessen, ja, da wird er halt links stehen gelassen. Vorher hat er hier noch irgendwie ... bei einer anderen Gelegenheit mit der jungen Dame da schäkern können. Hat aber jetzt, wie du schon eingangs gesagt hast, ein paar Probleme gehabt. War nicht so stehfest, wie sie sich alles erhofft haben. ja, da ist er halt abgeplitzt. Und dann dreht er durch, der Halbstarke, weil die anderen sich halt noch bisschen lächerlich über ihn machen und zieht dem einen, es ist auch noch... Wichtig für den Fortlauf des Films tatsächlich in dieser Szenerie ja, zieht ihm dann halt irgendwie eine Flasche über und flüchtet mit seinen Freunden und weg sind sie. Und ja, tatsächlich, dem er da diese Flasche über brät, das kommt ja gar nicht mal so viel später im Film wieder direkt, das ist ausgerechnet der Sohn des Käserei-Besitzers, bei dem er da anfängt zu arbeiten. Und dann wird er zuerst mal auch natürlich gestellt und zusammengeprügelt. Aber fängt trotzdem an zu arbeiten. Für den Milchlaster, wie du gesagt hast, die Milch einzusammeln, da fängt dann eigentlich so das Thema mit dem Käse nach dem Tod des Vaters, nach der ja, der ersten kleinen Trauerphase, ich jetzt einfach mal so sagen, er verschärbelt alles, was nicht nied- und nagelfest ist vom Bauernhof. Interessanterweise hat keiner Interesse an diesem Kupferkessel. Also wenn es ein echter Kupferkessel ist, hat der Kupferpreis eigentlich ... schon ein Wert, hat es mich schon verwundert, dass der Kupferkessel stehen blieb. Der war doch recht groß und sicherlich auch schwer und stabil. Also ich glaube der Kupferpreis hätte da schon einiges gebracht. Jedenfalls bleibt er dieser Kupferkessel, was ja auch wichtig ist für die Geschichte nachher. Und dann fängt er eben in dieser Käserei an, fährt den Milchlaster, landet dann das erste Mal auch bei der Marie-Lise mit der besonderen Milch. Stellt natürlich sich auch raus, dass er nichts kann, weil er vorher auch nichts gemacht hat. Er hat bei seinem Vater nie irgendwie geholfen oder ähnliches auf dem Hof. Also hat er nicht mal irgendwie so einen Schlauch fest montieren können, die Milch spritzt raus und so weiter und so fort. Und ja, und er lebt trotzdem irgendwie noch so ein bisschen in den Tag hinein und denkt, okay, jetzt muss ich halt für meine Schwester da sein, die er da versorgt, die er immer mit in die Schule fährt und so weiter und so fort. Ja, und Er muss plötzlich Verantwortung übernehmen, die er vorher gar nicht übernommen hat. Weder für irgendwen noch für sich selbst. Und das ist dann plötzlich so der Punkt, wo dann so diese Story allgemein dann auch so Fahrt aufnimmt, wie ich finde. Zum Käse kommen wir ja so Stück für Stück, nachdem er immerhin schon mal auf dem Milchlaster sitzt und dann Dinge in der Käserei reinigt, wo man dann auch durchaus ja schon sieht, wie so ein Käsealltag aussieht. Riesige Käselager, wo er verprügelt wird. Und da ... kommt man diesem Comté immer ein Stückchen näher.
Daniel: Auf jeden Fall kommt er dann doch zum Käse. Was wir sehen ist, er die Härte des Alltags auf dem Land jetzt doch ganz konkret erlebt. Und da auch so reintaucht und sieht auch wie andere diese Härte erleben. ich finde das hast du gut gesagt. Diese Feiern auf der einen Seite sind auch als Ausgleich zu sehen, auch mit der Masse, mit dem Wegschießen von einem an sich sehr harten Alltag. Also wir sehen... Er vom Schicksal hart getroffen durch die Tod des Vaters. Die Mutter ist lange nicht mehr da. Er muss körperlich arbeiten. Er muss auch zu Uhrzeiten aufstehen. Da ist es noch dunkel. Das ist kalt draußen. Da muss er arbeiten. körperlich arbeiten. Er lernt auch mit Marie-Lies eine Bäuerin kennen. Die ist ökonomisch besser gestellt. Man könnte vergleichen, wie das heißt. Die hat Hektar oder Kühe. Das ist eine Kapitalwährung. Sie hat das Geerb, obwohl sie ja wenig älter ist als er. Aber auch sie sagt, ich habe hier keinen Urlaub, ich stehe jeden Tag auf, arbeite von morgens bis spät 10 Uhr, da ich müde. Mein Haus sieht aus wie Sau, weil ich einfach auch so müde bin, das nach schöner Wohnen einzurichten. Sie hat irgendwie richtig was zu tun. Und das ist eben auch eine Härte, sie hat, auch trotz des ökonomischen Kapitals, das er nicht mal hat. Also er ist gleich doppelt gestraft. Also er ist auch noch arm. Und dann ist diese Käse-Faszination, die er dann langsam entwickelt, oder Käse insgesamt, ist auch so ein Kulturelles Kapital der Region und der Preis nach dem er schreibt ist so ein symbolisches Kapital das er kommt. Das sind so verschiedene Wertsorten die da zirkulieren. Also ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital durch den Käse, dann die Preise. Das wäre nochmal was besonderes den zu bekommen. Das könnte man wieder umwandeln in ökonomisches Kapital das ganz dringend braucht. Also das sind schwierige Zustände die wir da kennenlernen. Wo ich schon finde das zeigt der Film dann auch im Laufe. der Dauer immer besser und es baut auch so bisschen aufeinander auf. Und dann kommen wir ja wirklich sukzessive zum Käse. Und am Anfang wird er einmal so, da ich irgendwo zwischen der Saufferei bin, habe ich mal notiert, hier wird Käse gezeigt, irgendwie groß, rund, gelb wie ein Mond, aber da war er auch schon wieder weg und immerhin wird da gezeigt, es muss die Milch eingesammelt werden, der Vater erfährt diesen Milchpflaster. Aber er kommt dann diese Käsereibetrieb, wie du sagst, und auch da muss er die Härte des Alltags kennenlernen und die Härte der Arbeit. Er macht die niedrigste Arbeit von allen. Da muss ich an Ratatouille denken, an den Küchenjungen da, der da auch als Putzkraft anfängt. Er muss die Kessel sauber machen, die müssen gereinigt werden. Die reinigen sie nicht von alleine. Das manpowergefragte. Das eine anstrengende, sehr rangniedrige Tätigkeit, was ihm nachher noch mal unter die Nase gerieben wird. Und hier macht das noch für jemand anderen. Das ist eine Lohn- und Frohenarbeit. Nachher, als er beginnt, Käse zu machen, das beginnt auch damit, als er versucht, dass er seinen Kessel, seinen Kupferkessel, den du mir erwähnt hast, endlich mal sauber macht. Und das natürlich schon bei etwas anderes. Man merkt schon gleich, es ist ein Unterschied, ob man für jemand anderen den Kessel sauber machen muss, und da ganz unten in der Hierarchie steht, ob man jetzt das eigene Käseprojekt beginnt und seinen Kessel sauber macht, indem man selber was zubereiten wird. Das arbeitet der Film auch aus. Und wir kommen so in die Käseproduktion rein, von ganz unten, vom Einsammel der Milch. Bei der Bäuerin und dem Reinigen der Gefäße und ja kriegen erste Einblicke wie so eine Käseproduktion gelingen kann. sehen auch wie dann ganz besonderer Käse von dieser Käserei die mal probiert wird, verkostet wird von professionellen Verkosterinnen, Testern, die wahrscheinlich diese Zertifikate auch verteilt, vergibt oder da für Arbeiten für so Organisation. Und da sieht man auch gleich das High-End-Produkt, das hohe, wo großkulturelles Kapital sich im Käse manifestiert. Das ist ein sehr weiter Weg. Und da bekommt er dann die etwas naive Idee, er könnte auch den Käse jetzt mal schlankerhand so herstellen und dann so ein 30.000 Euro Preisgeld einstreichen. Also da fängt es an, bei ihm zu gären. Und das wird sich ja nachher als steiniger, schwieriger... sehr besonderer Weg mit noch ganz besonderen Hindernissen. Aber da fand ich schon, wie die Käsehandwerk ablaufen
Johannes Quirin: Ja, also das durchaus genau. Also gerade auch so, wie funktioniert das eigentlich mit dem Käse, Milch einsammeln und so weiter und so fort. Jetzt ist das natürlich auch eine institutionelle Struktur in Frankreich, gerade bei so einem Käse wie Comté und so, dass da tatsächlich die Tanklaster die Milch überall einsammeln und letzten Endes dann halt zentral zu einer großen Käserei. Vielleicht ist es auch eine kooperative, weiß ich nicht. hat man jetzt nicht so gesehen, das gibt es ja durchaus auch. Dann diese Milch dort eingesammelt wird und dann dort hingefahren wird. Was ich noch sagen wollte, weil du gesagt hast, die Währung ist Hektar, da gibt es ja auch diesen Spruch, Liebe vergeht, Hektar besteht. Und das ist halt wirklich diese Realität. das auch, was man in der Käserei sieht, sieht man natürlich auch einfach auf dem Bauernhof, dass das einfach Handwerk ist. was anstrengend ist und man dann in ganz anderen Lebensrhythmus auch unterwegs ist. Ohne, ja und auch vielleicht, wenn man das leidenschaftlich macht, was jetzt bei ihm natürlich am Anfang nicht zu sehen ist, aber bei der Bäuerin schon, die ist da mit einer Leidenschaft dahinter, weil sie da auch, wie gesagt, eine besondere Milch und eine gute Milch liefert, ja, dabei ist, dann gibt man halt auch vieles andere auf, ne. Und das sieht man in diesem Moment auch und er der anfängt in der Käserei zu arbeiten, du sagst, putzen, Milch einsammeln. Der Toton, der kriegt dann plötzlich durch den Antrieb, dann bei dieser Verkostung 30.000 Euro fällt, kriegt irgendwie dann schon mal Dollar-Zeichen oder Euro-Zeichen in dem Fall in die Augen, aber versteht auch, okay... Wie gehe ich da ran? Was muss ich jetzt machen? Und wie gehe ich da vor? Hat natürlich diesen Kessel zu Hause, denkt, das geht so einfach, ist auf dem Campingplatz oder bei irgendeiner Touristengeschichte dabei, wo er sich dann einfach mal anschaut, wie eine Animatörin Käse zubereitet oder Käse fertigt und denkt, ja wunderbar, das ist gar kein Problem. wie gesagt, Er wird ja dann wieder vor Herausforderungen gestellt, weil er halt keine Kohle hat und merkt, okay, ich brauche eigentlich Lab, ich brauche die Milch vor allem und dann kann ich anfangen. Und deswegen muss er den halt organisieren. ja, weil er schon mitgekriegt hat, okay, besondere Milch. Da kann ich vielleicht auch noch gleich was dazu sagen zu diesem Thema Milch und Korn Tee. Wo kriege ich die her? Und dann fällt ihm eben die Marie-Lise ein, die diese Milch hat. Und er kennt sich ja natürlich aus, weil er ja vorher die Milch eingesammelt hat. Also kennt er auch alle Gegebenheiten vor Ort und weiß, wie er dann da auch herankommt. Und ja, dann schmeichelt er sich da halt ein in diese Szenerie, die geprägt ist von Verzicht. Vielerlei Verzicht, weil das hat man ja dann auch gleich gemerkt, dass sie ... Also der kommt ja klar, komm rein und dann soll es ja schon gleich zur Sache gehen. Dann kommt er da so rein und stolpert quasi auch so ein bisschen da so rein und merkt, okay, gut, jetzt habe ich da, komme ich, komme ich gut an, habe da Chancen, also komme ich da auch ständig an diese an diese Milch heran. Ja, aber vielleicht das, was mir trotz, dass man da so Stück für Stück herangeführt wird, sowohl jetzt in dem kurzen Prozess auf dem Campingplatz. Danach auch, wie er versucht, diesen Käse zu machen. meine, da sieht man das gleiche noch mal, auch wenn es scheitert, was die Dame da als Animateurin und Ferienprogramm gezeigt hat. Fehlt halt, finde ich, einfach auch noch mehr Informationen in irgendeiner Art und Weise über A, den Komté, aber auch so ein bisschen ... Du hast es eben auch schon so angedeutet, Kulturgut. Französischer Käse. Es gibt ja, was weiß ich, über 1000 verschiedene Käsesorten, glaube ich, in Frankreich. Und Charles de Gaulle, ich habe so bisschen geguckt, Charles de Gaulle soll mal einst gesagt haben, wie soll man ein Land regieren, das 246 Käsesorten hat? Oder was auch immer, was er aufgezählt hat. Jedenfalls Comté ist ja, ich habe es ja eingangs auch gesagt, schon einer der Könige der Käse. Man kennt den schon, es ist so ein französisches Kulturerbe. auch entsprechend regional geschützt, also dieses AUC, nein, AUP-Zertifikat und ist dies streng reglementiert. Das merkt man ja auch daran, eben, weil er nachher gar nicht teilnehmen darf, auch nur bestimmte Betriebe diesen Käse überhaupt herstellen dürfen, weil man darf einfach nur bestimmte Milchkühe auch haben, die diese Milch haben. Diese Milchkühe müssen eben in der Franch Comté auch natürlich stehen und gefüttert werden, grasen auf mindestens 300 Meter Höhe. Ja, also da gibt es verschiedene Regeln und jeder Leib, man hat sie ja da kurz gesehen, wiegt exakt 40 Kilo, reift mindestens vier Monate und alles was nach oben geht ist natürlich besser. Also deswegen kann auch tatsächlich, auch wenn er nicht prämiert ist, ein 24 Monate gereifter Komté bis zu 60 Euro pro Kilo kosten. Also Das ist dann schon mal eine stolze Summe Geld, was da über den Tisch geht. Komtee wird von Experten bewertet. Hat das mal so bisschen recherchiert. Aussehen, Textur, Geschmack, Geruch. Und das mal unabhängig von diesen 30.000 Euro Preisgeld, sondern um einfach auch zu sagen, wo rein wir die denn ein, überhaupt diese Käse. 20 Punkte sind's Maximum. 15 Punkte gibt so ein grünes Etikett für Extraqualität. 12 bis 15 Punkte bekommen ein braunes Etikett. Und unter zwölf Punkten, da darf man es gar nicht mal Comtee nennen. Also das ist wirklich extrem streng reguliert. Und das kommt mir so ein bisschen einfach auch zu kurz. Man kriegt zwar mit, dass es eine besondere Milch ist, die Marie-Lise macht, aber vielleicht ist jede Milch von jedem Bauern besonders, weil sie sonst gar nicht da rein fließen darf, dass es nachher ein echter Comtee wird. Und das kam mir so ein bisschen... Das kam mir da so ein bisschen zu kurz. Ansonsten fand ich es schon sehr authentisch, was man da gesehen hat, sogar mit diesem Kupferkessel, weil traditionell wird natürlich in Kupferkesseln ge-gekäst. In großen Fabriken jetzt vielleicht nicht mehr, ja, in Manufakturen, aber wenn man es zu Hause machen würde, im Kleinen oder auch auf Alpensennereien, da hat man tatsächlich auch eben noch diese schönen Kupferkesseln, die da mit so einem Schwenkhaken von Feuer aufs Feuer und so weiter gelenkt werden. Ich selbst habe während Corona die Idee gehabt Käse zu machen. Ich habe das auch schon länger machen wollen. Da hat man natürlich auch bisschen Zeit gehabt. Ich habe Käse gemacht. Also fand ich das schon sehr authentisch, was man da gesehen hat. Eigentlich ist es tatsächlich relativ einfach. Es geht schon darum, dass man sehr genau arbeitet und auch mit einer Sauberkeit arbeitet. Weil das ist halt einfach ein... ein tierisches Produkt und wenn man da nicht sauber arbeitet, man nachher irgendeinen Fehler drin oder es funktioniert nicht. Aber ansonsten ist es tatsächlich so, wie man es da gesehen hat, gute Milch kaufen. Ich habe mir tatsächlich auch Milch direkt beim Bauern aus dem Automaten rausgelassen. Also fast Rohmilch, sage ich jetzt mal. Und die dann entsprechend schön aufgekocht, Lab rein und so weiter und so fort. Geschnitten, abge... den Käsebruch dann entsprechend rausgenommen, in Formen rein. Hab angefangen mit einem Feta, was relativ einfach ist, ein Camembert, der ja nicht Camembert genannt werden darf, wenn er nicht aus Frankreich kommt. Genau, also es war halt was anderes, war ein Weichkäse, französischer Art. Das ist relativ einfach tatsächlich, ja, sag ich jetzt einfach mal. Das Schwere ist, dass man den halt
Daniel: Was ist das denn für ein Ding?
Johannes Quirin: drehen muss, weil er ja so ein schöner weißer Schimmelflaum kriegt, bis der dann regelmäßig da ist. Dann kann man ihn einfach einpacken und er reift im Kühlschrank weiter. Ich habe aber auch einen Hartkäse gemacht, also jetzt keinen Korn Tee, aber einen Hartkäse. Und das ist dann schon ein bisschen mehr Aufwand, den immer regelmäßig, weil das hat man zum Beispiel gar nicht gesehen. Die werden auch regelmäßig gewendet und geputzt und eingerieben, damit überhaupt diese Rinde auch entsteht und so weiter und so fort. Und das hat mir zum Beispiel dann auch wiederum gefehlt, weil man letzten Endes ja nicht den ganzen Prozess gesehen hat. Ich meine, hat da diesen Käse am Ende fertiggestellt gehabt, ja, und da war er plötzlich fertig. Das kann er aber gar nicht, weil er ja durchaus einfach eine gewisse Zeit noch benötigt, bis er überhaupt mal eine Rinde gebildet hat und so weiter und so fort. Aber sei's drum, jedenfalls der Weg dorthin und auch dieser Enthusiasmus, den er da plötzlich entwickelt hat. Den fand ich dann halt sehr schön, weil er dann gemerkt hat, okay, ich mach hier was, ich arbeite mit meinen Händen. Du hast es ihm ja auch gesagt, er wird in diese Realität geschmissen, muss arbeiten und arbeitet mit einem Lebensmittelprodukt und entwickelt da plötzlich dann halt auch diese Neugier, geht ja auch noch mal zu dieser Animateurin, zu dieser Käserin, fragt er auch, ob er mitarbeiten könnte, weil er ja aus der Käserei rausgeflogen ist. Da sagt die, sie kommt da ganz gut mit klar, er könnte ihr grad hier mal bisschen helfen, gibt ihm Tipps. Und da kommt er ja auch wieder hin und sagt, ich... Ich... immer so heiß. Wie machst du das, dass du dich da nicht verbrennst? Mir brennen meine Arme, wenn ich diesen Käse aus diesem Wasser raushole, diesen Käsebruch aus dem Topf raushole, aus dem Kessel raushole. Und da gibt's ihm die einfachen Tipps. sie macht ihre Arme vorher mal in kaltes Wasser. Und da merkt man, dass er Interesse hat und auch gerne da, ja, angetrieben von diesen 30.000 Euro irgendwie was erreichen will. Das ist halt jetzt sein Antrieb, aber entwickelt dann plötzlich so eine Leidenschaft. Er will es schaffen und er schafft es ja letzten Endes auch, auch wenn das nur so ein Mini-Live ist. Man sieht es ja auch und er kommt ja auch ganz gut an, weil er geht ja mit paar Käse-Stücken und seiner Schwester dort zu diesem Contest, zu diesem Wettbewerb. darf natürlich nicht dran teilnehmen, aber seine kleine Schwester, die clever ist, die da auch sehr keck unterwegs ist, auch wenn man sie nicht so häufig sieht, schmuggelt einfach ein Stückchen von seinem Käse auf diesen Käseteller und dann probiert jemand genau dieses Stück Käse und dann fragst und wie war er? Ja, der ist noch zu jung, aber ja, also er schmeckt schon wunderbar. Und da merkt man dann schon, er hat dann auch so einen gewissen Stolz. entwickelt, dass er das geschafft hat, auch wenn er halt ja nicht dran teilnehmen konnte. Und das wusste er halt nicht. Und das ist halt tatsächlich nicht nur in Frankreich, aber gerade dort, wo Käse ein Kulturgut ist und die kämpfen auch für ihre Käse, dass sie bestehen bleiben können. Unter bestimmten Regeln setzen sich da auch regelmäßig gegen EU-Maßnahmen ein, die da konträr gegenwirken würden, dass dieses Kulturgut Käse, sei es jetzt Kormté oder ein Camembert de Normandie oder ähnliches bestehen bleibt, weil oftmals eben tatsächlich auch mit Rohmilch gearbeitet wird, was ja ganz, ganz schwierig innerhalb der Lebensmittelindustrie und der EU ist. Wie roh darf denn Milch sein und wie gefährlich ist auch Rohmilch? Natürlich können sich da Keime bilden, gar keine Frage. Aber letzten Endes ist das halt auch wichtig für für so ein Kulturgut. Und das Ich ich, hätten wir da durchaus auch manchmal noch bisschen stärker zeigen können. Es ist jetzt nicht schon mal mein Fazit, sondern einfach mal nur schon mal bei der Käseherstellung, was ich da so ein bisschen vermisst habe.
Daniel: stecken jetzt ganz viele Punkte drin und ich fange jetzt mit dem letzten nochmal an zu sagen, was wurde gezeigt und was fehlt. Also ich denke, Film ist eben, das können wir sehen, kein Film der explizit sich mit dem Comté der Spitzenklasse auseinandersetzt. Also wie wird der gemacht? Wie wird der hergestellt? Dieser Spitzenklasse Comté oder letztlich auch der zertifizierte Comté ist eigentlich nur so die Perspektive am Ende ...eines sehr großen Kontinuums von Käse, produziert werden kann. Und der wird immer so als ideal eingeführt. Da könnte mal hinkommen. Und da hat so eine Illusion davon, auch der junge Mann, dass er das machen möchte. Aber es geht im Grunde genommen gar nicht ⁓ diesen Käse, diesen Spitzenkäse. Sondern es geht wirklich eigentlich mehr darum, wie fängt jemand an mit der Käseproduktion und entwickelt so ein Verständnis. für die Käserei und für die Arbeit der Käserei. da geht es dann tatsächlich, auch wenn er davon träumt, dieses Spitzenprodukt erst erstellen. Es geht eigentlich erst mal darum, wie mache ich ganz grundlegend Käse. Und da müssen ihm am Anfang eben so ein paar Dinge auch erst mal klar werden. Er, der nie mitgearbeitet hat bei der Käseherstellung und nur weiß, dass in dieser Region Käse gemacht wird und ein Milieu vorfindet, wo überhaupt über Käse gesprochen wird, wo Käse eine Rolle spielt. Zum Beispiel du und ich, wir in unseren Städten sind, in Stuttgart oder hier in Kassel. Das macht ja so gut wie niemand Käse. Also es ist nicht mehr irgendwie so was, was da unvirulent ist. Aber da ist es immer ein Virulent. Er hat dazu so einen leichten Berührungspunkt dazu. Und er erkennt zum Beispiel so Dinge, wie dass er eine besondere Milch braucht. Das ist ihm irgendwie am Anfang auch schon klar. Du hast da immer wieder gesagt, er fängt diese Romanze an, sich die Milch zu erschleichen. Also das finde ich eigentlich bisschen beschönigend, wenn ich ehrlich bin. Was er macht, ist, er will die Milch klauen. Er weiß, er kann nicht jede Milch nehmen. Das hat er schon mal verstanden. Und die von Marie-Lies ist eine gute Milch. Das hat er irgendwo gehört. Und deswegen will er diese haben, weil er will den besten Käse machen. Er hat dann noch gar nicht verstanden, dass er, wenn ich das richtig verstanden habe, er mindestens drei verschiedene Sorten Milch braucht, es ihm kommt. Er klaut nur eine Sorte. Aber immerhin, da er schon mal begriffen, es gibt irgendwie gute... und schlechtere Milch. Und dann, er hat diese Milch, die hat kein Geld, die zu bezahlen. Und das ist erstmal Diebstahl, was er da plant. Jemand, der sich Ressourcen besorgen will, zu denen er keinen Zugang hat, die ihn im Aufstieg aber hindern. Er weiß, er braucht das. Die Milch, diese besondere Heumilch, sie da hat, das ist das Rohöl des französischen Jura, könnte man sagen. Ja, das ist also ein Akt der, ja, man könnte sagen, es ist ein Verbrechen. Es ist ein Akt der Rebellion oder des Untergraben, des laufenden Systems, zu dem er keinen Zugang hat. Er muss überleben kämpfen, er will nach oben kommen. das macht er. Und dann diese Romanze, beginnt er ja erst mal, da stolpert er so rein, weil eigentlich will er nur den Schlüssel klauen und schleicht sich ans Haus und fängt mit ihr an zu reden. Und dann hat sie irgendwie Gefühle für ihn, obwohl sie ihm vorher recht unverblümt auch schon mal gesagt hat, dass er scheiße aussieht. Also obwohl sie scheiße aussah, aber trotzdem ist es eine ehrliche Haut und das ist besondere Form der Kommunikation, da herrscht. Die Serboge ist auch so... Keiner aufs Weg, die irgendeine Form des magischen Realismus ist. Oder wie bei Bats Fest, wo dann sehr vorsichtig kommuniziert wird, die Gefühle verdeckt werden, sondern hier Gefühle sehr offen, aber wenig enthusiastisch kommuniziert. Und dann kommen wir in eine sehr skurrile Situation und die finde ich auch wieder...
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Das symbolisches Thema. Er klaut dann die Milch von einer Frau, die eine Liebesbeziehung Das ist fast wie Ölipus. Die Milch ist das mütterliche, weibliche Produkt.
Johannes Quirin: Haha.
Daniel: Die klaut er dann, hat ja kein Recht drauf. Gleichzeitig fängt er an, diese Frau zu lieben, so hintenrum, heimlich. Das ist irgendwie schon eine skurrile Situation. Und er kommt auch in Gewissenspisse da rein und merkt, schon ein besonderes Setting, das sich da abspielt. Und dann macht er ja mit seinen Freunden zusammen so bisschen die Küche, sozusagen sein Labor fertig. Zum Glück hat er Freunde, die auch handwerklich begabt Die auch keine großen Akademiker. Die können eben tatsächlich was bauen. Die bauen dann da sein Kesselgestell auf. Und dann denkt er, muss die Milch, das hat er wahrscheinlich auch mal gesehen, wird da gerührt. Und wenn er nur lang genug rührt, bei 40 Grad, dann wird das schon irgendwie andicken. Und sie rühren und rühren und rühren, dann passiert da gar nichts. Da kommen schon die ersten heraus.
Johannes Quirin: Hahaha
Daniel: Dann kommt er zu dieser Frau und fängt an sich des Wissens um Käseherstellung zu bemächtigen. Das ist eine populäre Veranstaltung, wo ein Publikum zeigt, wie Käse gemacht wird. Da kriegt er mit Lab rein. Sein Freund sagt, wir hätten ewig rühren können. Da müssen sie sich Lab besorgen. Das erfahren sie auch schon.
Johannes Quirin: Hmhmhmhmhm
Daniel: Und dann fängt es schon irgendwie an. Aber wie du sagst, es kommt dann auch zu anderen Problemen. Die verbrennen sich die Finger dabei, er fasst da rein, es ist einfach super heiß, damit hat er sich das nicht gewöhnt. Er hat keine Technik. Auch das, wo er sich erst mal drauf kommt, dass er das woanders nachfragen kann, was man machen kann, da kommt auch erst ganz am Ende des Films drauf. Und das ist auch eine moderne Form der Wissensermächtigung. Dann schaut er sich ein YouTube-Video an. Das finde ich auch spannend, dass er sich so... Das Wissen holt und wer kennt das nicht? Also, mein ersten Fahrradreifenwechsel, das hat mir auch niemand gezeigt. Ich hab immer Geld für den blöden Fahrradladen bezahlt, bis ich dann bei YouTube mir Videos anguckt habe. Und dann beim ersten Hinterreifenwechsel, also zwei Stunden lang da geschwitzt und gestöhnt habe. Und das hat natürlich der Mann im YouTube-Video hat das so zack, zack, zack gemacht. Hier muss man nur mit dem kleinen Heber rein und dann holst du das raus. Dann machst du zack, zack, zack wieder rein. Der war nach drei Minuten fertig. Bei mir ploppt der Reifen links und rechts immer wieder raus. Ich dachte, müsste das Fahrrad ohne Hinterreifen zum Land gehen. Man kennt das, so wie unsere Generation sich ihre Sachen erschließt. Man guckt sich das an und kommt auch erst nicht vorwärts. muss dann da rumprobieren und es nochmal versuchen. Das ist ein interessanter Lernprozess, der sich nicht mit dem Spitzenkäse beschäftigt, sondern mit der rudimentären Form, wie die Basics gemacht werden Der erste Satz ist, dass er zu früh rausgeholt wurde.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Er kann jetzt schon Käse machen, ist schon ein großer Schritt im Vergleich zu dem, wo er gestartet ist als Säufer ohne jegliche Kenntnisse, in warmer Milch rührt. es ist eben keineswegs ein Spitzenprodukt. Das kann man eben dann doch nicht in einem Sommer, wir sprechen hier der Filmkünige des Sommers, sondern da gehört Kenntnis dazu, Engagement dazu und da gehört dann eben auch bei einem französischen Kulturgut als Symbol dazu. dass man sich von einer Institution, die extra für diese Form des Käses in Frankreich, in dem Kulturland da ist, regelmäßig besuchen lässt, Proben anbietet, professionellen Verkoster, die das einordnen können, nachweist und belegt, dass der lang genug gereift hat, dass da so so viele Sachen drin sind, dass der ein bestimmtes Grundlegendes
Johannes Quirin: Hahaha!
Daniel: Nach 20 Minuten merkt man, dass man schwer hin Wenn dieser Junge diesen Wettbewerb gewinnt, dann das wirklich totaler Käse. Das hat der Film zum Glück nicht gemacht. Das wäre absurd gewesen. Es ist dann eben doch etwas anderes. Es hat mir trotzdem, muss ich sagen, auch als Leie, als Amateur die Augen geöffnet für den Beginn des Käses.
Johannes Quirin: Ja, das sind wir ja schon ein bisschen beim Fazit. Möchtest du das schon gleich mal anschließen, Daniel, und dein Fazit servieren?
Daniel: Ja, ich gerne machen. Wir waren uns am Anfang unseres Gesprächs hier ein, das ist etwas, damit hatten wir nicht gerechnet. Man musste sich darauf einlassen. Wir dachten zuerst, oh Gott, wo sind wir da gelandet? Meine ersten Gedanken in den ersten 20 Minuten waren wirklich, als es nun um die Sauferei ging, okay, die gebe ich dem jetzt einen Film, einen Gang, ja, und ist das wirklich der schlechteste Film, den man sich vorstellen kann? Und dann habe gedacht, es wird ja Filme geben, da kann man null Gänge geben. Man kann anfangen, mit zu verknüpfen und sehen, dass es ähnliche Elemente Der andere Film, mit dem ich ihn vergleichen möchte, Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe. Das ist der noch bessere Referenzfilm. Louis de Funay, diese französische Landgesellschaft auf eine sehr humoristisch und überzogene Art Weise aufs Korn. Aber er ist 40 Jahre früher dran und zeigt auch den Untergang der traditionellen französisch-bäuerlichen Gesellschaft. Hier haben wir realistischen Blick auf die aktuelle Lage der französischen Landbevölkerung. Auch interessant ist, wie sich die Zeit mit Louis de Funé untergegangen hat. Wir sind jetzt in der modernen Gesellschaft, wo Videos angeguckt haben. Es interessant zu sehen, sich so ein Milieu weiterentwickelt und von der Kunst neu thematisiert wird. Am Ende die Käseproduktion interessant. Das hat mir etwas gegeben. Ich habe auch wie sich Verhältnisse zwischen grundlegenden ums Überleben kämpfenden Leuten verdingen wollen. Wie hart das Leben für die ist. Und der anderen Seite der Schimmer. Das ist Feindining-Case, wo Damen in Schnickengleitchen, Stilettos und Männer in Jackets und Hemden und alles ganz sauber ist. Und jemand im Anzug die Rezeption bedient. Und wo eine andere Form des Geschmacksurteils gefällt. Ich mich am Ende doch wieder versöhnt mit dem Film. Jetzt muss ich überlegen, kann ich ihn einordnen? Nur ein Stern wäre zu hart. Man kann ihn sich schon anschauen. Letzte Woche ich Bitter-Süßer-Schokolade II gegeben. Da es ja noch mehr Essen und Genuss. wird noch filigraner mit hantiert. 1,5 Sterne geben. finde es gut, dass wir ihn angesehen haben. Er passt in diese Reihe rein. Deswegen hat er einen Gang verdient und noch einen Nachschlag. Wie war denn dein Fazit?
Johannes Quirin: Ich hab ⁓ den Film vorgeschlagen und mich sehr darauf gefreut. hab eingangs gesagt, ich hab sehr hohe Stücke und Erwartungen an diesen Film gehabt, ohne zu wissen, dass der auf Festivals gelaufen ist. Ich hätte es vielleicht auf dem Filmplakat sehen können, als ich im Programmkino war und ihn nicht gesehen hab. Ich hab daher wirklich hohe Erwartungen an diesen Film gehabt. Wenn ein Film im Programmkino läuft, hat er normalerweise, sag ich mal so, normalerweise ... schon gehalten und auch für dieses Thema das nach außen hin dargestellt deswegen dachte ich es ist wirklich auch ein kulinarischer Film klar gibt es dann noch eine andere Handlung und dieser Käse diese Käse thematik die unterstützt das ganze damit die damit diese Story irgendwie vorankommt wenn man das so nimmt ja und ich war dann letzten Endes richtig enttäuscht als ich diesen Film gesehen habe er war zwar schön er war zwar nett also schön er war nett ja man kann ihn mal gesehen haben da stimme ich dir Da stimme ich dir zu. Liegt vielleicht daran, dass es schon eine realistische Darstellung des Landlebens war, dass keine kitschige Romantisierung vorhanden war, dass eben der Helden ein Antiheld ist und er scheidet am Ende trotzdem. Ja, auch dass da kein Happy End in dem Sinn. Es gab ja ein Happy End, dass sich alle wieder vertragen haben. also aber das Happy End den Käse gab es in dem Fall jetzt nicht. Und Der Komtee war dann eher die Kulisse und nicht der Inhalt. Und das fand ich halt irgendwie schade, weil als ich auf diesen Film aufmerksam wurde, war immer irgendwie dieser Käse sehr stark im Vordergrund. Vielleicht hab ich's auch nur so wahrgenommen, war vielleicht eine Wunschvorstellung. Das kann auch sein. Aber jedenfalls war ich doch schon enttäuscht, ähm, als ich den jetzt mir angeschaut hab. Ja, weil eben, wie gesagt, ich hat's jetzt mehrfach gesagt, mir auch da wieder das Thema ... Käse zu wenig vorkam. Also es war eher so ein Vorwand, nicht Inhalt. Es geht halt eher ⁓ diese pubertierenden Jungs, die dann plötzlich groß und erwachsen werden müssen. Ja, Coming-of-Age-Film, schön und gut. Sei es dahingestellt. Aber auch für einen französischen Film fand ich ihn eher schwach, wie ich französische Filme gesehen habe. Also das ist so meine persönliche... persönliche Meinung und wenn ich jetzt das so ja zusammenfasse ich habe es ja eingangs auch schon so ein bisschen gesagt ist ich fand den film käse es ging zwar nicht um käse aber ich fand den film käse und es waren jetzt nicht verlorene ich weiß gar nicht wie lange gedauert hat 90 minuten oder sowas um den dreh es war jetzt keine verlorene 90 minuten sondern es hat mich jetzt noch mal so dran erinnert ok ich kann mich ja auch mal noch mal ein bisschen intensiver mit dem mit der käse thematik Frankreichs auseinandersetzen. Das war so ein Punkt, ich da mitgenommen habe. Aber nachdem ich ja Bittersüße Schokolade nur einen Gang gegeben habe, dann kann ich hier gar nicht anders als auch nur einen Gang zu geben, weil ich wirklich enttäuscht war. Also gut, bei Bittersüße Schokolade war ich nicht enttäuscht, sondern ich war, hat mich mitgerissen. Hier ist es eine persönliche Enttäuschung und persönliche Affront gegenüber mir, dass ich diesen Film überhaupt im Kino sehen wollte und jetzt mir angeguckt habe und bitter bitterbös enttäuscht worden bin. Wie gesagt, ich bin es nicht gewohnt von einem französischen Film, es, ja es war schon, also es war nicht ganz belanglos, aber wenn ich jetzt sage ja so belanglos, dann ja ich war, also irgendwie hat er mich überhaupt gar nicht so richtig mitgerissen und diese Story, ja. die hätte auch irgendwie als anderes x-beliebiges ausgetauscht werden können. Also der Käse war wirklich halt nur weil es diese Landszenerie reingesetzt wurde. Aber ansonsten hat mich das überhaupt nicht so mitgerissen. Und vielleicht hätte Marcel Reichranicki da auch gesagt, was will uns dieser Film überhaupt sagen? Wer weiß das? Also von daher, ich sag einen Gang und ich sag noch eins dazu. Besser geht man in eine Käserei und besichtigt die, als dass man diesen Film anschaut. Daniel (1:00:09) ⁓ so hart würde ich wirklich nicht sagen. Für mich muss ich auch ein sagen, in meiner Auffassung des Werteschemas, ein Gang ist für mich irgendwie das Bodenständigste. Manchmal gehe ich in irgendeine Labbude, wo ich Gutes essen kann. Mit einem Gang ist man dann satt und zufrieden und hat was Leckeres gehabt. Der zweite Gang ist schon was Spezielles, dass man das macht. Ich behalte mir vor, für wirklich schlechte Filme zu sagen. Johannes Quirin (1:00:18) Ja. Ja! Null! Daniel (1:00:37) Der wird von mir null Gänge kriegen, da gehe ich irgendwie nicht rein. Den lassen wir außen vor, da muss man die Hygiene hin und das Lokal schließen. Also insofern, so dramatisch will ich es nicht sehen. Aber interessant, wir bei diesem Film, ja, genau, doch irgendwie so bisschen merken, wir müssen mal wieder zurück zum klassisch kultinierlichen Genuss kommen. Johannes Quirin (1:00:45) Ja, ja. Hahaha. Sehr wahrscheinlich sehr wahrscheinlich genau nein null null gänge kann man natürlich auch vergeben aber ist es so Wie du sagst dass wir dann den film den ich anmache und nicht durchhalte und abbreche weil Er irgendwie ganz fürchterlich ist ja aber hier wie gesagt ich habe ihn angeschaut fand ihn ja auch ganz nett aber auch nicht mehr und deswegen dieser eine läppische Vorspeisen gang und wie du sagst Wir müssen ja auch nochmal zu Filmen kommen, die das Essen in irgendeiner anderen Art und Weise vorstellen. ja, wir gehen so langsam, wenn ihr ja dem Kalender folgt, auf ein besonderes Datum zu. ähm, ja, Daniel, es ist ja wieder dein Part für das nächste Mal, für unser nächstes Menü quasi, den Film auszusuchen. Daniel (1:01:58) Das stimmt. Wenn wir aus dem Fenster gucken, merken wir, es weihnachtet ja ziemlich. Es ist ja schon mitten im Advent. Deswegen wird es das nächste Mal ein Weihnachtsspezial von unserem Podcast geben. Wie das an Weihnachten so ist, da gibt es ein Geschenk. Aber man darf nicht vorher wissen, was drin ist. Deswegen werde ich nicht verraten, was wir uns anschauen werden. Genau, ich. hoffe, wird ein Film sein, der uns beide ein bisschen genüsslicher einstimmt. vielleicht auch mit ein bisschen Völlerei zum Weihnachtsfest einlädt, mehrere Gänge zu vergeben. Aber das werden wir sehen. Ich möchte jetzt noch nicht verraten, was wir das nächste Mal besprechen, was wir bis dahin gucken. Johannes wird es natürlich gleich wissen, wenn das Mikrofon aus ist. Wir gucken nicht irgendwas wild. Wir wissen es dann. Aber für euch, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, bleibt es noch eine kleine Überraschung. Johannes Quirin (1:02:43) Hehehehehe! Daniel (1:02:53) Wir freuen uns aber euch auch bei unserem Weihnachtsspezial mit an Bord zu haben. Johannes Quirin (1:02:57) Ja, da freue ich mich auch schon drauf. Herzlichen Dank dir wieder für einen unterhaltsamen Abend und für eine unterhaltsame Folge Betrachtung. Ja, wieder interessante Gedanken ausgetauscht. Und wie gesagt, ich habe mitgenommen, mich doch nochmal bisschen intensiver mit der französischen Käsekultur auseinanderzusetzen. Ja, au revoir, Daniel, und denkt daran, manchmal sind die besten Geschichten die, die beim gemeinsamen Essen entstehen.
Neuer Kommentar