Folge 11: Bittersüße Schokolade

Shownotes

In dieser besonderen Folge reisen wir ins revolutionäre Mexiko und tauchen ein in die bittersüße Welt von "Bittere Schokolade". Wir, Daniel und Johannes, nehmen euch mit auf eine cineastische Entdeckungsreise, bei der Kochen nicht nur Kunst, sondern auch Ausdruck von Liebe, Widerstand und Magie ist. Dabei diskutieren wir, wie kulinarische Traditionen, weibliche Rollenbilder und Gefühle durch Speisen transportiert werden – und was passiert, wenn ein Gericht mehr als nur den Magen berührt. Wir hinterfragen, ob Gefühle wirklich mitgekocht werden können, und vergleichen die mexikanische Esskultur mit anderen filmischen Küchen. Freut euch auf leidenschaftliche Anekdoten, kritische Reflexionen und eine Prise Humor – perfekt gewürzt für alle, die Genuss und Film lieben.

Takeaways

  • Der Film zeigt, wie Kochen zur Kunst und zum Liebesbeweis erhoben wird.
  • Essen spielt eine zentrale Rolle in der Erzählung und Charakterentwicklung.
  • Die Küche wird als Machtzentrum dargestellt, insbesondere für Frauen.
  • Emotionen werden durch Essen und Kochen transportiert.
  • Der magische Realismus verstärkt die emotionalen Aspekte des Films.
  • Die Darstellung der Frauenrollen ist kritisch und vielschichtig.
  • Essen wird als Kommunikationsmittel in der Familie und Gesellschaft genutzt.
  • Die mexikanische Küche hat es schwer, außerhalb Mexikos authentisch wahrgenommen zu werden.
  • Der Film bietet einen Einblick in die kulturellen Praktiken und Traditionen Mexikos.
  • Die Übertreibung und das Drama im Film können die authentische Darstellung der Küche überlagern.

Links

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Laura Esquivel

https://de.wikipedia.org/wiki/Laura_Esquivel

Magischer Realismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Magischer_Realismus

Mexikanische Küche

https://de.wikipedia.org/wiki/Mexikanische_K%C3%BCche

Mole (Sauce)

https://de.wikipedia.org/wiki/Mole_(Sauce)

Babette's Fest

https://de.wikipedia.org/wiki/Babettes_Fest

Ratatouille (Film)

https://de.wikipedia.org/wiki/Ratatouille_(Film)

Telenovela

https://de.wikipedia.org/wiki/Telenovela

Tex-Mex-Küche

https://de.wikipedia.org/wiki/Tex-Mex-K%C3%BCche

Kulinarisches Kino (Buch)

https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4961-3/kulinarisches-kino/

Mehr Infos zu Dr. Daniel Kofahl unter: https://www.apek-consult.de/team/dr-daniel-kofahl/ - Kontakt: Kofahl@apek-consult.de

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Johannes: Willkommen zu einer besonderen Folge von Film und Fressen. Heute reisen wir ins revolutionäre Mexiko der 1890er Jahre, wo gekocht, geliebt und nun ja auch mal gezaubert wird. Dazu später mehr. Mit mir ist wie immer am Start Dr. Daniel Kofall, Ernährungssoziologe und heute unsere Experte. Nicht nur für Tacos, sondern für mexikanische Esskultur.

Daniel: Hallo Johannes, schön, dass wir uns wieder treffen und einen neuen spannenden Film zu besprechen.

Johannes: Ja, heute sprechen wir über bittersüße Schokolade. Der Titel klingt vielversprechend. Ein Film, zeigt, dass mexikanisches Essen mehr als scharf sein kann. Weil hier ist Kochen quasi zur Kunst erhoben worden, zur Waffe und zum Liebesbeweis. das kommt gleich alles in der kurzen, lockeren Zusammenfassung, damit auch jeder weiß, was es geht. Und dann können wir darüber sprechen, was die Erwartung und die Realität des Films war. Also starten wir doch mal mit der kurzen, lockeren Zusammenfassung. Also die Geschichte beginnt 1895 in Mexiko. Revolution steht auch schon vor der Tür. Ganz laut das merkt man dann auch während des Films. Aber zuerst mal wird Tita, die Protagonistin und die es sich in diesem Film dreht, mitten in der Küche auf dem Küchentisch geboren und zwar so dramatisch, dass das Fruchtwasser gleich Man sieht es dann auch nicht nur den Tisch, sondern die ganze Küche überflutet und letzten Endes die Überreste auch zu Salz verarbeitet werden. Zumindestens hat es so den Eindruck. Der Papa von ihr stirbt kurz darauf an einem Herzinfarkt, weil ihm jemand erzählt, dass nicht alle seine Töchter von ihm selbst gezeugt worden sind. Mama Elena übernimmt das Regime und die Diktatur zu Hause verkündet auch direkt, was Der Plan ist mit der jüngsten Tochter, sie wird niemals heiraten und sie muss sich, so ist die Familientradition, sie kümmern, bis sie gestorben ist. Ja, 15 Jahre später ungefähr, Tita ist erwachsen und dann kommt Petro ins Spiel. Natürlich, irgendwann kommt dann mal ein Mann ins Leben, der genauso heiß auf Tita ist, wie Tita selbst auf ihn. Er marschiert dann später mit ihrem, mit seinem Vater zur Mutter, zu Elena und sagt hier, ich möchte gerne Tita heiraten. Die sagt natürlich nein, bietet aber, so war es scheinbar, in dieser Zeit einfach mal die ältere Schwester Rosaura an. Pietro denkt sich, na ja, was mache ich? Ich nehme die Schwester und bleibe dann somit trotzdem irgendwo bei Tita. Alles ist relativ schwer und schwierig. Schließlich spüren beide die Liebe, aber die ist verboten. Man hat so ein bisschen diesen Womia und Julia Effekt, nur dass beide irgendwie zusammen in einer Familie sind. Ja, und jetzt kommt's. Tita muss den Hochzeitskuchen für beide backen, weil sie natürlich in der Küche steht. Sie ist der Küche groß geworden. Sie kocht für alle. Sie hält mit der Köchin den ganzen Laden, diesen ganzen Hof, am Laufen kulinarisch. Und ja, sie muss den Hochzeitskuchen backen. Das bricht ihr das Herz. Tränen landen im Teig und dann passiert auch irgendwas. Das werden wir natürlich auch nachher vertiefen. Das möchte ich jetzt in der Zusammenfassung noch nicht erzählen den Spannungsbogen bisschen aufrechterhalten und ja so passiert das ein oder andere kulinarisch was immer wieder für bestimmte Situationen in diesem ganzen Film Film für diesen immer wieder für kulinarische Situationen spezielle Situationen diesem Film sorgt Jahren vergehen Rosara kriegt ihr erstes Kind mit mit Petro Roberto. Sie kann aber nicht selbst stillen. Tita springt ein und ja, das passt natürlich Elena alles nicht. Sie verschifft und verschickt die Familie nach Texas. Somit ist erst mal Petro Rosaura und der kleine Roberto weg und Tita wieder alleine. Roberto stirbt, Elena wird darauf verrückt. ... wird im Endeffekt auch mal abgeschoben zu einem Doktor, der sich in sie verliebt. Sie wird wieder klar im Kopf, wird aber nicht zurück zum zu Mutter kehren. Mutter stirbt durch ein Unglück. Wegelagerer sind da, sie wird abgemurkst und dann kehren wieder alle zurück auf den Hof. Denn der Hof wird natürlich oder die Farm wird natürlich an die älteste Tochter vererbt und vermacht. Ja, da leben sie. Glücklich, könnte man sagen, zusammen. Der Petro macht sich da auch bisschen mehr an Tita ran. Ein zweites Kind ist auch da, was entsprechend Rosara und Petro bekommen. Aber alles ist nicht ganz so glücklich. Rosara stirbt dann auch endlich irgendwann. Petro und Tita, die zwei Unglücklichen, kommen dann zusammen und lieben sich dann offiziell. Ganz offiziell. Vorher haben sie es natürlich auch schon getrieben, aber ganz offiziell das erste Mal so richtig schön intensiv. Und dann hat man tatsächlich wieder das, was ich eingangs auch schon kurz erwähnt habe. Man kommt sich wie bei Romeo und Julia vor. Tja, alles ganz schön romantisch oder doch irgendwie bekloppt. weiß nicht, wie ist es dir ergangen? Schließlich war es dein Film, den wir heute angeschaut haben, Daniel.

Daniel: Vielen Dank für die Einführung, die Zusammenfassung. Die Zusammenfassung, ja, der Film. Wir das letzte Mal einen sehr emotionalen Film, wie ich fand, und du auch. Der wurde von dir auch sehr hochgelobt. Ich ein bisschen gehadert. Ich hab diesen Film ausgesucht, weil zum einen, er bislang viele amerikanische, italienische, französische Filme hatten, ein bisschen Deutschland dabei, Thüringen, bisschen Asien. Jetzt wollte ich mal eine neue Region erschließen, da bot sich Mexiko an. Südamerika oder Mittelamerika. Diesen Film selber habe ich vor vielen Jahren schon einmal gesehen. Damals schon gedacht, als ich noch jünger was ist denn das? Das ist eine Schmonzette. Es ist triefend vor Emotionen und dieser Art der Romantik. Da springe ich jetzt, muss ich auch wieder sagen, Ratatouille, wo steht man so persönlich, da springe ich jetzt exklusiv drauf an. Und fand damals auch, das, wenn man so sagen kann, es ist wie so ein Frauenfilm, dachte ich mir. Also, viel Leidenschaft und wie so Drama und da wird geweint. Es sind ja auch Frauen natürlich als Protagonistinnen auch da. Alles klar, ich hab den Film dann an Akter gelegt und dann haben wir dieses Buch rausgegeben, Collage des Kinos. Und da hat mein Kollege, der Soziologe Gareth Fröhlich sich tatsächlich diesen Film rauszutun, den zu besprechen, hat da einen, wie ich finde, sehr interessanten, spannenden Beitrag, eine spannende Analyse zugeschrieben. Die Analyse habe ich gern gelesen, den Film habe ich seitdem nie wieder gesehen, weil für mich war klar, das ist nicht das, ich sehen möchte, wo ich mich hintreibe. Aber gut, im Zuge unseres Podcasts wollen wir eben doch Klassiker besprechen und wir beide haben uns schon einige Filme erarbeitet, wo ich auch skeptisch war vorher und fand die trotzdem nach unserem Gespräch sehr gut. Ratatouille, auch Nonners, letztendlich habe ich so viel abgewinnen können, nachdem wir drüber gesprochen haben. Da dachte ich eben, gut, dann können wir auch über Bitterdüse und Schokolade mal zusammen sprechen, mal gucken, was sich aus dem Film dann im Gespräch mit dir so rauszieht. Und genau das will ich natürlich gleich mit dir thematisieren. Ich muss noch eine Sache sagen, vorweg, bevor ich dir das Wort übergebe. Also während ich ihn jetzt noch mal gesehen habe, hatte ich den Eindruck, dass ein Grund, warum ich ihn nicht so toll finde, die vielleicht doch sehr schlechte, stümperhafte, meiner Meinung nach, Synchronisation des Films ist. Also, wenn Sie mich gesehen haben, habe ich gedacht, der ist wirklich schlecht synchronisiert. Und dann habe ich ungefähr die Hälfte des Films auf Spanisch mit deutschen Untertiteln umgeschaltet. Und seitdem fand ich ihn besser. Also ich glaube, diese deutschen Stimmen, die hier draufgelegt sind, die sind einfach nicht gut. Und wenn man die Spanischen Originalstimmen hört, dann... ergibt sich ein stimmigeres Bild zwischen Bild und Ton und Text. Und ich glaube, das würde ich bei einem anderen sehen, gleich von Anfang an so machen. Aber gut, Johannes, jetzt sollst du auch da einen Druck

Johannes: Eindruck. Ja, mein Eindruck. Also es war ja schon eine Hürde, diesen Film quasi zu kriegen, wenn man nicht in seiner Videothek in seiner und seiner eigenen privaten DVD Sammlung schon hat. Da ist es schon schwierig überhaupt tatsächlich günstig, sagen wir so günstig an an den diesen Film zu kommen. Es gibt ihn zwar auch auf. diesen neu modischen Streaming-Portalen, aber da tatsächlich, glaube ich, im spanischen Original und ich weiß nicht mal, ob irgendwo deutsche Untertitel dabei sind. Deswegen habe ich einfach mal weiter recherchiert. Es gab so eine Sammler-Edition, scheinbar war das mal irgendwann in den 90er Jahren. 1992 kam der Film raus, richtig heißer Scheiß. Die Sammler-Edition war, glaube ich, so ungefähr bei 50 oder 40 Euro. Das war ja dann doch ein bisschen... bisschen viel die Gold Edition oder sowas zu erwerben. Und dann habe ich doch tatsächlich gesehen, ja klar, es gab ihn noch irgendwie gebraucht bei den typischen gebraucht Waren Händlern für DVDs und Bühnchen, die dann da zu nennen wären oder die man ja kennt. Und plötzlich habe ich dann nach ein bisschen googeln entdeckt, es gibt tatsächlich noch DVD Verleiher, also quasi die alte Videothek digital und online und da habe ich dann tatsächlich zugeschlagen. habe ihn mir kostengünstig, naja, glaube 6 Euro waren es dann nachher mit Versand irgendwie 6,50 Euro immerhin billiger als wenn ich ihn mir in gebraucht gekauft hätte. Shit wasn't. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, ich glaube DVD Buster oder wie auch immer dieser Verleiher heißt. Jedenfalls ganz spannend, es kam dann Ich habe gedacht, wird wie wir das jetzt verschickt. Es kam dann halt einfach so in so einem Papierteilchen und in einem normalen bis ich nicht mal sonderlich gepolstert oder sowas, das Ganze an. Ich konnte mir das natürlich dann anschauen und habe es dann auch wieder in diesem Versandverfahren einfach zurückschicken können. Also die DIVO DINGS ist schon wieder auf die Reise gegangen, nachdem ich es mir einmal angeschaut habe. Ja, und deswegen hatte ich irgendwann gedacht, na was sind das jetzt hier schon wieder? Der antiquarische Filme, die da hervorgezaubert werden, die vielleicht auch nicht so interessant sind, dass sie irgendwo auf dem Streamingportal zum Anschauen sind. Ja, und dann habe ich natürlich ein bisschen geguckt, was es da geht. Letzte, in letzten Folge habe ich ja schon mal eine Mutmaßung losgelassen. Der Titel ist, sagen wir so, sehr, sehr, sehr ... verwirrend, weil Schokolade vielleicht ein bisschen in Moone vorkommt, aber auch sonst spielt Schokolade eigentlich da gar keine große Rolle. Also das Bitter-Syns schon, aber Schokolade, na ja. Also von daher, der Originaltitel ist auch ein bisschen anders, wobei da steht auch Schokolade drin, sehr wahrscheinlich heißt es einfach Trädeln in Schokolade oder so, Como aquapada Schokolade oder sowas, sehr wahrscheinlich irgendwie sowas, bald ist halt schon sehr viel, du hast es ja gesagt. Drama, Romantik, Trönen und Reich und viel Herzschmerz. Darum geht's. Dann hab ich immer so bisschen geguckt und hab dann auch gesehen, es war der erste mexikanische Film, über 20 Millionen Dollar an den US-Kinokassen eingespielt hat. Dachte ich, na ja, okay, ich bin mal gespannt, was der zu bieten hat. Aber es liegt vielleicht auch daran, dass sehr viele Mexikaner in Amerika leben. Und vielleicht deswegen ist auch so ein riesiger... Erfolg war jedenfalls habe ich mich drauf eingelassen und habe dann natürlich auch ich habe eben gesagt Erwertung wie das ist Realität habe auch dann mal gesehen als ich den Film gesehen habe ich glaube ja es ist schon sehr übertrieben auch gerade diese Eingangsszene ich Zitiert das auch gleich nochmal. Ich habe sie auch gesagt die als sie geboren worden ist tita in der küche Da ist sie auch groß geworden, aber in der Küche ist sie geboren worden. Und zu Beginn erzählt die, es ist ja die Nichte, die Großnichte, ich, dann, die Geschichte, warum sie dann so emotional mit dieser Zwiebel zusammenhängt. Und Nacca erzählte dann, dass Titta richtiggehend auf die Welt geschwemmt wurde, wurde von einem beeindruckenden Quellenstrom, der sich über den Tisch und den Küchenboden ergoss. So, und als ich das zu Beginn gesehen hab, hab ich gedacht, was ist jetzt hier los? Und dann im Nachgang hab ich verstanden, aha, es ist eine Kunstform, die ich jetzt hier in diesem Film gesehen hab, den sogenannten magischen Realismus. Und mit dieser Information hab ich diesen Film dann auch noch mal für mich etwas anders im Nachgang bewertet. Aber kommen wir jetzt doch dazu, einzusteigen und mal zu gucken, was der Film alles so zu bieten hat.

Daniel: Ja, also wir sind uns offensichtlich typisch Männer einig, dass es hier, also doch, es ist stark emotional wird und wir unsere zarte Seite finden müssen, wenn wir schauen. Und gut, wollen wir jetzt vielleicht gar nicht der Reset drauf anspielen oder ⁓ absteigen drauf. Bei all dem muss man ja dennoch sagen, finde ich, also wenn wir jetzt aus Perspektive des kulinarischen Kinos schauen, essen und trinken, kochen, spielt dann eine Zentrale Rolle. es ist tatsächlich so ein Großteil des Films spielt sich in dieser Küche ab. Nahrungsmittel, der Kochwollgänge sind doch zentrale Erzählelemente, ⁓ die Geschichte voranzutreiben und Dinge darzustellen. Und auch Rubermann finde ich, dann drüber nachdenken kann, reflektieren kann, was uns der Film denn da eigentlich auf seine eigene Art und Weise, ja, dieser Zeitkontext, das Buch, das im Hintergrund steht, diese besondere Kunst von Bismarck und Stereo-Libus. Was ist der Film, eigentlich versucht, so mitzugeben? ja, ich finde, es fängt ja schon, wie du sagst, mit der Geburtsszene an, wo Tita auf die Welt kommt und wo es ja dann schon darum geht, dass da so viel Salz ist, und da sind diese Zwiebeln in der Küche und Tita lernt ja dann auch gleich von als Kind mit diesen Zwiebeln umzugehen, ja, also auch, dass Zwiebeln das erste Produkt, das so richtig vorgestellt wird. ein ambivalentes Produkt sind. Einerseits ein Produkt, den Genuss steigert beim Essen, das ganz oft zugegeben wird, dem auch eine medizinische Funktion in vielen Kulturen beigemessen wird. Aber gleichzeitig natürlich auch das eine ist, dass einen bestimmten Geruch ausströmt, der Zwiebelduft, der Zwiebelgestank vielleicht auch teilweise und auch zum Weinen anregt. Man sieht, dass es so eine in so einer Speise, in so einer Zutat, ja, ganz ambivalente Dinge drin verborgen sind. So wie vielleicht auch im Leben oder auch im Kochvorgängen, ja, auch verschiedene Dinge drin verborgen sind. So steht diese Zwiebel auch als Metapher, als Symbol, würde ich sagen, für diesen Film, ja, dass man die eben schält und mit jeder neuen Schale, die man abkommt, etwas näher zu einem Kern kommt, ja, oder zum Zentrum kommt, wobei man natürlich nicht alles wegschälen kann bei der Zwiebel, weil dann ist alles weg. Sie hat eben keinen Samen, man so essen könnte, sondern die Zwiebel ist im Grunde genommen Schale für Schale für Schale. Und da muss man eben so eine Ambivalenz drin suchen. ist einerseits zwischen dem Genuss, drinsteckt, andererseits diesen Provokationen, die einen dann noch zum Weinen bringen. Und der Film, finde ich, der benutzt ja Lebensmittel ganz stark, ⁓ eine Geschichte zu erzählen oder ⁓ Menschen zu... zu Dinge zu beeinflussen. also Lebensmittel sind ein Erzählelement, ein Zeichen in unserer zwischenmenschlichen Kommunikation. Speisen auch. Und ich finde, zeigt dieser Film der Gänze doch ganz gut.

Johannes: Ja, genau. Also da bin ich sehr zwiegespalten. habe natürlich also es geht natürlich ums Essen, aber jetzt nicht Essen und Genuss, wie ich das so für mich in einem kulinarischen Film gerne sehe. Ja, man sieht echte mexikanische Küche. Ja, auf alle Fälle. wird es wird es wird gekocht. Es werden da auch. Wie soll ich sagen? Traditionelle Rezepte und Techniken gezeigt. Die Kochzähnen sind wunderschön und teilweise lehrreich, wenn man genau hinschaut. Also es ist wirklich sehr detailliert und auch authentisch. Ich hab's ja schon erwähnt. Aber es geht halt für mich dann tatsächlich immer so ... Man sagt immer so schön über eine Allegorie, wird hier immer irgendwo eine Bedeutung reingesteckt. Wie du gesagt hast, die Zwiebel wird geschält und irgendwann ist weg. Das hat man in diesem Film eigentlich auch. Stück für Stück wird diese Zwiebel, wenn man jetzt mal das mal so herannehmen würde, Tito und Petro, Stück für Stück wird diese Beziehung so Stück für Stück abgeschält, bis am Ende tatsächlich, ganz am Ende, wo noch ein bisschen was übrig ist und auch das ist dann plötzlich auch noch weg. Und mir wird wirklich sehr stark, sehr stark immer alles in solche Bilder gepackt. Das Essen geht für mich dann für meinen Geschmack so ein bisschen unter, auch wenn es eigentlich wirklich sehr authentisch, ich fand das auch sehr schön. Man kennt ja die DVD und den Bonus, diese Bonus Dinge gar nicht mehr so, weil man ja auf Streaming Plattformen unterwegs ist. Und auf der DVD ist ja als Bonus Material sind ja glaube ich so drei oder vier Rezepte drauf. Zwar ist nix Spannendes. Ich hab aufs Mone Rezept gehofft, aber auch das finde ich ja dann so schön. Und das kommt eigentlich in den Filmen schon zur Geltung, dass da wirklich kochen. als Leidenschaft auch dargestellt wird, weil schließlich ist diese Küche auch das Zentrum der Macht, wenn man das so nimmt. ähm, klingt komisch und so Darth Vader-mäßig, aber ist tatsächlich das Zentrum der Macht, nicht nur schon auch mit der Köchin, mit der alten Köchin, dieser Naccia, die ja das Kind, also Tita, großzieht. Tita wird in der Küche geboren, Tita wird in der Küche groß. wächst mit Gewürzen, mit dem Kochen und auch letzten Endes, du hast es gesagt, mit der Zwiebel auf. Und all das hat ja schon für sie auch so eine Bedeutung. Und deswegen wird es sehr wahrscheinlich, da kommen wir ja jetzt auch noch dazu, Essen wird dann auch so als Gefühlsübertragung nachher genutzt. Und das wird ja hier komplett wirklich exzessiv ausgelebt. Und wie gesagt, da geht mir dann halt schon mal so bisschen die Speisen unter, weil es wird ... immer nur so am Rande. Es wird zwar gegessen und es sagt auch niemand, ach, das war lecker. Aber dann geht's schon direkt wieder in dieses gefühlsmäßige, wo man sagt, ja, wo Tita immer sagt, das ist mit Liebe gekocht und nur deswegen war es so gut. So, und ich fäll's vielleicht, das geile alte übertragende Rezept ist, dass sie von Naccia gelernt hat, wie man mir einfach alles richtig zubereitet. Ja, und dieses Machtzentrum, und Tita wird geboren, sie lernt kochen, sie rebelliert auch in der Kühe. Und die Küche ist sehr reich, auch wenn sie sonst eigentlich nichts zu sagen hat in diesem ganzen Ding. Ich finde, neben diesem Kochen und neben dieser Küche, finde ich halt auch, man sieht auch einfach, wie schwer es Frauen in dieser Gesellschaft haben, wie Mexiko zur Revolutionszeit ist, aber auch Frauen als Besitz gezeigt werden. Und das auch schon in der eigenen Familie. Und das dann in dieser Kombination Frauen, Küche, was hat die Frau zu tun? ist natürlich auch nochmal eine ganz interessante Sichtweise. Aber nochmal zurück zum Kochen und zum Essen. Ja, es wird viel gekocht, es wird mexikanisch gekocht. Aber für mich kommt der Gemüse irgendwo dann tatsächlich so dieses genüssliche Essen und kommt mir tatsächlich dann manchmal zu kurz.

Daniel: Ja, also stecken jetzt ganz viele Dinge schon drin, was du gesagt hast, ich total wichtig finde und auf die ich jetzt nochmal eingehen wollen würde, nach und nach. Also, mit dem Genuss, das ist klar, würde ich auch so sehen. Genuss, an manchen Stellen ist das Essen, das da gezeigt wird, genussvoll. Das sind so Genussmomente, die da drinstecken. Ganz oft ist das Essen aber auch eins, das überbordende Gefühle auslöst. in dem Moment, sie da dieses erotische Mahl kocht, diese Rosenblätter, wacht in den Rosenblätter, die dann bei Gertrudis eher so eine Rolligkeit auslöst, bevor sie raus, dass die Flammen aufgeht und sie dann nackt übers Feld rennt und sich dem Gürriero mitnehmen lässt und nackig davonreist. Da sind wir schon ganz nah beim großen Fressen, würde ich sagen. Da geht der Genuss schon irgendwie so über, ja, so ecstatisch. Dann haben wir natürlich auch so Szenen, wo es gar nichts mit Genuss zu tun hat. In dem Moment, es so Orgien des Erbrechens gibt, auf Rosauras Hochzeit, wo Tita in das Essen reinweint und am Ende steht die Gans, stehen alle an der Rehling, sozusagen, am Zaun und übergeben sich vor Traurigkeit, die sie da geschmeckt haben. Da stecken natürlich nicht viel Genuss drin. Auf der anderen Seite, wir sehen natürlich auch, Kinder das genießen, da in der Küche zu sein. sehen, finde ich auch, das hatte für mich auch irgendwie nochmal so einen Anstoß. Ich hatte auf einmal Lust, was Schönes zu kochen. Habe ich etwas Besonderes, also Zutaten gekauft, was gekostet hat, ich sonst nicht so häufig koche. Weil Tita sich schon, finde ich, das gezeigt. Viel Mühe und gekonntes Kochen. Also es sich viel Mühe beim Kochen und kann es dann auch. Und kochen kann ja eben dann noch nicht jeder. Also Wir erinnern uns daran, als Rosaura ihre Jungfreundlichkeit endlich mit Petro verwirrt, der sich lange gediziert hat. Da will sie am nächsten Tag auch mal was kochen. Und es geht dann furchtbar in die Hose. Da ist es ja genauso wie beim ersten Mal, dass er nicht so euphorisch abläuft, wie bei Gertrudis. Da Petro dann am nächsten Tag auf die Frage gehalten, wie ist das Essen von Rosaura? er immer so, ja, geht so. Fürs erste Mal gar nicht so schlecht. Das ist irgendwie... Ja, genau, Essen wird in seiner Vielfalt gezeigt. Und dann hast du, ich, auch einen ganz wichtigen Punkt gesagt, nämlich den ich jetzt verbinde, erstmal die Stellung von Frauen in der Gesellschaft und das Zentrum der Macht. Und genau, diese Küche ist doch ein Zentrum der Macht. Und das meine ich, ist die Küche hier Zentrum der Gegenmacht. Eine Gegenmacht gegen das Material, Matraschat der Mutter der traditionellen Gesellschaft. Und da sehen wir, also Frauen in der Küche, ja, oder die Rolle der Frau wird hier als problematisch stark gefällt. Aber nicht in dem Sinne, dass hier ein Patriarch hat, herrscht, das die Frau unterdrückt, sondern die Republik sieht das selber. Die Mutter selber ist das Machtzentrum, die dunkle Seite der Macht, man hier sagen. Die bis über ihren Tod hinaus Tita tyrannisiert und unterdrücken will und ihre Lust eindämmen will. Und Tita hat diese Küche als ihr Refugium, wo sie tatsächlich herrscht. wo sie die Zauberei beherrscht des Kochens. Das Essenzubereitung ist eben, das sieht man da, ganz wichtiger Bestandteil des sozialen Zusammenlebens. Nicht jeder kann das gut machen. An der anderen Stelle des Films, wo ein Arzt in die Geschichte eingebaut wird, da geht es noch mal darum, dass da jemand kocht, der es nicht so toll kann. Und dann ist irgendwie klar, Tita kann das in einer Perfektion, die eben dann ihre Stellung in der Gesellschaft festigt. Und das, finde ich, zeigt der Film auch sehr schön. Und da sind wir auch, finde ich, wenn wir so... Was wir für Filme schon besprochen haben in unserer Reihe hier. Ganz schön dabei, vielleicht den Film mit anderen Küchen und Frauen zu vergleichen. Zum Beispiel mit Barbets Fest, wo wir auch so eine Frau haben, die in der Küche steht und das sehr gut beherrscht, aber ihre Rolle ganz anders definiert. die Barbets als Bewahrerin und Hüterin einer Kunst und dann eben auch das versöhnliche Mal praktiziert werden. Dieter gar nicht versöhnlich in der Küche unterwegs in der Regel. sondern die Revolte aus der Küche plant oder vorantreibt. Genuss beim Essen kann gesteigert werden oder andere ruinieren, wenn man darauf anlegt oder unterschwellig tendiert, das Essen dann doch nicht so herzustellen, wie die anderen es erwarten.

Johannes: Ja, also diese Familientradition. ich meine, vorher hat ja die Mutter auch in der Küche mitgekocht und so weiter. Und jetzt hat es halt die Tita übernommen. Rosaura hat das nie gemusst und kann es auch nicht so gut. Du hast es auch gesagt. Der Punkt ist ja, Rosaura lebt ja diese Tradition, ja oder möchte diese Tradition ja auch weiterleben. die Tochter geboren wird, ganz am Ende sagt sie auch Nein, nein, meine Tochter, die wird nie heiraten. ist dafür der. mich zu pflegen und sich mich zu kümmern, bis ich sterbe. Also die kommt da nicht raus und Tita ist eigentlich als Jungste. Also man muss ja auch sagen, die Gertrudis, die Mittlere, die scheinbar ja nicht vom Vater ist, sondern da ist wohl irgendwas passiert mit der Mutter. Es wird ja nur so am Rande thematisiert und sie schlägt auch ja eigentlich komplett aus der Art, ist lebendig, feiert. steht auch schon ihren Mann als Frau, indem sie nachher da mit diesem Guerilla abgehauen ist. Aber wenn sie dann kommt, hat sie die Hosen an und ist eigentlich die Anführerin, die Kapitänin, die ansagt, wo es langgeht. das passiert eigentlich auch bei Tita. Man sieht eigentlich überall das Revolution, nicht nur politisch in Mexiko, sondern auch in dieser Familie. Alte Strukturen brechen auf, neue entstehen und das eben als Übers Essen. Sehr stark natürlich. emotionale Waffe, könnte man da sagen. Also, da wird ja schon ein kungenerischer Krieg geführt, zieht erst Gefühle, landen direkt im Essen und damit passiert dann halt was. Klar ist das etwas übertrieben, das habe ich ja eben auch gesagt. ist dann, finde ich auch, dann immer so bisschen schade, dass dann dieses Essen sehr stark mit Influenzübertragung gesteuert wird. Da können wir auch mal, da wirken mich auch mal deine Einschätzungen gleich interessieren, komme ich gleich nochmal dazu. Aber jedenfalls ist es so, es wird hier tatsächlich überall irgendwo eine Revolte gestartet. das geht halt übers Essen, weil man damit Menschen steuern kann. es ist ja nicht auch so, dass man sagt, wenn man diplomatisch unterwegs sein möchte, lädt man doch mal zu einem Essen ein und dann isst man was. Vielleicht kocht man auch etwas, was das Gegenüber gerne mag. Und dann ist die Stimmung schon mal ganz gleich und gleich besser. Man geht ja auch gerne mal zu einem Geschäftsessen, da eine andere Stimmung zu haben. Und auch das sieht man im Endeffekt hier auf eine ganz andere Art und Weise. Wenn ich da aber jetzt noch mal zu diesem Gefühl, zu diesem emotionalen Kochen komme, ist es so, mir geht es so ein bisschen, ich habe es ja jetzt schon mehrfach gesagt, ich sage es auch nochmal, so ein bisschen auf den Geist. Kann man denn tatsächlich Gefühle mitkochen? Ich habe jetzt mal so ein bisschen auch geguckt, irgendwie sagt die Wissenschaft teilweise, Stresshormone können sich da tatsächlich irgendwie auch übertragen, weil man da, was weiß ich, vielleicht aggressiver kocht, vielleicht stark würzt. Man sagt ja auch, wenn der Koch verlimmt, dann ist das Essen versalzen oder auch stark gewürzt. Also ist ja so die Frage, gibt es so was? Ja, da frag ich natürlich hier meinen Ernährungsoziologen, gibt es so was in der Psychologie, in der Wissenschaft? Wie ist es? Aus der Erfahrung raus sage ich ja. Nicht jedes, und das hatten wir auch, Familie wie Rezepte bei den Nonnas von Oma schmeckt anders als wenn ichs koche. Aber gibt's da tatsächlich sowas, dass Emotionen, Gefühle irgendwie mitgekocht werden oder ist es halt einfach eben diese romantische Realität, die wir hier im Film gesehen haben?

Daniel: Und damit müssen wir es arrangieren als männliche Zuschauer mit unserer Biografie. Da steckt so ein Körntchen Wahrheit drin. Ja, dass wir eben sagen, man versucht Gefühle oder man kann versuchen, Gefühle mit Essen einen Ausdruck zu verleihen. Ich glaube, das will der Film uns damit sagen, dass der Koch mit den Speisen, er zubereitet, die Köchin, etwas mitteilen kann, ihre Emotionen mitteilen kann, besonders viel Mühe geben kann, besondere Speisen zubereiten kann, die als Symbol, als Zeichen für das Gefühl stehen, das sie empfindet. So wie man jemandem, wenn man verliebt ist, Pralinen schenkt oder seinem Kind einen Kuchen backt oder als Elternteil jemandem seine Lieblingsspeise kocht und dass das da drin steckt und dass der Gast oder der der Essende auf der anderen Seite diese Gefühle aus den Speisen herauslesen kann. Wenn er die Zeichensprache des Essens, die kulinarische Zeichensprache beherrscht, das interpretieren kann und dann merkt, dass das damit verbunden ist. So wie mit diesen wachten in den Rosenblättern, so interpretiere ich das. Im Titel bekommt sie diese Blumen von Petro, sie darf die nicht behalten, die Mutter verbietet das und dann nimmt sie diese Rosenblätter und kocht daraus ein Liebesmal, in das sie sich durch Verarbeitung dieser besonderen Blume, durch das sie ein besonderes Geschenk sind, ihre Emotionen reinlegt. Und das kann Pedro erkennen und deswegen nimmt er das als Liebesbeweis. Und das können die Mutter und Rosara auch erkennen und deswegen vergeht ihnen der Appetit, als sie das schmecken, weil sie bemerken, dass das so richtig ist. Und Gertrudis als Rebellin, ja... Die findet ja auch Spaß an der Provokation hat und einen wirklich nicht nur wie Tita aus der Note heraus rebelliert, sondern an sich rebelliert. Die findet es, wenn ich das so sagen darf, geil. Die macht das scharf, dass es diese erotisch revolutionäre Stimmung da gibt, die da unterschwendig herrscht und das da durchnimmt. Und das versetzt sie in so einen Aufruhr, der dann natürlich auch in einem Film überzeichnet dargestellt wird. Und so eine Form der Kommunikation von Gefühlen mit dem Essen, die kann ich mir schon vorstellen. ein bisschen erinnert mich das auch oder erinnert mich das daran, dass ich mal eine Exkursion in den Weinbau von Rheinhessen gemacht habe. Und dabei haben wir verschiedene Weinbetriebe besucht. Wien ist ja auch besucht und waren unter anderem auch bei Demeter betrieben. jetzt muss ich als Wissenschaftler auch hier also sagen, Demeter, also diese anthroposophisch angehauchte Winzerkultur, da denke ich auch immer so bei aller Faszination, ich für Esoterik auch so manchmal so habe, für Religion, ich glaube halt viele Dinge nicht, an die die so glauben. Aber was ich gesehen habe ist bei dem Winzer, bei dem wir damals waren, der einen prämierten Weih macht, dass der sich intensiv mit seinen mit dieser Philosophie beschäftigt und dann intensiv mit seinen Produkten beschäftigt. Ich kann zwar nicht erkennen, dass da eine kausale Beziehung besteht, aber ich sehe, dass das ihn motiviert, sich intensiv mit seinen Weinreben zu beschäftigen, nicht so viele Weinreben zu haben, so einen riesigen Weinhals zu haben, sondern eben den überschaubaren und dann aber wirklich ganz filigran daran mitarbeiten. Und das lassen sie tatsächlich dann de facto das muss ich schon sagen, dass ich als Laie konnte das erschmecken, sehr guten Wein produziert. Und ich glaube, das motiviert dann eben Leute dazu, sich emotional, gefühlsmäßig mit Liebe, wie Dieter das auch sagt, mit dem Produkt zu beschäftigen. Und das bringt dann auch ein gutes Produkt hervor. Aus meiner Perspektive heißt das nicht, dass wenn jemand diese anthropophischen Konzepte verfolgt und eigentlich trotzdem sich keine Mühe gibt, dann bringt das auch nichts. Es kommt eben tatsächlich auf diese Mühe an. Es kommt darauf an, dass man mit dieser Liebe, mit dieser mit der Leidenschaft an das Produkt. Und das ist ein besonderes Produkt. Deswegen kann ich mir vorstellen, dieser Satz, wenn Tita sagt, das muss besonders, muss ihm Liebe gekocht sein. Genau, man muss eben die extra Portion Aufmerksamkeit da reinlegen, eine besonders gute Speise zu machen. Ein letzter Satz dazu noch, es gibt einen Witz, der auch dazu passt, die andere Seite zu symbolisieren. zwar, die Mutter stellt Fritzchen ein Essen hin und sagt, das ist mit Liebe gekocht. Und darauf sagt Fritzchen, mit Können wäre mir lieber. Also Handwerk und Liebe müssen schon Hand in Hand gehen. Wenn man nur eine Seite hat, man immer nur so ein mäßiges Produkt vielleicht. Oder wie siehst du das, Als jemand, der dich mit Genuss und Qualität sicherlich noch besser auskennt als ich.

Johannes: Ja, ja, so sagen wir mal so. Ich bin immer so sehr Situation getrieben. Man hat ja sicherlich schon Dinge gegessen, die in dieser Situation halt wirklich fantastisch waren. Ja, und du würdest sagen, okay, gut, schaue ich über vieles hinweg. So. Ja, ich bin auch manchmal gefürchtet. Ich kann es doch nicht verstehen, weil viele sagen im Freundeskreis, also für dich traue ich mich gar nicht zu kochen. Du bist ja bestimmt super kritisch. Und was du dann mal postest oder wenn du essen gehst, dann sage ich, nee. Also ich wurde nie irgendwo, wo ich eingeladen bin, bei Freunden kritisieren oder sagen, also hier haben wir ... ganz schön schlecht gearbeitet oder sowas oder sagen wie schmeckt das also das nie also klar ist Geschmackssache und wenn es mir jetzt nicht schmeckt dann würde ich es halt vielleicht ein bisschen weniger auf dem Teller nehmen und dafür das was schmeckt halt mehr aber ich würde jetzt niemals sagen außer wenn mich jetzt jemand ernsthaft fragt und ganz ehrlich meine Meinung und dann sage ich ja okay vielleicht so und so hätte ich das anders gemacht oder sowas aber Man braucht keine Angst zu haben. Da habe ich aber schon mal Sposses halber zum Freund gesagt, gesagt hat, also die fühle ich mich ein, aber manchmal ist es vielleicht auch bosser, wenn manche Angst haben, mich einzuladen und für mich zu kochen. Genau, eben der kann aber auch, der könnte aber auch kochen. Das ist ja nicht das Problem, aber er hat es verstanden. Jedenfalls nochmal da zurückzukommen, was du gemeint hast, Handwerk und Leidenschaft. Ja, es gehört irgendwie dazu und Jemand, ein Handwerk verfolgt, egal ob es ein Koch ist oder du hast den Winzer ins Feld geführt oder die richtigen handwerklichen Bäcker. Handwerk muss mit Leidenschaft einhergehen. Das war schon früher so. Früher war es sogar noch stärker so. nicht so stark so vielleicht, sondern es war noch mehr Beruf und Berufung, hat man dann gesagt. Aber heute, wenn junge Menschen sich wieder begeistern, zum Beispiel bei einem Sauerteigbäcker, eine Lehre zu machen, weil sie dort einfach tatsächlich lernen, wie man mit natürlichen Zutaten ein Brot backt. Da gehören einfach viel Leidenschaft und Begeisterung dazu, weil es einfach A, der Job ist eigentlich schon Arbeitszeiten richtig kacke. Zweitens, es ist richtig viel Arbeit. Es muss da richtig rangeagert werden, dass wir nicht nur irgendwelche Pilverchen zusammengerührt und in den großen Rührkessel und der Krührkessel arbeitet und dann zack, zack, zack, ist alles fertig. Nein, da gehört auch noch viel Handarbeit dazu. Klar haben die auch so eine Rührmaschine. Gar keine Frage bei großen Mengen sowieso. Aber es ist halt wirklich Handwerk. Und dann muss man leidenschaftlich mit dabei sein. Ansonsten hat man dann nachher keinen Bock, so was zu machen. Und das geht einher. Handwerk, Leidenschaft. Und jetzt kann man sagen Liebe, mit Liebe stecke ich da was rein. Und das sput man halt auch. Das ist so das, was du auch gesagt hast. Wenn jemand für seine Produkte brennt und das hat man halt mal Handwerk. Egal, ob es jetzt Lebensmittel geht. Ich kann aber auch den Goldschmied oder die Goldschmiedin hinzuzähen. Auch eine Friseurin, ein Friseur. Alles, was mit Handwerk zu tun hat und mit Leidenschaft, wenn da merkt man einfach, ob da jemand mit Libo-Leidenschaft und vielleicht auch, ich sage jetzt auch mal, ein bisschen Kundenorientierung mit dabei unterwegs ist, weil er einfach da ganz anders rangeht. Und das spurt man natürlich auch hier. Ja, sie ist in der Küche groß geworden, hat von jemand gelernt. von der Naccia, weniger von ihrer Mutter, was es heißt, hier mit Leidenschaft in der Küche zu stehen. Es ist ihr Job, von dieser Naccia, aber sie macht es mit einer Leidenschaft. Sie ernährt zwar da alle vor Ort, aber sie macht es leidenschaftlich und steckt da einfach auch sehr viel Energie und Zeit rein. Und das sind wir eigentlich auch so bei diesen drei Punkten, die ich dann auch nochmal sage. Kochen als Liebussprache, ja. wie man das transportieren kann. ist natürlich unübersichtlich verständlich, wenn ich für dich koche, mag ich dich. Also außer, wenn es jetzt hier ⁓ klare Nahrungsaufnahme geht, aber auch selbst. Auch wenn die Mutter für ihre Kinder kocht und nicht irgendwie einfach ein Fertiggericht auf den Tisch stellt, auch das kann manchmal aus Zeitgründen passieren, gar keine Frage. Aber wenn sie richtig was kocht, heißt es, ich mag dich. Oder wenn jemand einen Mann für seine Frau oder für seine Angebetete kocht, weil das sagt, Ich möchte dir jetzt mal was Besonderes bieten. Ich mache das, ich sonst nicht mache. Ich stelle mich in die Küche und bin heute verantwortlich fürs Essen. Dann ist das natürlich verständlich. Jeder versteht das ohne Worte. Und das, was ich eben auch gesagt habe, Zeit. Es ist zeitintensiv, wenn ich richtig koche. Und gutes Essen braucht Zeit. Und wer sich diese Zeit nun zeigt, Wertschätzung, zeigt Liebe für nicht nur das, was da entsteht, sondern auch für das für die Gegenüber, die dann nachher an der Tafel zusammensitzen. Und letzten Endes Nahrungsaufnahme, auch das ist es, ja klar, aber da ist ja auch die Fürsorge da. Und das ist ja auch Liebe von Art und Weise, wenn ich sage, geht's dir nicht, geht's dir gut, sondern hast du schon was gegessen. Wie oft wurde man dann schon mal gefragt, wir uns einen vielleicht schlecht gehen, hast du denn schon was gegessen? Weil man ja auch weiß, wenn es einem nicht so gut geht, hat man weniger Appetit. Und da ist natürlich auch diese Vielsorge, Liebe, ja, übers Essen, das da transportiert wird. Das wird hier wunderbar dargestellt in allemütlichen Tiefen und Breiten. Und das macht es natürlich auch so schön, weil man dann auch sieht, wer es gekocht wird. Deswegen sage ich auch, das ist wunderbar und fantastisch. Das Handwerk, die Leidenschaft, die dort reingesteckt wird. ist klasse. wiederhole mich dazu, aber das hat mich dann schon begeistert und hat mir auch Lust gemacht, ähm, echte mexikanische Küche nochmal irgendwo zu erleben oder selbst zu machen. Weil zu erleben ist es ja extrem schwierig, weil es ist ja schon auch dieser Grenzkonflikt, den er dann noch nicht mitkriegt, aber nach Texas, Mexiko, das ist ja alles sehr nah beieinander. Und das, was wir halt meistens kennen, ist eben diese berühmte Tex-Mex-amerikanisch-mexikanische Küche. Die ist zwar nicht schlecht, aber eben nicht authentisch, ja. Und das fand ich halt so schön, dass man da wirklich noch gesehen hat, was da so passiert. Frische Tortillas, wie die gemacht werden und so weiter und so fort. Und das hat mich dann wiederum begeistert und hat mich auch so ein bisschen mit diesem, ja, mit diesem Drama und mit dem, mit diesem, ja, Romantik, Realismus, meine erste, äh, wie heißt er? Magischer Realismus-Syrum, ja, nicht romantischer Realismus. Ich hab gar nichts gegen romantische Formel, ich schau mir so was auch gerne an, aber es hat mich teilweise ... Ich hätte vielleicht auch einfach mal tatsächlich auf die spanische Spur schalten sollen, bin ich nicht drauf gekommen. Man hat aber schon gemerkt, dass es so synchronisiert worden ist. Jetzt, du das anfangs gesagt hast, und da stieß ich grad mal mit der Kreis, wo ich hinkommen wollte. Da spürt man eigentlich die Teder-Norelas der 90er Jahre. Da war es auch so, schlechte Synchronisationsstimmen, die wir gar nicht so ganz zu diesen Menschen gepasst haben. genau das passiert. Und auch dieses Drama, mal sehr stark überzeichnet und übertrieben. Als du das eingangs gesagt hast, hab ich gedacht, stimmt ... Das hat eigentlich auch so ein Telemoveller-Gefühl bei mir irgendwo erweckt. ja, manchmal ist es ja so wie bei der Telemoveller. Ich hab tatsächlich nie so, das war eher so mexikanisch schon, aber auch oftmals brasilianische Telemovellers, die da irgendwie im deutschen Fernsehen schon mal hin und wieder liefen, hab ich nie so irgendwie angeschaut, großartig. Aber es ist ja dann oftmals auch so, dass man sagt, okay, wie geht's jetzt weiter? Und hier hat man natürlich irgendwie, ja, wie geht's weiter? Nur Es kam dann plötzlich wieder dieser überzeichnete Gefühlsausbruch, der sich dann meistens oder halt immer fast immer im Essen übertragen hat. Auch zum Beispiel den Moment, den haben wir gar nicht erwähnt. Sie war ja verrückt. Dann kam ja die neue Küchenhilfe. Er hat eine Suppe gebracht, einen Eintopf und dann hat sie den gelöffelt. Und dann war sie plötzlich wieder klar bei Verstand und war geheilt. Also auch da war natürlich irgendwo wieder das Essen transportiert wieder etwas, was hier dann entsprechend dann gezeigt werden möchte. Also wie gesagt, kurz zusammengefasst, ja, Handwerk, Leidenschaft auf alle Fälle hat man hier auch gesehen, aber Essen, ein Taco kann auch manchmal ein Taco sein.

Daniel: Ich finde es auf jeden Fall interessant, du zwei Sachen für dich interessanter gesagt hast. Zum einen, dass du jetzt dieses meditive Kochen, dieses magische Realismus eigentlich mit westlichen BBL-Semantik übersetzt hast. Mehr Kundorientierung oder Kundorientierung. Das ist, ja genau. Ich meine, ist es eben auch. Und dafür geht es zum zweiten Punkt. Das sind eben doch zwei Welten, aufeinandertreffen. Und deswegen fand ich den Premium jetzt auch nochmal interessant und jetzt nochmal mehr, nachdem du es jetzt erwähnt hast. Es macht jetzt irgendwie, es lenkt den Fokus auf Mexiko, auf mittelamerikanisches Essen und Küchenpraktiken, die uns wahrscheinlich, genau wie du sagst, völlig fremd sind. Ich fand den Ausdruck, dass so ein Text max genau richtig, ja, wir kennen das eigentlich gar nicht. Klar, man radt so ein... Marketing Bild von mexikanischem Essen vor Augen, wie Super Schaf und Chili Con Cana oder Tortilla. das ist Quatsch, muss man einmal realistisch sagen. Ohne magischem Realismus ist das einfach realistisch Quatsch. Das hat nichts mehr zu tun. Das ist völlig fremd im Gegensatz vielleicht zu italienischem, amerikanischem oder dem asiatischem Essen, dass irgendwie auch gerade so eine Zeit omnipräsent ist und man sich mehr mit beschäftigt. Und das ist wirklich so ein Film in seiner ganzen Art und auch mit seinem Regionalbezug. die nicht zu deiner und meiner Lebensmeldung sagen würde, passt. Also die nicht anstoßwies. Man muss sich wirklich das erarbeiten. Also trivial, wie es als Telenoveller ist. müssen uns darauf einlassen, man muss sich wirklich Mühe geben, da durchzuhalten. Und auf der anderen Seite steckt dann, wenn man sich darauf einlässt, da also nicht nur diese Gefühle für uns, da steckt ja auch so andere Geschichten mit drin, die wir jetzt nicht in der Breite thematisiert haben, aber die ich dann eigentlich auch noch irgendwie ganz, also das kann und das ich ganz spannend finde zum Beispiel, dass es Essensverteilungen geht. ist ein hartes Bürgerkrieg da. Es kommen die Guerilleros und wollen Essen eintreiben. Da verteilt die Mutter das Essen, im Haus ist. Die Guerilleros wollen aber Essen damit man was auftreiben Was dürfen die mitnehmen und was nicht? Das spielt eine ganz wichtige Rolle. Das Krankenessen spielt auch eine Rolle. Es sind ja mehrere Leute in dem Film krank. Rosaurasmer krank. Tida ist mal krank, Pedro ist mal krank. Was kriegen die da für Essen? Wie kommen sie damit zurecht? Der ist wann was? Der medizinische Aspekt spielt auch eine Rolle. Hausmittelrezepte werden so weitergegeben. Rosara will Pedro zurückgewinnen, kommt dazu Tita und fragt, was kann ich machen? Dann sagt sie, sie kocht kein Essen mehr, das ist Bleung verursacht und gegen den Mundgeruch könnte Rosara vielleicht mal Pfefferminzblätter kauen. Auch das spielt eine Rolle. Der tödliche Effekt von Essen spielt eine Rolle. Ende stirbt Rausaura ja ein Verdauungsproblem. Wie Michelle in das große Fressen funzt, sich da quasi zu Tode. Auch da sieht man irgendwie so Parallelen, finde ich. Wenn man diese Reihe von Filmen anguckt, so Vergleiche anstellen. Das sind eigentlich Charaktere. Michelle mit dem Weltschmerz geht da zugrunde und sie geht auch mit einem Weltschmerz zugrunde, aber ganz anderen weiblichen, mexikanischen Weltschmerz. Ja, also steckt doch einiges drin in Bezug auf Essen und Trinken. wir müssen irgendwie einen Weg damit finden, zu arrangieren, würde ich sagen.

Johannes: Das auf alle Fälle. Ja, Ist natürlich, wie gesagt, grundsätzlich ganz anders erzählt, der Film. Man darf auch nicht vergessen, das ist jetzt auch wieder ein Film, der auf dem Roman basiert. Und das Drehbuch hat tatsächlich auch die Romanautorin selbst geschrieben. Also von daher hat sie natürlich da auch alles, was ihr schon in ihrem Roman wichtig war. hier auch noch mal mit reingebracht. Wenn jetzt ein anderes Drehbuch geschrieben hätte, wäre das vielleicht etwas anders ausgefallen. Das muss man dann auch mal so sehen. von daher kam schon einiges zusammen, was dann letzten Endes diese gesamte Summe ergibt. Für mich

Daniel: Ich darf ganz kurz reingrätten. Ich hab den Roman extra parallel zu dem Film auch gelesen. Weil ich, ich in La Cocina geschaut hab, hab ich die Küche gelesen. Das war ich erheblich voneinander ab. Da hab ich mit meinem Textmarker und meinem Bleisch wirklich viel markiert und fand die Küche auch ein erkenntnistheoretisch, ja, aufschlussreiches Buch. Aber der Roman ist wirklich, es ist so nah dran, der Film an der Vorlage, ist genauso kitschig und es ist vielmehr so schwer, Dinge dazu ... Ich versuche mal, etwas unterstreichen zu merken, es ist eigentlich die gleiche, schmutzige Palette an Speisen, man präsentiert mit jeder Film. Es ist ein schwieriger Film, würde ich sagen.

Johannes: Also, das halt immer schwierig, wenn du irgendwie ein Buch ... Also, man sagt ja immer so, ja, das Buch ist ja tausendmal besser als der Film. Das ist ja auch oftmals so. Wenn man sagt, ja, dann hast du das Buch gelesen. Ja, aber das ist ja viel besser als der Film. Oder umgekehrt, der Film ist ja viel besser als das Buch. Hier ist es wahrscheinlich, ich hab das Buch nicht gelesen, ich werd's auch nicht lesen. Außer, was weiß ich, wenn jemand langweilig wird und ich vielleicht in Mexiko irgendwo am Strand liege und dann originale mexikanische Küche nehme und dann denke ich, komm, jetzt lese ich dieses Buch. Das gibt es vielleicht sogar noch irgendwo als E-Book oder so was. Ach, ehrlich gesagt, ist eins zu eins und das hat dann scheinbar das Ganze für mich nicht besser gemacht. Aber die Dame, ich muss mal, ich habe jetzt nicht mal sie recherchiert über die Autorin. Ich muss mal recherchieren, ob sie diesen kulinarischen Hintergrund hat, dass sie da in Detail diese Rezepte schildert. Du hast es gesagt, Dieser Film bringt mexikanisches Essen einem schon mal näher. Oder diese ganze Esskultur, wie in Mexiko gegessen wird oder damals zu dieser Zeit auch gekocht worden ist, etc. Und die Möhne als die Krümel der Saucen, man sagt ja immer hier ... Soßen ist immer das Aufwendigste. ich meine im Endeffekt, dass es, ich sag jetzt mal, eine Schokoladensauce in Anführungszeichen ist, eine dunkle Soße. Die hat über 20 Zutaten. Stundenlang wird sie dazu vorbereitet. Das wird gewälzt und gewalzt, dass da alles passend ist und es wird ewig gekocht. Bis dann das Ganze da passiert. Chilis, das ist ja auch so was. Ja, man verbindet das irgendwie mit Mexiko. Ist aber auch so. Aber wir kennen ja gar nicht viele Schiedensorten. Es gibt über 60 verschiedene Schiedensorten vom Mund bis eben Es brennt zweimal. Das ist auch die mexikanische Küche, die wir gar nicht kennen. Jede Schili hat hier auch irgendwo was in einem Gericht zu tun. Das sieht man hier schon. Ich finde, dadurch, das ist mein Geschmack, die Story und alles, aber das geht für mich nachher unter, weil tatsächlich immer wieder alles überdeckt wird. durch dieses Drama, aber auch diese Übertreibung. Und dann verliert eigentlich das, was da so mit Liebe gekocht wird und eben auch diese authentische Küche wird über 200 symbolischen Küche. Und das finde ich halt irgendwie so schade, weil mexikanische, originale mexikanische Küche hat es einfach schwer, außer außerhalb von Mexiko zu existieren. weil es gibt dann immer direkt dieses amerikanische Text, was du eben auch gesagt hast, dass das, was wir uns so vorstellen, wenn man das jetzt mal mit anderen Dingen sieht, ja klar, als die ersten italienischen Einwanderer in Deutschland auch Restaurants eröffnet haben, da war das irgendwie auch vielleicht noch authentisch, dann haben sie sich angepasst an das, was der Geschmack will, sie auch beknallt, was der Amerikaner frühe italienische Küche hält und Trotzdem gibt es hier auch noch mal später, späteren Zeitpunkten, gibt es auch authentische Küche beim Italiener. ist schon was. Aber mexikanische Küche? Ja, in Großstädten, Berlin, Hamburg, da findet man schon was. Aber es ist oftmals sehr reduziert auf Taco mit irgendeiner Füllung, die dann vielleicht auch noch bisschen modern interpretiert wird. Das ist so Dinge, die dann auch irgendwie nach oben pushen. Aber ein echtes mexikanisches Restaurant, das... werde ich jetzt mal suchen, werde ich dann auch hier verlinken, wo wir darüber sprechen, damit jeder mal mexikanische Küche ein paar Exzellences wahrnehmen kann und es eben nicht nur dann nur vielleicht gesehen hat, wie zelebriert, wie das zelebriert wird, sondern es auch mal schmecken kann. Und das finde ich eigentlich irgendwie schade, dass das ja diese diese spannende Küche, die es da gibt, einfach irgendwie nicht so diesen Durchbruch schafft, dass man die auch fast an jeder Ecke mal, ich sag mal fast an jeder Ecke, aber zumindest mal in Regelmäßigkeit irgendwo authentisch und echt und wenig verfälscht wahrnehmen kann.

Daniel: Jetzt muss ich noch einmal da einhalten. Du sagst ja, von der symbolischen Küche über ... also, von der symbolischen Küche, die authentische Küche überformt wird in dem Film. Und da würde ich quasi für mich noch mal sagen, dass ich anders ... Also, für mich tatsächlich, das Symbolische, dass das betont wird, das Interessante an dem Film. dass Essen als Symbolik herausgestellt wird. Neben dem Authentischen. Und jetzt frage ich mich tatsächlich, weil der magische Realismus ... die auch so eine Kunstform ist, die aus Mittel- und Südamerika stammt. so wenig, ich jetzt genau das weiß, ob das nicht vielleicht auch ein Stilelement des authentischen, mexikanischen oder lateinamerikanischen Essens ist, die sich uns so als Westeuropäer gar nicht so erschließt, die jetzt eben derzeit so fühlt, als wären wir so mit damit Fremde. Neben dem Drama, bei dem ich das Gefühl habe, das übertönt sich dann immer wieder das Symbolische beim Est, die auseinandergesetzt wird. Ja, immer wieder diese Liebesgefüße rauskommen. Aber... Das wird vielleicht eine Frage sein, die hier noch offen bleibt. Wo wir sagen, wir haben uns immer dem angenähert. Wir merken, es ist schwierig. finden beide Sachen spannend. Andere Sachen, es verstören. Wir haben ein Essen gegessen, das man nicht kennt. Da muss man das noch mal probieren. Wenn man erst mal was gesetzt hat, merkt man, keine Pause. Ja, das ist jetzt sicher mein Lieblingsessen, aber vielleicht irgendwann nochmal probiere ich es nochmal. Dann kommt man vielleicht da näher dran. Auf der Rückseite des Buches steht übrigens, die Cosmopolitan hat das Buch wohl als eine dramatische Familiengeschichte mit erotischer Würze zubereitet genobt. nein gut. Cosmopolitan muss ich sagen.

Johannes: Es ist eine Sada. Es ist natürlich schon auch irgendwie so eine Sada. Man könnte da ja auch noch eine Fortsetzung folgen, aber die gibt es ja eben nicht. Aber auf alle Fälle ja. Aber ich verstehe schon, was du meinst. Natürlich. Was gibt es denn sonst noch, wo man Symbolik reinpacken kann? Und in Essen kann man natürlich sehr viel Symbolik reinpacken. Symbolik sowohl als sowohl jetzt hier. Liebe, Gefühl, aber natürlich auch ganz klar Standesdünkel, wenn man das mal so sagt. Welche Gesellschaftsschichten essen was? Wie setzt man sich da ab? Darüber haben wir es ja auch schon hin und wieder mal in unseren Gesprächen gehabt. Und klar, kann man in Essen, in sowas Alltäglichen, kann man natürlich sehr viel Symbolik reinpacken. Aber es gibt auch noch andere Dinge, wo man Symbolik reinpacken könnte, auch in diesem Film. Oder in diesem Film. Und deswegen sage ich, es war mir einfach ... Es war mir einfach zu viel, dass das Essen für mich so ein bisschen ... Es stand im Mittelpunkt, aber es ist trotzdem irgendwo untergegangen, weil man direkt eben da so ... wieder in die Symbolik war. Also, klar. Die haben alle dieses Essen zum Beispiel, ich komme noch mal da drauf mit der Wachtel und den Rosenblätter. Diese Rosen wurden ja von Petro an Tita geschenkt für das gute Essen und das gute Kochen. Und sie hat das natürlich, war es ein Liebensbeweis, und sie hat diese Blätter dann direkt in ein Gericht umgesetzt und umgewandelt und da natürlich alles, was in ihr aufgestaut war, da reingelegt. Alle haben dieses Essen gemossen. Zum Großteil, sag ich jetzt mal so. Und beim einen hat's dann so durchgeschlagen, dass sie dann sogar so geschwitzt hat, dass die Dusche nicht geholfen hat und dann diese Holzbaracke in Brand gesteckt wurde. Also vorher hätten wir aus dem Bau geiles Essen, so, fertig. Aber dann geht's ja sogar noch mal weiter. Und es wird noch mal eins draufgesetzt. Man hat ja schon gemerkt, dass alle da irgendwie am Kochen, am immerlichen leidenschaftlichen Kochen sind, nachdem sie da gegessen haben. Aber dann wird noch mal eins draufgesetzt. dass dadurch sogar diese Holzdusche in Brand gesetzt wird und der heißbrunstige Gerindia-Kämpfer, das von Weitem aus dem Nichts herauszieht, an den Ritt hinkommt, weil das ja wahrscheinlich die Leidheit in der Luft liegt und diese Frau auf dem Pferd davon galoppierend mitnimmt. Wo ich so denke, ja, und was macht dann die Mutter? Die Tochter ist gestorben. Man spricht nicht mehr drüber, weil es einfach zu flichterlich war, weil es zu unkeusch war und das weiß ich. Also da wird dann natürlich gleich das, was und das passt vielleicht auch dazu zum Leben in doch sehr gläubigen Mexiko, Lateinamerika, dass man über solche Dinge auch Dinge transportiert hat, über die man sonst immer so bisschen den Deckmantel des Schweigens gelegt hat, weil es eben unkeusch war. Also hat man es natürlich über solche Dinge hier transportiert und erzählt und überzeichnet und dann war es ja okay. Und das steckt natürlich hier auch drin, denke ich mal.

Daniel: Auf jeden Fall würde ich zustimmen, man genau auch über Dinge, über ich reden kann, reden darf, braucht man anderes Kommunikationsmittel. Und dann ist eben das Essen die Botschaft, mit dem man das vermittelt und kommuniziert. Das finde ich fast ganz gut. Du habest jetzt, haben wir doch länger darüber gesprochen als ich gedacht habe, aber auch viel intensiver. Jetzt nach all den Hürden und dem Drama, das sich diesen Film entspannt hat, wie würdest du ihn abschließend bewerten?

Johannes: Ja, also, vielleicht nochmal kurz, was für mich hängen blieb. Also es waren schöne Kochszenen, sowohl bei Nacha als auch bei Tita kochen auch teilweise als Meditation für die Flucht von all dem, was außen rum sonst passiert. Sehr detailliert. Ich habe es ja gesagt, wie gekocht wird, auch Rezepte quasi, wie die dann entstehen. Mexikanische Küche hat man da wirklich gesehen. Das hat mir sehr gut gefallen, aber das hat einfach nicht rausgerissen. Ich glaube, das hat man auch schon gemerkt. dass dieser Film mich einfach nicht so mitgenommen hat. Das hat jetzt nicht mal ... nichts damit zu tun, dass ich nicht für Romantik und Drama empfänglich bin. Nein, sondern in Summe einfach. Bilder, Essen, fantastisch, schön. Die Geschichte ... fing zu viel Drama. Und das ist aber vielleicht der Punkt, dass wir das nicht gewohnt sind, dass dort eben diesen magischen Realismus, dieser Kunstform einfach alles überzeichnet und überdramatisiert wird. Und für mich ist es einfach so, ich sag einfach, ich hab's eben ja schon gesagt, ein Taco kann auch einfach manchmal ein Taco sein und eine Mole eine Mole. Und die mexikanische Küche hat Besseres verdient, in dieser übertriebenen Soap-Opera gezeigt zu werden. Deswegen gibt's für mir nur einen Gang. Daniel (1:00:01) ist ja hart. Harte Schwede. Ja, aber gut, so ist das. Darf auch mal sein. Ich hätte mich schon gekracht. Wer wurde das erste Mal nur einen Fremdpacke? Über Südamerika. Ich muss sagen, ich habe den Film natürlich ausgesucht. Obwohl, ich habe ja früher auch schon mit Skepsis gesehen. Und jetzt muss ich sagen, das habe ich auch durchklingen lassen. mit der Erzählweise der Story rund um das Essen. Das ist nicht die Art Weise, die ich mit Gefühlen hantiere. Das holt mich nicht so richtig ab. Das quägt mich zeitweise. Das finde ich schwierig. Auf der haben Seite des Films steht auf jeden Fall, es ist ein Einblick in eine Küchenkultur und eine Esskultur, die man sonst nicht bekommt. Ich fand die Essensszenen und die Kochszenen von Tita auch vielfach gelungen. Wie gesagt, habe sogar bisschen mich motiviert gefühlt, selber noch mal zu kochen, weil es einfach so Spaß macht, das zu sehen, wie Tita da so aufgegangen ist. Es hat mich zum Nachdenken angeregt jetzt über das Transportieren von Botschaften, über das, was da noch mit drin steckt. Insofern finde ich das schon ein wichtiges Film. Ich finde ihn auch genau im Vergleich. Ja, Superbets Fest als Referenzpunkt, eine andere Form der Küchenlogik zu sehen und auch die andere Form der Köchin zu sehen. wichtiger Punkt. Ja, und dann ist dieser magische Realismus da und den würde ich tatsächlich in einer Stufe sehen mit Pixar-Filmen wie Ratatouille. Das ist genau der gleiche magische Realismus. Ja, da kocht eine Ratte und betreibt ein Restaurant und steuert den Koch über die Kochmütze hinweg. Ja, das ist... ist strange und muss man vielleicht auch einmal gesehen haben. aber will ich nicht dauernd sehen. Ja, das ist mir doch irgendwie zu anders komplex als das, ich brauche. Für mich sind es tatsächlich mit Ratatouille auf einer Stufe zwei Gänge, die ich da geben würde. Es ist, ich, ein Film des Kulinarischen Kinos, den man schon gesehen haben sollte, wenn man sich dafür interessiert. Für mich kein Film, den ich jetzt in nächster Zeit wiedersehen Aber auch hier wieder muss ich sagen, unser Gespräch, unsere Diskussion versöhnt mich erneut mit einem schwierigen Film. Ich bin bereit, auch wenn unsere Zuhörer, Zuhörerinnen das ergänzend zu sagen können, weil sie merken, haben zwei alte weiße Männer über einen Frauenfilm aus den 90ern aus Mexiko geredet, da was kommentieren wollen, dann bin ich da auch offen, mir da weitere... Kommentare zu anzuhören und weiter darüber nachzudenken. Es mich auf jeden Fall gefreut, dass wir uns den Angesehenen haben. jetzt bin ich natürlich gespannt, was du nächsten Gang in unserem langen Menü servieren wirst. Johannes (1:03:09) Ja, also auf jeden Fall gehört ja auch so was dazu, dass man sich durchaus diese Briziosen mal anschaut. Das dittrarische Quartett hat ja auch nicht nur irgendwie die Charts und die nicht nur die Charts, sondern auch eben die Klassiker besprochen. Deswegen muss man auch mal so etwas sehen. Hätte ich geahnt, vielleicht das noch kurz, was auf mich zukommt, hätte ich vielleicht die Flasche Mezcal. aus dem Schrank genommen und dann den Film entsprechend geschaut. Vielleicht hat es dann auch eine bestimmte Art der Melancholie bei mir freigesetzt. Wer weiß? Ihr verschwindet auf jeden Fall jetzt von den mexikanischen Tränen im Kuchen zu vor allem süßem Käse. Und da geht es was ganz anderes, nämlich auch Leidenschaft, Leidenschaft im Handwerk. In der nächsten Folge von Film und Fressen schauen wir uns Könige des Sommers an. Ein Film über einen jungen Mann, der davon träumt, den besten Kormtee-Käse der Welt zu machen. Das ist ein Film, der 2024, also jetzt mal wirklich noch mal rützt, einen Sprung ins fast aktuelle Kino. Die gibt's im Moment auf mehreren Plattformen zum Streamen von YouTube über Prime. was weiß ich was es da noch an Anbietern gibt. Von daher ist er natürlich gut verfügbar. Hat auch glaube ich ein paar Preise gekriegt. Übrigens dieser Film den wir uns angeschaut haben, Bitter Süße Schokolade, war auch ein hochdotierter Film. Das darf man auch nicht vergessen. Ja genau, wir sind dann wieder in Frankreich zu Gast und da freue ich mich natürlich drauf. Ich denke du hast den Film auch noch nicht gesehen, Daniel. Daniel (1:05:04) Film und ich vermute fast, ist jetzt nach dem Architekturrealismus eine Authentizität, Geschichte, die wir uns anschauen werden. bin auf jeden Fall freu mich über die Auswahl über den Titel. Wie gesagt, mir sagt das gar nichts. Bin gespannt, ob ich den auch auf der 2020er so, ich den beim Netz, schon wieder ein neues Abo bei irgendeinem neuen Streaming-Dealstab, wenn ich's mag, abschließend muss. Oder ob ich den auch über der Blut-Aye vielleicht irgendwo erstehen kann. Johannes (1:05:32) Das gibt es natürlich noch. Tatsächlich gibt es den auch aus DVD oder Blu-ray zu erwerben. möchte ich natürlich erwähnen. kann ihn natürlich digital kaufen, man kann ihn aber auch digital leihen oder eben auch noch mal haptisch für seine kulinarische Kinosammlung zu Hause. Also das ist auch möglich. Aber ich freue mich auf jeden Fall und sage Bis zum nächsten Mal bei Film und Fressen und denkt daran, manchmal sind die besten Geschichten die, die beim gemeinsamen Essen entstehen.

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