Folge 9: Tampopo - Magische Nudeln
Shownotes
In dieser Episode von Film & Fressen diskutieren Johannes Quirin und Dr. Daniel Kofahl den Film Tampopo, der als eine Hommage an die Ramen-Kultur Japans gilt. Sie erkunden die Handlung, die Charaktere und die philosophischen Aspekte des Essens, während sie die Bedeutung von Teamarbeit, Tradition und Innovation in der Küche beleuchten. Der Film wird als kulinarisches Kino beschrieben, das die Zuschauer dazu anregt, über die Zubereitung und den Genuss von Essen nachzudenken. In dieser Episode wird die Ramen-Kultur und ihre Vielfalt thematisiert, sowie die Bedeutung der Zutaten und deren Zubereitung. Es wird diskutiert, wie Essen und Erotik miteinander verbunden sind und welche kulturellen Unterschiede es beim Essen gibt. Der Film 'Tampopo' wird als Beispiel für die Achtsamkeit beim Essen und die Paradoxien der Esskultur herangezogen. Abschließend wird der Film bewertet und ein Ausblick auf die nächste Episode gegeben.
Links
[Tampopo] bei imdb](https://www.imdb.com/de/title/tt0092048/)) Tampopo bei Wikipedia Tampopo bei AmazonPrime
Mehr Infos zu Dr. Daniel Kofahl unter: https://www.apek-consult.de/team/dr-daniel-kofahl/ - Kontakt: Kofahl@apek-consult.de
Musik Intro/Outro von DianaProductionMusic über Pixabay
Transkript anzeigen
Johannes Quirin: herzlich willkommen bei Film und Fressen. Heute reisen wir nach Japan und tauchen ein in einen ganz besonderen Film. Tampopo von 1985 mit mir, immer dabei, Dr. Daniel Kofall, Ernährungsoziologe aus Kassel und heute unser Experte für japanische Schlürfkultur. Hallo Daniel.
Daniel: Hallo Johannes, unser Gourmet-Experte. Ich freue mich, dass wir eine neue Folge aufnehmen.
Johannes Quirin: Ja wir sprechen ja heute über den ersten, könnte man sagen vielleicht auch den einzigsten, Ramenwestern der Filmgeschichte. Ja, ihr habt richtig gehört, Ramenwestern. Ein Film, beweist, dass Nudelsuppe genauso episch sein kann, wie ein Duell ⁓ 12 Uhr bei glänzender Mittagshitze oder eben 12 Uhr bei Sonnenuntergang. Wobei, dann sieht man sich natürlich nicht mehr so gut in den Straßen. des Westens, aber hier geht es natürlich was ganz anderes, denn es geht eine Liebeserklärung an ein ganz bestimmtes Essen. Da kommen wir noch dazu, gleichzeitig recht absurd, komisch, aber auch tiefgreifend philosophisch daherkommt. Ja, ich denke, bevor wir mit dem Einblick in den Film starten, der Zusammenfassung, wie ging es dir, Daniel, mit dem Film? sicherlich ist auch spannend und da werden wir sicherlich auch darauf noch zu sprechen kommen warum ausgerechnet Japaner Nudeln schlürfen dürfen und wir eben nicht aber wie ging es dir damit?
Daniel: Ich habe den Film ja ausgewählt und den auch schon ganz oft geguckt. habe ihn auch schon in Seminaren besprochen und einem Buch einen Beitrag darüber geschrieben. Es ist ein Film, ich seit ich mich mit Essen und Trinken beschäftige und eine Perspektive von Kino mit reinbringe, immer wieder rezipiert habe. Ich gucke den sehr gerne und muss sagen, der ist so detailreich, dass ich immer noch Sachen entdecke, die ich vorher nicht entdeckt habe. Und ich denke auch über diesen Detailreichtum. Da ist sicherlich einiges dabei, du an-docken konntest. Aber wie ging es denn dir mit dem Film?
Johannes Quirin: Ja, ist schon sehr speziell, sehr kunstvoll, hat verschiedene Erzählstränge. Manchmal ist es auch etwas verwirrend, dann zu folgen, was dann jetzt plötzlich hier noch passiert ist. Aber auf jeden Fall ist es ein Hoch auf die Rahmenkultur. Ja, es ist sicherlich, aber da komme ich dann nachher dazu, wie ich sie bewertet habe. dann ergibt sich das von alleine wie ich ihn empfunden habe. Ja genau ein cliffhanger mein lieber mein lieber mein lieber so und damit wir alle wieder mit ins boot nehmen oder hier in die suppenschüssel könnte man ja auch sagen kommt jetzt wieder zu einer kurzen zusammenfassung des films denn wer den nicht kennt der sollte ihn auf allen fällen mindestens einmal gesehen haben und damit er lust bekommt oder sie lust bekommt.
Daniel: Ich bin ja auch gespannt und spannend.
Johannes Quirin: damit ihr Lust bekommt, jetzt mal die kurze Zusammenfassung. Und zwar geht es darum, ich hab's ja gesagt, ⁓ ein hohe Lied des Auf den Rahmen. Aber es fängt alles etwas ganz anders an. Denn ein Trucker mit Cowboy-Hut namens Goro macht halt in einem heruntergekommenen Rahmenladen und wird zum Küchencoach einer verzweifelten Witwe. Tampopo, die Besitzerin des Ladens, träumt von der perfekten Rahmensuppe und Goro. wird zu ihrem mentor in sachen nudelkunst da passiert natürlich noch bevor es dazu kommt einiges aber so ganz ins detail gehen wir natürlich nicht da denn ihr sollt ja auch noch spaß haben beim sehen und bestimmte dinge einfach auch noch entdecken so wie das daniel ja eben auch beschrieben habt ja was folgt ist eine verrückte suche nach dem geheimnis der perfekten ramen oder des perfekten ramen tampo sammelt eine bunte truppe von helfern sich beziehungsweise goro aber natürlich viele verfallen auch diesem scham von tampo und es fängt an mit einem obdachlosen ramen meister einem chauffeur mit nudel expertise und sogar ihrem ehemaligen widersacher der dann plötzlich restaurants einrichtet alle ziehen gemeinsam an einem strang gemeinsam durchkämmen sie dann tokyo spionieren konkurenten aus lernen von echten meistern und experimentieren unermüdlich, bis die perfekte Harmonie aus Brühe, Nudeln, Toppings, aber auch Einrichtungen erreicht ist. Parallel dazu entspinnt sich noch ein Kaleidoskop verrückter Geschichten. Ein mysteriöser Mann im weißen Anzug spielt erotische Spiele mit Eiern und Austern. Geschäftsleute blamieren sich in französischen Restaurants. Eine Etikettellehrerin bringt Damen das lautlose Spaghettiessen bei, bis ein schlürfender Westler alles durcheinander bringt und Eine sterbende Hausfrau erhebt sich ein letztes Mal, ⁓ ihrer Familie das perfekte Abschiedsmal zu kochen. Ja und der Film endet so wie er begonnen hat mit einer dampfenden Schüssel Ramen und der Erkenntnis, dass es nicht Perfektion geht, sondern die Leidenschaft für das, was man tut. Genau und so dreht sich da eigentlich alles Rahmen oder auch vieles Essen und Genuss und ja da bin ich doch mal gespannt mein Lieber Daniel wo du da als erstes reingreift in die Zutatenliste oder in die dampfende Rahmen Schüssel.
Daniel: Ich muss für unsere Zuhörer gleich sagen, wer den Film noch nicht gesehen hat und meint, müsste die Spannung für sich bewahren. Ich werde bestimmt spoilern, ich kann nicht über den Film reden, ohne wichtige Punkte zu benennen. Insofern vielleicht noch mal Pause drücken, den Film gucken und uns dann nächsten weiterhören. Und dann auch gerne kommentieren, was ihr dazu denkt. Liebe Zuhörer und Zuhörerinnen. Aber wo ich anfangen wollte, am Anfang, weil finde, ein Film des kulinarischen Kinos ist. Weil der Film mit einer Kinoszene beginnt. Er startet ja im Kino selber. Mit diesem Gangster, mit diesem Yakuza-Pärchen, das sich ein Film anschauen will. Im Laufe des Films kommt ja auch immer wieder raus, dass es sich bei dem Gangster auch ein Gourmet handelt. Und seine Liebste ist auf jeden Fall auch dafür offen und macht da gerne mit bei diesen genussvollen, sinnlichen Momenten. Und sie lassen sich in diesem Kino, sie nehmen da ganz in der Mitte Platz, ja ein ganz opulentes Snackmenü kommen. Also etwas, was man normalerweise nicht im Kino serviert bekommt, ist eine richtige Platte mit ganz vielen tollen Und dann passiert etwas, während er so übers Kino spricht, dass... Ich habe mich einer Situation versetzt, als ich vor kurzem auch im Kino war, wo ich einen Film gucken wollte und niemandem absprechen Getränken und Snack zu genießen. Ich musste mich auch im Kino aufregen, dass der Film unterbricht. Die Leute kauen und machen Geräusche beim Essen. Dann werden diese Chips hin und her gereicht. Man muss schauen, welches Essen an welchem Ort passt und welches Das opulente Menü, die sich das Gangster-Pärchen servieren lässt. ...so nicht im Kino vorkommt, passt vielleicht besser in eine Kinosituation. Weil man sie vielleicht leise verzehren kann, diese Schipstüte, die dann das Filmerlebnis zerstört. Nur weil man die ganze Zeit in etwas reingreifen muss und so unaufmerksam etwas snackt. Ich finde das einfach eine ganz tolle Szene am Anfang. Wo schon über Essen und Trinken, also Kleinigkeiten... ...ne Diskussion beginnen kann. Und gleichzeitig mal auch in dieses Setting... Kulinarisches Kino eigentlich rein geführt wird.
Johannes Quirin: Das stimmt durchaus. ist natürlich was besonderes irgendwie, dass da in der ersten Reihe Champagner serviert wird. Getränk der Wahl. Der Korken, der wird aber auch nicht ganz geräuschlos geöffnet oder entsorgt. Von daher sorgt das natürlich dann schon für Verwunderung und es wird dann opulent da gespeist. Da erinnere ich mich auch gerne daran, dass es ja durchaus auch tatsächlich solche ähm echte denes gibt film und kino oder wie auch immer oder nicht film und kino nicht fressen und film und nicht fressen und kino ich weiß gar nicht mehr kulinarisches kino halt ich weiß tatsächlich nicht mehr wie der name war in stuttgart wurde das angeboten dass man tatsächlich sich im film anschaut jetzt bin mir nicht mehr ganz sicher davor wurde gegessen dann gab es den film glaube ich und danach gab es noch mal ein deserter oder so Also auch dann natürlich das, was serviert worden ist in irgendeinem Bezug zum Filmstand. Das sind natürlich ganz spannende Konzepte. meine, klar, wenn du der Chef der Yakuza bist, macht halt einfach das, worauf er Bock hat und dann sitzt er sich in die erste Reihe, kriegt ein Tischchen hingestellt mit Leckereien, die dann da genascht und fernascht werden. Und ja, man steigt. dann ins kulinarische kino ein ich meine das ist ja auch ein japanischer film der tatsächlich da ein bisschen ganz anders also wenn man sonst so an japanische filme denkt sind die ganz anders unterwegs da ist das tatsächlich schon etwas ja ein spezieller einstieg den man ja auch gar nicht so erwartet aus aus dieser aus dieser nation und region und dann wird man auch persönlich angesprochen von diesem menschen sie wollen sich auch einen film anschauen aha ok Ja und dann startet der Film eben tatsächlich nach dieser Einführungsszene und er ist dann auch ein Reigen im Endeffekt als Start. Man muss immer so sagen es gibt diese Hauptgeschichte und es gibt eben ja oder man könnte sagen es gibt das Hauptgericht das ist dann der das ist Humpo der Rahmenfilm und eben dann gibt es eben nochmal so paar ja kleine Amis Busch oder zwischen Zwischengänge wo dann eben diese Nebengeschichten erzählt werden. Einer der wiederkehrend ist, ist dieser Gangster, kommt jetzt nicht nur zum Start, sondern der kommt ja später auch nochmal vor und ansonsten passiert da sonst immer nochmal was. Es dreht sich immer in irgendeiner Art und Weise ums Essen. Also das Kulinarische wird dort fortgeführt oder aber es wird auch, wie möchte ich sagen, es wird auch kulturell erklärt, wie Essensgewohnheiten in Japan sind. Und das finde ich natürlich auch immer noch mal ganz spannender Eindruck, der dann dadurch entsteht. Auch wenn es am Anfang etwas verwirrend ist, wenn man denkt, was hat jetzt diese Szene mit dem Film zu tun, bis man dann kapiert hat, okay, das sind halt immer solche, ich glaube, im Fachjargon spricht man von Vignetten, die da zwischendrin dann stattfinden und eingeblendet werden. Ja, aber so startet der Film und dann geht es ja gleich danach quasi vom Highway ... in die Rahmenbude.
Daniel: Ich fand es wirklich gut, dass es gesagt hast, dass der Film auch wie ein Essen, wie ein Menü aufgebaut ist. ist der zweite Punkt, wo man sagen kann, ein wichtiger Film für das kulinarische Kino Nicht nur, er Kino selber thematisiert, sondern dass der Film auch selber als Essen aufgebaut ist. Als kulinarisches Menü, wie du das beschrieben hast. Mit der großen Hauptlinie, mit dem Hauptgang, der da drin ist.
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: mit der Hauptspeise und dann immer wieder das Reingehen, das Reingeflochten sein von diesen kleinen Zwischengängen. Und das finde ich, nochmal diese Technik zu betonen und wie großartig die ist, die grätschen ja nicht rein, sondern die eben ganz sanft, tauchen diese Zwischengänge darin auf. dass man so Übergänge hat, wo dann sich zwei Personen vielleicht kreuzen in einer Szene und dann folgt die Kamera der nächsten Szene, der nächsten Person und kommt in diese nächste Das ist einfach so hübsch gemacht und auch so appetitlich, dass finde man wird nicht an dem Hauptgang übersättigt, sondern man hat immer zwischendurch so bisschen Abwechslung drin, dann wieder zu dem Hauptstrang zurückzukehren. Ja, aber du hast auch damit recht, jetzt geht es ja Richtung Rahmen, Richtung Nudelsuppen-Geschichte. Die Haupthandlung kommt jetzt ins Spiel. Aber auch ganz vorsichtig. Und auch das finde ich eine... Es beginnt in diesem Lastwagen, wo Goro mit seinem Kompagnon bei schlimmem Regenwetter auf dem Highway unterwegs ist. Sein Kompagnon liest ihm eine Geschichte vor über Nudelsuppen und über Nudelsuppenverkostung. Nicht nur, dass man zum Sensoriklabor sitzt und sie verkostet, sondern es ist wirklich eine japanische Tradition entlehnte. Essen angelehnte Formen der Verkostung, wo ein Zen-Meister, ein Meister des Nudelsuppen-Essens seinem Schüler beibringt, wie man denn die Nudelsuppe richtig anständig zu verzehren hat. Und auch da flechten sich schon wieder diese beiden Geschichten ineinander rein. Es gibt diesen Hauptstrand, der Beifahrer von Goro liest das Vorhausenbuch, aber es taucht dann diese Episode auch real gefilmt auf in dem Kinofilm. Wir sind in dieser Szene tatsächlich drin. Das ist eine schöne Beschreibung, dass man lernt, so ein Gericht wie eine Nullsuppe so viel Aufmerksamkeit zu widmen. Und dann zu schauen, man die Bestandteile so verzehrt, so würdigt, dass man ein Maximum an Genuss daraus holt. Und zwar ohne große Effekthascherei, sondern durch eine Technik der Aufmerksamkeit beim Verzehr.
Johannes Quirin: Ja würdigen hast du ja genannt das ist es auch erst die brühe würdigen dann die einzelnen zutaten auch teilweise umschichten das fleisch von von der mitte eher an den rand und dann tatsächlich einfach mal mit dem stäbchen arbeiten das ganze auch immer noch mal so ein bisschen verrühren und wirken lassen dann eben auch probieren und essen und eben das fleisch erst Ziemlich am Schluss und am Ende wird natürlich auch kräftig geschlürft. Das ist ja schon auch nicht nur allgemein ein Thema, was in Asien natürlich beim Essen oftmals vorherrschend ist, sondern gerade hier beim Rahmenessen, einfach den guten Geschmack noch intensiver wahrzunehmen. Und das wird dort auch zelebriert und Stück für Stück arbeitet man sich da eben Man könnte auch sagen, man arbeitet auf den Höhepunkt hin. Das ist ja wie bei einem Konzert oder bei einem Film, wo man dann auch wieder oder bei einem Essen, wo man sagt, ja, Stück für Stück gehen wir da voran und dann ist hier entsprechend das große Finale und wir genießen die Brühe mit all ihren verschiedenen Aromen. Ja, und Goro ist ja total begeistert. als er diese Geschichte vorgelesen bekommt und will ja dann auch wissen ja wie geht das jetzt hier weiter und so nachdem es zwischendrin mal eine kurze unterbrechung gab und ich glaube das hat ihnen auch apetit gemacht dass das ist deswegen auch einfach da tatsächlich nachher halten mussten sage ich jetzt mal so ⁓ dann auch in eine ramen suppe tatsächlich oder ein ramen was glaubt man sonst ist glaube ich eine dopplung immer ramen so besagt Aber Rahmen sind ja eigentlich die Nudeln, wenn ich das richtig im Kopf habe. auf jeden Fall einen Rahmen oder ein Rahmen zu essen. So ein Rahmen.
Daniel: Ja, ganz gut, du das irgendwie sagst. Du glaubst, hat jemand gesagt. Der sagt ja auch tatsächlich, nur wegen deiner blöden Nudelsuppengeschichte bekomme ich jetzt Appetit auf Nudeln. Und das verweist auf einen ganz wichtigen Aspekt, wenn man über Essen und Trinken redet. Nämlich, indem man angemessen über Essen und Trinken redet, dass man dadurch Appetit bekommen kann auf etwas. Genauso wie man durch Foodporn auch Appetit auf etwas bekommen kann. Aber der Clou ist eben auch, dass ein virtuelles Schnitzel nicht satt macht und genauso macht auch die Geschichte alleine nicht satt. Sondern man kann zwar Appetit erzeugen durch Kommunikation über Essen und Trinken, aber man kann den Appetit nicht und den Hunger nicht sättigen, alleine über Kommunikation zu reden. Also wir können auch mit unserem Podcast hoffentlich vielen Leuten Appetit auf Nudelsuppen machen, Ramen. Aber natürlich wäre die Aufforderung am Ende, selber eine zu kochen und dann oder... ... und einen zu verzehren und das zu genießen. Er hört diese Geschichte und findet diese Zen-Zeremonie so toll. Und wie der Meister über die Bestandteile redet. Und das inszeniert ist. sagst auch, das Schlürfen ist wichtig, dass diesem Film... ... diese ganzen körperlichen Aspekte nicht verschwiegen werden beim Essen. Das gehört Man muss schlürfen, wie du es beschreibst. den Genuss zu steigern oder das richtig zu schmecken. Oder wie der Meister sagt, man muss den Blick auf die Bestandteile mal richten, aufmerksam richten, man muss das Schweinefleisch vor Liebe anschauen an einem Punkt. Und es ist eine Verzweigung bitten, bevor man es dann isst. Also all diese körperlichen, unterschiedlichen Sinne werden hier thematisiert und in dieser Geschichte verwebt und zum Genuss-Thema gemacht. Dann landen sie ja tatsächlich in Tampobos der Protagonistins. Nudelsuppen, Küche oder Restaurant. Was ja, ja, weiß es dein Eindruck war, erstmal ein ziemlicher Schuppen ist, wie ich sagen würde.
Johannes Quirin: Das stimmt ja wenig besucher und wenn da jemand ist eben dieser gegenspieler der ja auch dafür den ersten e-glas sorgt Ja und sie nehmen ja diese suppe und Probieren die auch aber so richtig überzeugt sind sie ja davon nicht von dieser suppe Und der gegenspieler der ist ja auch wenig überzeugt von dem was da alles so passiert vor allem dass da jetzt fremde leute auch noch reinkommen in diesen laden und ja es ist ja sogar so dass der ich der gorowas der da eins der frühlingszwiebeln oder was es auch immer war auf diesen herren schleudert und das zeigt ja finde ich auch dass er mit dieser suppe und mit diesem essen jetzt nicht unbedingt so glücklich ist weil sonst würde er das ja nicht nutzen es hier katapultartig in diese Richtung zu schicken, ⁓ zu schießen, denen einfach auch zu sagen, hier, Moment mal, jetzt lass doch die Frau in Ruhe, wenn du ein Problem hast, dann verschwinde oder klär's mit mir. Jedenfalls sitzen sie da, probieren die Suppe, Tom Popo. Tom Popo ist natürlich auch irgendwie überfordert mit all dem, das kriegt man natürlich dann auch in den nächsten Schritten mit. dass sie einfach das übernommen hat, ihr Mann da vorher gemacht hat, einfach ihrem Sohn gute Möglichkeiten zu bieten. Und sie macht es halt einfach so, wie sie es gesehen hat. Aber natürlich fehlen ihr da viele kleine Bausteine, einen super Rahmen zu zaubern. Und das sieht man dann auch nachher, wie sich das Stück für Stück da aufbaut. Nicht nur die Brühe, sondern auch alle anderen Zutaten bis hin eben ... dem Ambiente was auch ein guter Rahmen Koch oder in dem Fall eine gute Rahmen Köchin einfach an Gastgefühl als Gastgeberin mitbringen muss, dass sie aufmerksam ihre Gäste dann auch behandelt etc. pp. Und das ist ja alles in diesem ersten Moment als sie da an dieser Absteige oder an dieser Raststätte reinkommen überhaupt gar nicht gegeben.
Daniel: Genau, wir sehen also diese Nudelsuppenküche als ein Ort, der eigentlich feststeckt. Also wo keine Entwicklung gegeben ist. Wie du sagst, sie hat das übernommen. Sie kocht ja was zusammen, was irgendwie unter ferner liefen auch als Nudelsuppe durchgehen kann. Aber ich finde das Beispiel mit der Frühlingsvideo, die ja wegswitcht, was du gesagt hast, das ist gut beobachtet. Das war mir jetzt noch gar nicht so aufgefallen, aber jetzt wo du es sagst, genau. mit der wirklich perfekten Nudelsuppe. Und das wollen sie am Ende ja machen. Sie wollen die beste Nudelsuppe überhaupt im Viertel machen. Hätte Goro das niemals gemacht. Und das zeigt tatsächlich, neben dem Ambiente, schon irgendwie nach Spelunke ausschaut und dem Publikum das da ist. Und dass sie es nachher natürlich auch schon thematisieren. Diese Nudelsuppe schmeckt irgendwie scheußig, sagen die am nächsten Morgen, als sie bei Tampon übernachtet haben. Da rücken sie so bisschen damit raus. Das zeigt einfach, dass... Das ist kein gutes Essen. Das etwas, versatt macht, aber nichts, womit man glücklich wird. Hier beginnt das Abenteuer dieser Geschichte, Goro als jemand, der aber auch nicht kocht, Goro ist auch kein Nudelsuppenkoch, aber er kommt da hin in die Setting und er stiftet Unruhe. Das zeigt auch, wie wichtig es ist, dass man einen Unruhestifter hat. Also jemand, Leben in ein System bringt, der Bewegung reinbringt, der Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigt. Indem er die Kräfte, die bislang alles lahmlegen, in Wallung versetzt und dann eine Innovationsbereitschaft anstößt. Das ist etwas, was durch die ganze Nudelsuppengeschichte sich durchzieht. dass niemand alleine diese perfekte Nudelsuppe herstellt. Und dass es nicht an einem Geniekoch liegt, perfektes Essen zu machen, sondern dass es eine echte Teamarbeit ist, der unterschiedliche Charaktere, unterschiedliche Funktionen beteiligt sind, ⁓ dann das zu bewerkstelligen, dass man ein optimales Produkt herstellt. es ist also wirklich ein Essen, das würde ich sagen... Das vielleicht auch etwas, wir im Fine Dining oder wo wir auch im Alltag Spitzenküche finden. Dass man da sagt, es ist immer ein Prozess, wo viele Leute dran beteiligt sind. Auch wenn wir vielleicht jemanden vorne steht und das Gesicht ist, wie diesem Fall Tampopo, Köchin. Oder wir haben Tim Raue oder Daniel Gottschlich oder Vincent Klink. Aber dahinter steckt doch in aller Regel, wenn man sich das genau anschaut. Team. Oder wir haben es im häuslichen Bereich, dass wir Generationen haben. Die Mutter kocht zwar das perfekte Essen, aber dahinter stecken viele Generationen, die das in einer Kultur entwickelt haben. Die Lasagne ist nicht in der Küche allein entstanden, einen Zauberstreich, sondern das ist etwas, wo viele daran mitgearbeitet haben. Und das arbeitet dieser Film gut aus, meiner Meinung nach.
Johannes Quirin: Wer sind so drei Gegensätze? Perfektion versus Leidenschaft und Gemeinschaft und Einzelkämpfertum, auch Tradition und Innovation, das was du jetzt hier alles auch erwähnt hast. Gemeinschaft, ist tatsächlich so, dass da aus einem kleinen Team Goro als unerwarteter Lehrer, das hätten wir ja auch nie gedacht, dass er plötzlich sagt, ich kann nicht kochen, hat er nicht so gesagt, aber das ist ersichtlich. Er weiß aber wie die perfekte rahmen Der perfekte rahmen sei zu sein hat und auch was das drum herum angeht und sagt ja ich zeigst dir ich coach dich dahin dass du die beste rahmen der des bezirks macht und dann aber zu sagen ok das ist jetzt hier nicht nur coaching mentorship oder eine mentorenschaft sondern bildet ja Stück für Stück so eine kulinarische Familie. Er kennt Menschen, die er dazu holt, wie der obdachlose Professor, der da irgendwo abhängt und die perfekten Nudeln kann. Und dann wird mit anderen Menschen gesprochen, dann irgendwie die perfekte Brühe zu kochen und wie eingangs gesagt, dass sogar dann dieser Widersacher vom Staat auch mit ans Ziel mit dazu kommen. Und es ist ja eher so, tatsächlich mit Leidenschaft gehen die ran. Klar, entsteht dann irgendwie der perfekte Rahmen. Aber ... es ist eigentlich so, dass der Weg dorthin viel wichtiger ist als das Ziel, die perfekte Suppe zu haben. Sondern auf dem Weg sind sie da unterwegs. Lernen Menschen kennen. Es kommen auch Menschen hinzu, von denen man das am Anfang gar nicht gedacht hat, dass die da zueinanderfinden. Und es verbindet, ja. Das könnten wir jetzt auch wieder sagen, so ein Gericht das verbindet, Essen verbindet, alle ziehen an einem gemeinsamen Strang und nicht so wie in anderen Suppenküchen, wo nur ein Koch das gesamte geheime Rezept kennt und kocht und das natürlich immer in Abgeschiedenheit, dass da ja keiner sieht, wie er die Brühe aufsetzt oder wie er das und jenes macht. Und das ist halt ganz interessant, dass hier neben den traditionellen Methoden Aber auch der Mut zur Veränderung entsteht. hast es ja auch gesagt, dass man nicht stehen bleibt. Da braucht man immer so einen, der dann auch durchaus mal kritisch unterwegs ist, was ja der Goro da ist und sagt, puh, das da ist ja nix. Und jetzt müssen wir uns auf den Weg machen und gucken, wie wir das verbessern. diese Balance nachher zwischen Bewertung und Neuem, auch wie sie zum Beispiel tampopo stylen und umstylen, dass sie dann plötzlich dieses graue Mäuschen wird plötzlich ja ein Vamp, könnte man ja sagen. Auch das ist ja so ein Punkt, wo man sieht, ja, die sind auf dem Weg, aber eigentlich ist diese Suppe nicht das eigentliche Ziel, sondern alles andere, was drum herum auch passiert, wie Menschen zusammenfinden, wie sich auch tampopo von so einem zarten Blümchen verändert hin zu einer Frau. ist die Suppe eigentlich zwar im ersten Moment das Ziel, wo alle hinsteuern, aber es passiert viel anderes. Was nachher eigentlich, wo man eigentlich sagen kann, ja, die Suppe war die Begleitung zum Ziel, dass da viel mehr passiert. Und das ist ja auch eine schöne Begleitung, weil es natürlich auch satt macht, zufrieden macht, wenn sie perfekt gekocht ist. Und das finde ich, wie gesagt, in diesem Dreiklang zwischen Perfektion, Leidenschaft, Gemeinschaft und Einzelkämpfertum und Tradition, Innovation finde ich aber total spannend, wie so was ganz Traditionelles, wie so etwas Ja auch kultartiges man hat das ja auch gemerkt wie plötzlich ramen nach deutschland geschwappt ist im wahrsten sinne des wortes und dann plötzlich hat jeder irgendwie ramen gekonnt und gemacht und wo gibt es jetzt den besten ramen das beste ramen oder den perfekten ramen und klar in berlin gab es dazu erstmal so hotspots und dann ging es aber auch über in die in die republik und Da war es ja natürlich auch immer irgendwie so da gab es dann einen der das kann ja Aber nicht so diese Freaks, die sich da zusammenfinden wie in diesem Film. Sind alles irgendwie einzeln gesehen. Sind das alles so Gestalten, die am Rande der Gesellschaft vielleicht leben würden. Allein unterwegs sind und man die ja so bisschen beäugt, wenn man die sehen würde. Aber zusammen sind sie irgendwie kongenial und erstellen dann nachher wirklich ja die Rahmen, den Rahmen, den alle glücklich machen.
Daniel: Ja, also ich stimme dir fast allem zu. Also ich muss wirklich überlegen, wenn du sagst, die Rahmensuppe ist, also das Ziel ist nicht so wichtig. da bin ich, wenn ich drüber nachdenke, vielleicht sehe ich das anders, weil ich glaube, vielleicht auch in der japanischen Kultur, es herrscht meiner Meinung nach, also meiner Beobachtung nach, schon sowas vor, dass man sagt, man hat so ein Ideal vor Augen, man hat so ein, also das Ziel ist schon, finde ich, relevant ist man weiß schon ungefähr wo man hin will und man hat auch eine idee von perfektion und ich glaube das in der japanischen kultur so prekär ich mich damit auskenne schon wichtig dass man sagt man kann in allem eigentlich aus diesen kleinigkeiten so eine perfektion erzielen und man will dahin nicht dass man die immer erreicht sondern aber dass da bin ich dann wieder bei dir es kommt ganz stark auf diesen weg an aber ich glaube dieses ziel vor augen zu haben von ideal zu haben das ist schon Es ist wichtig, diesen Weg zu gehen und sich durch diese Stränge zusammenzuführen, die du beschrieben hast. auch das finde ich, das muss ich auf jeden Fall sofort sagen, stimmt 100 % mit dir und der einen. Diese einzelnen Personen, die sind für sich genommen alle irgendwie in ihrer Blase, haben irgendwie so kleine Leidenschaften und Sachen, wo sie sich auskennen. genau. ...von genial werden die eben nur indem sie sich zusammentun, indem sie zusammenfinden. Und ich finde auch genau was du gesagt hast, auf jeden Fall die Szene mit dem obdachlosen Professor, diesem obdachlosen Gourmet, das ist doch auch irgendwie schön gemacht. Wo findet man den Gourmet, den wirklich perfekten Gourmet-Meister? Man findet ihn eben nicht nur im Drei-Sterne-Restaurant oder nur irgendwie da wo... wo alles Etepetete ist und nicht an der Universität, wo jemand darüber lehrt, das ist jemand, der den Geschmack und das Schmecken wirklich kultiviert hat und zu einem und zu dem wichtigsten Teil seiner Persönlichkeit gemacht hat. das Schmecken hat nichts mit Vermögen zu tun. da hat nicht den Geschmack, sondern jemand ist jemand, der das schmecken kann. Der hat besitzt diese Fähigkeit und diese Gruppe von Clochards, mit denen der ja zusammenlebt. Die suchen sich, wie sie thematisieren, von Hinterhöfen, Restaurants, Weinreste zusammen, kombinieren das und schmecken ganz genau hin. Unterhalten sich darüber, kommunizieren, kritisieren sich gleich, das abtrainieren, ihre Geschmackskompetenzen. Man darf nicht sagen, nur weil jemand nicht über Geld verfügt oder keine tollen Klamotten anhat, kann er kein Gourmet sein. Es kommt darauf an, zu gucken, ob jemand diese Geschmackskompetenzen... und Genusskompetenzen besitzt. Und damit dann eben auch tatsächlich ein wertvolles Mitglied dieser Truppe sein kann, die Nudelsuppe besser zu machen.
Daniel: Goro ist eben so ein Beratertyp, aber er alleine kann eben diese Nudelsuppe auch nicht herstellen. jemand, motiviert, der Schwung in die Sache reinbringt. Aber er braucht eben den Meister, der sich noch dem Geschmack dem Genuss noch besser auskennt. Meister braucht ja letztlich noch jemand, der dann die Details verfeinert. Also du hast ganz recht, ist eben diese Teamarbeit, die an diesem Produkt zum Vorschein kommt.
Johannes Quirin: Ja, nochmal einzuhaken, klar ist natürlich nachher irgendwie die perfekte Rahmensuppe das Ziel, was ich nur meinte, Ziel, was eigentlich zuerst mal diese Perfektion, die typisch für Japan ja ist, im Mittelpunkt steht, die geht für mich nachher tatsächlich irgendwie unter, in Anführungszeichen, weil so viel mit den ganzen Protagonisten passiert, wie sie da sich zusammenfinden, ja auch Gohro und Tam-Pom-Po letzten Endes, ne, also das darf man ja auch nicht verschweigen. Und das sind alles Dinge, eigentlich, wenn man jetzt mal sagt, okay, wir sind auf dem Weg, perfekten Rahmen, die perfekte Rahmen zu machen, gar nicht so auf dem Schirm hat, vor allem wie sich das Ganze ist, am Anfang so entwickelt. Natürlich streben Japaner gerne nach Perfektion. ist auch, wenn man Sushi, gibt ja auch so einen schönen Sushi-Film, aber auch grundsätzlich, wenn Sushi produziert wird professionell von wirklichen Sushi-Meistern. dann sieht man ja auch mit welcher Perfektion dort Schnitte angesetzt werden. Ganz zu schweigen vom Kugelfisch, der ja mit Perfektion geschnitten werden muss, dass er nicht tödlich ist. Also Perfektion ist in Japan natürlich etwas, was groß geschrieben wird. Nicht nur im allgemeinen Leben, sondern auch vor allem in der Küche mit dem Messer oder ähnlichem, was da alles zugeschnitten wird und ... hergeproduziert wird und da ist natürlich auch bei der Suppe so da geht es ja auch darum wenn man schon beim messer sind wie dick diese Schweine diese diese Schweinescheiben sind also das war ja auch etwas viel zu dick geschnitten zu dünn geschnitten nein sie müssen genau ein genaues maß ergeben damit das eben ja perfekt ist ⁓ es zu genießen ⁓ dass das dieses Schweinefleisch vielleicht auch noch genügt von der brühe noch mal aufsaugt oder ähnliches also das ist schon ein thema was natürlich da gespielt wird und wie du auch gesagt hast das team macht letzten endes das letzten endes den erfolg aus es ist wie man auch so gerne beim fußball sagt nicht der einzelne zählt sondern eben das team und ein gutes team spiel zusammenspiel Jeder macht das, was er am besten kann und unterstützt somit. Sei es jetzt Goro, coacht, sei es und seine Kontakte nutzt oder Menschen zusammenbringt. Sei es der Professor, der mit seinem Geschmack da alles in die richtige Richtung bringt. Der Nudelmeister oder aber auch der Gegenpart, der sagt, ja, ich habe die besten Restaurants und so weiter eingerichtet und das kann man hier auch machen. Es muss alles optimiert werden auf deine Größe die Abläufe müssen passen und ja und Coach Goro trainiert ja auch durchaus Pampopo, etampopo, etampopo, etampopo, dass sie ja in Sekundenschnelle mehrere Rahmenschalen befüllt und das ist ja das ist das das das Spannende wie er da eigentlich auch an diese Sache herangeht, obwohl Es geht ja eigentlich nicht Geschwindigkeit, weil die Perfektion ist ja nicht die Geschwindigkeit, sondern nachher tatsächlich für mich das Endergebnis, was in der Schüssel ist. Und es ist ja auch ein bisschen konträr zu dem, wird ja zelebriert, das Essen wird zelebriert, die Zubereitung wird zelebriert. Und das kann ja eigentlich nicht in dieser Schnelle sein, auch wenn sie ja Anschauungsunterricht in einer Bahnhofsrahmen Küche haben, wo es natürlich auf die Schnelligkeit angeht. Aber da ist es eher so, was der sich alles merken kann, dieser Rahmenkoch, der genau weiß, wer wie seinen Rahmen essen möchte, mit welchen Zutaten und so weiter und so fort. Und das ist auch das Schöne, dass man da immer wieder andere Rahmenküchen sehen kann, wie unterschiedlich sie eigentlich auch sind. Aber letzten Endes geht es ja dieses Kulturgut, ⁓ eben diese authentische Rahmen, wie man sie dann auch aus Japan oder mittlerweile natürlich auch aus Deutschland durchaus, auch wenn das ja wahrscheinlich nicht alles authentisch ist, was so als Rahmen auf der Karte steht. Aber letzten Endes ist das etwas, was ja eben auch so einen Blick auf diese Rahmenkultur in Japan wirft.
Daniel: Ja, das finde ich auch toll, dass wir verschiedene Restauranttypen sehen, unterschiedliche Ramenküchen betreten, indem wir mit Goro und mit Tampoupou mitgehen und also schauen, auch so Gastronomiebetriebe unterschiedlich sein können, selbst in so einem kleinen Segment wie der Nudelsuppenküche. Man bekommt so einen Einblick in die Vielfalt allein an so einem kleinen Gericht. Und du hast es mit dem Schweinefleisch auch angesprochen, dass darüber... und immer wieder diskutiert wird, wie dünn das geschnitten werden muss und ob es hier zu dick geschnitten ist. Und da sind wir eigentlich noch bei einem anderen Teamplayer bei der perfekten Nudelsuppe oder beim perfekten Essen, nämlich bei den Zutaten. Da geht es ja auch immer wieder darum, was muss da rein? Du sagst schon, wie wird es zubereitet? Wie heiß muss das Wasser sein? Was ist mit dem Schaum, dass er abgeschöpft wird? Aber auch bis hin, welches Wasser wird dann verwendet, diese Nudeln zu kochen? Die Zutaten sind auch ein Teil der perfekten Gerichte. Das finde ich auch so charmant. Nicht nur in der Nudelsuppengeschichte, sondern auch an anderen Stellen. geschlachtet wird. Dass das da thematisiert wird, muss das damit rein oder wie geht man mit diesen Dingen ⁓ Oder dass auch in einer anderen kleinen Geschichte eine Frau ein sehr fetischhaftes Interesse daran hat, Lebensmittel zu berühren, da reinzudrücken, an den Rum zu tasten. Dass die Produkte selber, ohne dass es langweilig wird,
Johannes Quirin: Mhm.
Daniel: immer wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt werden.
Johannes Quirin: Ja, auch in diesen kleinen Zwischenfilmen geht es ja immer wieder ums Essen oder auch die Zutaten, wie du es ja auch richtig gesagt hast. Und mit manchen wird da schon auch sehr erotisch gespielt. Auch bei dieser Dame, die da diesen Fetisch hat, Lebensmittel zu betasten oder auch zu bedrücken, ist ja durchaus in der einen oder anderen Szene etwas sehr Erotisches dabei. Und das gleiche ist ja auch, wenn dann nochmal der Yakuze vom Start mit seiner Geliebten im Hotelzimmer die Eigelb-Szene vollführt, indem er ja das Eigelb über Küssen in den Mund der Geliebten und umgekehrt die Gespielein das Eigelb wieder in seinen Mund fließen lässt. wird da auch durchaus einfach gezeigt dass ja essen oder auch besonderes essen jetzt mal unabhängig davon ob man jetzt mit rohem eigelb so hin und her spielen sollte aber das essen durchaus ja auch immer eine erotische komponente haben kann ja und gerade auch vielleicht hier beim ramen ja weil das ist natürlich man hat diese nudeln die man dann auch so Genüsslich schlürft und diese brühe die man dann auch schlürfen darf aber auch wenn man diese nudeln halt einzieht das ist dann ja alles geräuschkulissen die Durch aus ja für das europäische oder für das deutsche ohr Ganz ganz gezielt fürs deutsche ohr etwas Seltsam wirken und auch deplatziert wirken wenn man solche geräusche macht ja beim essen hat man ja ruhig zu sein und da hat K. kein Geräusch, irgendetwas zu suchen. Auch erst recht nicht irgendwie ein leichter Touch von Erotik. das wird in diesem Film ja durchaus sowohl in der Hauptkomponente der Rahmen, aber auch dann in diesen kleinen Beigaben diesen Film immer wieder auch gezeigt, wie erotisch Essen sein kann.
Daniel: Ja, Da bist du bei einem ganz wichtigen Punkt, den wir bislang bisschen unter den Tisch gekehrt haben, dass der Untertitel des Films, zumindest in der deutschen Fassung, lautet, Essen und Sex ist eigentlich das Gleiche oder dasselbe. Also, und diese, ja, Kutzi-Szenen, die betonen das natürlich ganz besonders stark. Also, wo natürlich das Essen auch als erotisches, als erotische Stimulanz verwendet wird. Es gibt diese Eigelb-Szene, die ja auch durch das Hin und Her wechseln. Das Eingelb von einem Mund in den anderen und diese schwunghaften Bewegungen auch ganz klar an den Sex erinnern. Und dann zerplatzt es auch, man augastische Metapher hat an dem Eingelb. Oder auch wie das Meerestier, was ist das? Makrel? Die Frau, die kurz auf den Bauch bekommt, die davor in ... Alkohol getaucht ist und dann unter einer Schale ganz wild wird und dann auf den Bauch der Frau rumkitzelt und sie sich natürlich auch so ein sinnliches Erlebnis hat. Man merkt auf jeden Fall, dass Essen und Trinken vielleicht nicht nur eine Metapher ist für Sexualität, sondern wirklich das noch ankurbelt, entweder auf Roteziakar oder eben als Mittel der Kommunikation von erotischen Gefühlen oder Empfindungen ja vor allen Dingen. dienen kann und die Sinnlichkeit wird ins Zentrum gerückt dieser Geschichte. es ist eben ein Film, der finde ich insgesamt zwar was erzählt und natürlich auch so eine logische Geschichte erzählt und da kann man eben auch etwas nachverfolgen, aber ganz oft geht es ja eigentlich darum, dass man was selbst als Zuschauer mitempfindet. das ich, das meine ich jetzt gar nicht irgendwie. sexuell erotischen Kontext, pornografisch, sondern das ist für mich ein Food-Porn im besten Sinne, weil er ganz viel über das Erleben, er zeigt ganz viel Erleben, zeigt ganz viel Sinnesempfindung. Als Zuschauer kann man das tatsächlich mitfühlen und bekommt natürlich dann Anregungen in jeglicher Hinsicht, erotisch als auch kulinarisch und auch gustatorisch, dann in seinem Alltag. damit fortzufahren. im besten Fall ist natürlich so ein Film etwas, wo man sich anregen lässt und das nicht nur konsumiert denkt, aha, jetzt habe ich das mal erlebt, nur als Zuschauer, sondern man kann das dann als Inspiration für seinen eigenen Alltag nehmen.
Johannes Quirin: In allen für den eigenen Alltag genau auf alle Fälle kann man da auch vieles mitnehmen was essen und der Rotik angeht aus diesem Film ist es ja schon immer so auch eine Frage warum überhaupt alle Kulturen oftmals Nahrungsaufnahme auch so ein bisschen mit Sexualität verbinden sei es jetzt Apo die Sia K. die da eine Rolle spielen auch gerade in den asiatischen Ländern. Da ist China etwas stärker unterwegs als jetzt Japan. Aber auch da gibt es jetzt so viele Dinge von, von, was weiß ich, Walpenis über keine Ahnung, welche Schlangenteile gegessen werden, die ja Aphrodisierkar sind, die auch Libido steigern, aber auch die Manneskraft und Da ist es natürlich sehr extrem ne wo das miteinander verbunden wird bis hin eben auch zu dass so ein gemeinsame. Gemeinsames essen zelebriert wird als vorspiel ja das hat man ja hier im endeffekt auch und ein romantisches dinner wird ja oftmals auch ja vielleicht so ein bisschen als vorspiel dann nachher doch noch. Zu einem kaffee nach oben gebeten zu werden oder vielleicht. die Briefmarkensammlung zu zeigen, das ist so der Startschuss manchmal von einem Date, wenn man da romantisch essen geht. Es kann aber auch, muss ja nicht unbedingt, dass die Sterneküche sein, ein romantisches Dinner kann ja überall stattfinden, weil da die Personen einfach ja dazugehören, finde ich. Und natürlich auch in irgendeiner Art und Weise das Essen, wie wird da auch gegessen. Manchmal denkt man ja so einen Ausflug zu einem Dönerlokal oder Ähnliches zum Burgerlokal ist vielleicht nicht das optimale Für ein erstes treffen oder für ein erstes date und dann überhaupt noch wie kann man sowas überhaupt? Unfallfrei essen aber es hat doch durchaus auch eine sehr erotische Komponente wie man da so rein beißt und Wie man da vielleicht danach auch aussieht und das ist hier wunderbar verwoben diese punkte dass man da einfach auch sagt ja Essen Und erotik auch im untertitel das habe ich gar nicht so wahrgenommen tatsächlich der untertitel des films und das ist Im ersten moment vielleicht für den einen oder die andere auch ein bisschen verwunderlich die japaner sind ja bekannt dafür dass sie auf solche dinge stehen nicht umsonst gibt es ja da auch ganz spezielle automaten in japan wo man sich dann vielleicht auch mal eine getragene unterhose oder ähnliches rausziehen kann Japaner sind ja bekannt einerseits für diese Perfektion und für ihren Fleiß aber umgekehrt auch für diese Obsessionen und da wird hier in diesem japanischen Film schon einiges immer bezogen auf Essen geliefert und das finde ich auch spannend und über das Schlürfen was ja auch durchaus so eine erotische Komponente schon auch hat wenn man die im Film beobachtet Haben wir noch gar nicht so gesprochen das ist denke ich auch was wo wir mal noch einen Blick drauf werfen können und ich hab dich ja auch eingangs schon als der Schlörfexperte angekündigt. Warum ist es denn überhaupt so, dass das ja verpönt ist in Deutschland und gerade dort in den asiatischen Ländern, China, Japan, dazu gehört zu den Tischmanieren?
Daniel: Ich kann das nicht 100 % aufschlüsseln und ganz valide stichfest sagen, warum es diese unterschiedliche Entwicklung gegeben hat. Du hast aber absolut recht, dass es diese Unterschiede gibt und dass im europäischen, westlichen Kontext das aus der Esskultur raus zivilisiert worden ist. Zivilisierung hier nicht in dem Sinne verstanden von, dass es eine überlegene Form der Kultur ist, sondern es gibt im europäischen, westlichen Kontext eine ganz spezifische Form des Zivilisierungsprozesses, wo man versucht hat, mehr Affekte und Geräusche raus zu subsumieren, aus unserem Alltag zu finden, aus unserem Alltag zu erleben. Und im asiatischen Raum ist das eben gerade beim Essen und Trinken nicht der Fall. Und wir sehen ja in einer Szene auch, das hast du auch am Anfang angesprochen, wo so jungen Frauen beigebracht werden sollen. europäisch zu essen, Vorbild Nudeln zu essen, man das lernen soll. Sie sollen nicht schlürfen, aber am Ende schlürft dann selbst ein Europäer in einem Restaurant und dann schlürfen sie dann auch wieder. Ich kann es dir nicht ganz genau sagen, weil wir haben in Europa einen Prozess gehabt, der so im Mittelalter ansetzt, wo man versucht hat, von Seiten der Oberschicht der europäischen Aristokratie sich von nachrückenden Unter- und Mittelschichten Dadurch abzugrenzen, dass man Verfeinerungen beim Essen durchgesetzt hat, die die Vermeidung von Geräuschen oder bestimmten Gesten sehr viel Wert gelegt haben. Das sehen wir allerdings, das ist jetzt kein Alleinstimmensmerkmal von der Westenwelt. Wir sehen das in Japan natürlich auch, dass auch da diese Prozesse der Kultivierung und Zivilisierung durchgesetzt haben. Aber da hat es das Schlürfen nicht betroffen. Während wir Europa diese Geräusche irgendwann angefangen haben zu stigmatisieren. Da sieht man tatsächlich diese sehr unterschiedliche, sehr langwierige Entwicklung dieser beiden Regionen, die miteinander nicht in Kontakt gekommen sind. Und unterschiedliche... Kulturtechniken, der Effektkontrolle in Bezug auf ihre leiblichen und sinnlichen Gelüste entwickelt haben. Das betrifft, wie du es gesagt hast, den Sex, genauso wie das Essen. man von diesen, man könnte sagen, diesen tierischen, diesen sehr quasi natürlichen versucht hat wegzukommen, das Erharschen des menschlichen Lebens. Menschen haben sexuelle Bedürfnisse, kupulieren miteinander. Das kommt... Es kommt zu Sauereien dabei. Äquivalent zum Döneressen. muss auch dran denken. Wenn beide Knoblauchsoße essen und beide kleckern, dann ist das eben so. So ist Döneressen nun mal. Aber beim ersten Date versucht man, zu vermeiden. Man inszeniert sich als jemand, der sich nie bekleckert und nie eine Sauerei macht. Das bricht dann erst im Laufe der Beziehung irgendwann zusammen, dieses romantische Konzept. Oder Menschen, wenn sie essen, da gibt es auch diese sehr schönen... Die Menschen essen, wenn sie in Gemeinschaft sind. Das muss man selber mal für das Spaghetti essen vorstellen. Wie ich Spaghetti mit Tomatensoße mit anderen zusammenbinde. Wenn die Spaghetti mit der Tomatensoße vorsichtig auf die Gabel gerollt und auch im kleinen Häppchen Europa in den Mund gesteckt. Wenn man alleine ist, dann gibt es so schöne Memes auch im Internet. Dann sieht das ganze Gesicht irgendwie rot gepunktet aus. Und die Flecken auf dem Hemd drauf, weil man sie dann doch gerne schlürft und schlabbert. Körperlichkeiten, auch das Schmatzen, das Rülpsen, das Aufstoßen. Das versucht man eben über bestimmte Kontrolltechniken rauszuziehen aus dem menschlichen Verhalten, zu zeigen, dass man eben die Zeit hat und die Ressourcen hat, solche Dinge zu erlernen. Im Gegensatz zu nachrückenden Unterschichten, zu Mittelschichten, die nicht über das Wissen verfügen, dass man sich anlesen muss und auch nicht die Zeit haben. zum Teil sich dieser Erziehung, der Unterdrückung von Geräuschen, von körperlichen Bedürfnissen zu widmen. Beim Essen wie beim Sex. Du hast eben die Sache gemacht mit den Automaten in Japan, die es da eben mag mit der Unterwäsche. ist ja, Äquivalente finden wir natürlich in Europa auch. Wir haben natürlich auch hier unsere Obsessionen, unsere Fetische, die wir im Alltag nicht über thematisieren, aber die...
Johannes Quirin: Ja.
Daniel: Das zeigt, dass Internetangebote und Sexspielzeug und Erotikassistenz kaufen kann. Die werden trotzdem gepflegt, im Geheimen. Auch das hat man. Es sind unterschiedliche Kulturentwicklungen. Auch das zeigt, dass in Japan und Asiatischen Raum das Schlürfen dazugehört und zur Kulknusstechnik dazugehört. Sagt der diesen Film sogar, erst wenn diese Nudelsuppe am Ende auch geschlürft wird, dann ist sie eigentlich wirklich perfekt. muss auf den letzten Tropfen ausgetrunken sein und zwar geräuschvoll und dann ist das gelungen, das Essen. In Europa würde man vielleicht sogar in manchen Settings sagen, man muss immer noch ein Rest drin lassen, weil man sonst suggerieren würde, man könnte es nicht leisten, etwas zu verschwenden. Das ist eben auch eine interkulturelle Bereicherung dieser Filme, wo man sieht, wie es ein authentischer asiatischer Film ist, wie es an anderen Orten der Welt in der... und gleichzeitig spielt dieser Film auch mit westlichen Film- und Kulturklischees Trotz seiner Besonderheit und seiner starken Verankerung in der asiatischen Kultur ist uns als europäische westliche Ansehende durchaus verständlich und eine spannende Geschichte.
Johannes Quirin: Ja, ich glaube, spielt ja auch in den 80er Jahren in Japan, wenn ich es jetzt richtig im Kopf habe. Und das ist ja auch so viel Aufbruch dann in Japan. Wirtschaftswunder, kulturelle Verunsicherung spielte da auch mit einer Rolle. Passe ich mich hier an die westliche Ordnung auch an. Gerade die Szene, die du ja auch beschrieben hast, mit den Damen, den jungen Damen, die dort... an die westliche Welt und ihre Esskultur herangeführt werden sollen. ja, eben ganz angestrengt versuchen nicht zu schlürfen oder keine Geräusche, keine Schmatzgeräusche zu machen. du hast ja auch erwähnt, Azurdom wird es ja geführt, nachdem der Westi, der westliche Besucher dann natürlich schlürft, weil es ja dazugehört, ne, sich diese Kulturelle Aneignung wird man ja heutzutage wieder sagen, dass er tatsächlich dann einfach auch das macht, was man dort tut, indem man einfach dann halt einsaugt und dann sehr wahrscheinlich sogar stellt er fest, so intensiv habe ich Essen noch gar nicht wahrgenommen, weil es ist ja einfach auch nicht nur, weil es kulturell dort gemacht wird, sondern hat ja auch einen physikalischen Effekt, dass diese Aromen da tatsächlich viel, viel stärker und intensiver wahrgenommen werden und ich fand es so schön du hast ja auch gesagt dass sie dann plötzlich nach und nach anfangen zu schlürfen und wieder zu schmatzen und dann sieht man diesen jungen damen auch finde ich an wie erleichtert oder wie glücklich sie plötzlich sind das wieder zu tun und zu machen und vorher war das auch alles sehr sehr sehr verkrampft und dann sieht man natürlich auch daran finde ich ja oftmals Gilt es vielleicht auch einfach, die Dinge zu tun, klar, kommt immer irgendwo auch auf die Situation an, die Dinge zu tun, man vielleicht auch, ja, nicht, wo man sich nicht verstellen muss oder, ja, die einfach so sind. Es ist zum Beispiel ja auch ein Thema lange Zeit. Mittlerweile ist das ja auch etwas aufgeweicht. Wie verhält man sich denn in einem Sterne-Lokal? Ja. Muss ich mich wie wie ziehe ich mich schon mal an? Aber wie verhalte ich mich da darf ich da überhaupt vom Teller meines Gegenübers probieren oder Gott ist das überhaupt nicht gestattet oder fein also ich muss sagen ich habe es immer gemacht ich habe natürlich wenn es ein anderes Gericht war gerne mal probiert weil wo hat man denn die Möglichkeit sonst wenn man dann klar auch im normalen Lokal kann man das machen aber gerade im Sternenlokal wo man doch dann auch mal hingeht, weil es besonders ist und besondere Gerichte auf den Teller kommen. Warum teilt man da nicht auch einfach mal das Gericht oder wechselt die Teller nach der Hälfte, einfach auch den Geschmack mitzunehmen? Und das sind ja alles so Dinge, wie du gesagt hast, die antrainiert worden sind, die nicht als fein gelten oder die macht man nicht. Das schickt sich nicht. und da finde ich beim Essen kann man da durchaus oftmals andere grenzen weil essen ist einfach ein erlebnis einer ganz besonderen art also für mich ich spreche da hauptsächlich jetzt für mich und da möchte ich einfach es so mitnehmen wie es möglich geht ja klar habe ich auch schon mal in asien jetzt keine kein rahmen aber nefro in vietnames gegessen auch da ist es ja so dass man da eher so über den schalen sitzt und als ich alles in den mund reinschaufelt klar habe ich das auch gemacht natürlich sehr wahrscheinlich so geräuschvoll wie wie der wie der asiater oder wie die asiatin aber darum ging es ja auch nicht sondern ich wollte einfach auch mal sehen ja wie es ist man die denn und wenn man die so ist dann geht es halt auch nicht geräuschlos und das ist auch gar nicht schlimm ja es ist halt immer nur so die betrachtungsweise Was ist jetzt normal und was ist jetzt unnormal in Anführungszeichen? Und das finde ich, wie du auch gesagt hast, führt dieser Film einfach auch in eine für viele Menschen verschlossene Gesellschaft oder ein verschlossenes Land und zeigt einfach, wie dort gelebt wurde, gelebt wird. Sehr wahrscheinlich hat sich da, ich selbst war noch nie in Japan, hat sich da natürlich mittlerweile auch viel verändert ja geschlürft wird sicherlich immer noch aber vieles andere hat sich sicherlich da auch schon mal angepasst ja und Das interessante ist ja japaner sind ja hier wenn sie in deutschland unterwegs sind oder an europa unterwegs sind wenn die ja sehr zurückhaltend und sehr höflich wahrgenommen Das muss ich ja sagen war in diesem film nur teilweise zu sehen klar so in schlange stehen Und wer jetzt an der Reihe ist, ja, das hat man da auch gesehen, aber es ging da ja schon sehr lebendig und nahbar zu. Jetzt gar nicht so zurückhalten, wie man immer so direkt mit Japanern verbindet, fand ich. Und das ist ja spannender Blick einfach auch auf diese Kultur, dieses Land, auf die Kulinarik in diesem Film Tampopo.
Daniel: Das ist der Mehrwert, den wir uns diesem Film holen können. Außerdem der reinen Vergnügen und der sinnlichen Erleben dieses Foodporn. Das er einen Beitrag über unsere Art Weise des Genusses, Schmecken und Essens nachzudenken. Genau an dem Feindining, an der gehobenen Küche, das hast du ganz toll beschrieben, hat es doch wirklich eine... In den letzten 10-15 Jahren Das ist ein reines Statusevent, wo man natürlich perfekte Speisen bekommt. es kommt so stark darauf an, richtigen Anzug zu tragen, das Besteck richtig zu benutzen und weiter. Alle haben immer Gefühl, sie machen alles falsch, weil man die Regeln dann doch nicht komplett durchschaut. In der Sterneküche geht es viel stärker um das Genusserleben. Man soll Techniken mitbringen oder darf seine eigene Vorstellung mitbringen, wie man mit dem Essen umgeht und es gemeinsam zu genießen. Ein perfektes Essen, natürlich seinen Preis hat. weil es aufwendig hergestellt wird, viel Manpower braucht, es zu produzieren, auf die Ideen zu kommen, das Setting zu gestalten. wie du sagst, man kann es teilen, kann es schlürfen, man kann es auch vermischen auf dem Teller, man kann zu trinken, was man richtig hält, man kann sich auch ausprobieren, darüber reden und kann auch mal sagen, dass... verstehe ich jetzt nicht, was mir hier gemacht wird, oder ich kann sich das erklären lassen. Und dieser Film hilft eben auch, ja, Barrieren zu durchbrechen, die wir bisher aus reinen Konventionen pflegen, die uns aber daran hindern, den Genuss zu perfektionieren. Ohne dass der Film eben sagt, du sollst jetzt fressen, ja, wie wir so einen großen Fressen hatten, sondern er sagt eben, geh da achtsam ran, wertschätze das Essen, aber genau, setze all deine Sinne ein. und schau, wie du es für dich selber zur Perfektion bringst, wie du für dich selber den Geschmack findest und im Zweifel, dich von anderen inspirieren und lass dir von denen helfen, deine Geschmackstechniken, Reuropstechniken zu verbessern. Und das ist eben auch ein Aspekt, den ich mit diesem Film ganz gut finde. Johannes Quirin (1:02:21) Das stimmt. Ich habe es ja gesagt, also für mich war das schon auch so ein Öffnen einer verschlossenen, nicht ganz verschlossenen, aber verschlossenen Kultur, gerade auch im Blick meinen 80er Jahre. Da war ich dann gerade irgendwie zwischen vier und zehn. Also von daher finde ich das immer ganz, spannend. Den Punkt, den du gerade auch nochmal erwähnt hast, ist Das finde ich ja in diesem Film auch sehr paradox, ja, also diese Achtsamkeit des der Speise gegenüber, wie man die genießt und sich anleiten lässt. Aber es ist ja irgendwie schon paradox, dass einerseits so viel Zeit, Stunden, teilweise investiert werden, damit hier eine perfekte Brühe entsteht, damit die perfekte harmonie der zutaten entsteht aber dann wird es ja wird aus diesem slow food wird ja irgendwie ein fast food weil ramen schnell serviert wird und natürlich wird es auch relativ schnell verzehrt nicht jeder ist ramen so bedächtig und andachtvoll wie der ramen meister und das ist auch irgendwie so ein paradox das so viel liebe so viel zeit investiert wird in gericht es zu perfektionieren. Jetzt haben wir ganz abgesehen, sondern grundsätzlich in der Zubereitung, wenn es richtig original zubereitet wird. Und dann ist es schwuppdiwupp ausgelöffelt und leergeschlürft. Das hat natürlich auch so bisschen was, obwohl es ein ganz anderes Gericht ist, mit Fine Dining, Sterneküche zu tun. Du hast ja auch erwähnt, so viele Menschen, die da mitwirken und an einem Teller arbeiten, von den Zutaten ganz zu schweigen und dann ist oftmals mit einem Hubs ist das Ganze wieder verschwunden und hier hat man es anders gelagert. Man könnte natürlich auch sagen, irgendwie ist das auch Fine Dining, hohe Küche, weil ja, mit Leidenschaft produziert, wie gesagt, stundenlang zubereitet. Die Brühe ist natürlich das Kernstück für viele. Wie die Köche, das hast du ja auch schon gesagt. wo abgeschöpft wird und und und und dann wird es so schnell serviert zum Beispiel auf der in der Bahnhof Gaststätte und dann weg ist es ne zack und was bleibt sowohl jetzt dann bei Fein Dining Sterneküche aber auch hier bei der Rahmen Küche was bleibt ist finde ich wenn es optimal war ein glückliches Gesicht ein glücklicher Gast nicht nur der Bauch ist genährt oder satt sondern halt Da passierte noch mehr, ja. Und das soll eigentlich auch, finde ich, egal was man ist, auch mit dabei sein. Satt machen, ja. Aber nicht nur, sondern man soll, für mich wäre es schön, wenn da immer noch irgendwie mehr mitspielt. Und das ist ja hier auch in Tampo Po gut zu sehen, dass da einfach auch immer noch mehr mitspielt und mitschwingt. Diese Zufriedenheit der Menschen, sie einen richtig guten Rahmen... zu sich nehmen. Daniel (1:05:46) Ja, also wo du sagst, das Essen ist mit einem Hubs weg, da muss jetzt doch wieder an die Analogie von Essen und Sex denken. Also die ganze Leidenschaft, die haben wir drittelt. Also was man sich ja manchmal für lange, also wie Casanova, da für lange Vorbereitungen trifft, um jemanden zu verführen oder sich gegenseitig zu verführen, mit dem ganzen Schickmachen, langen Planungen, Dates vorweg und dann macht man eine romantische Stimmung und so weiter oder denkt sich irgendwelche Spiele aus und mit einem Orgasmus schwupp ist dann irgendwie alles weg. Also ich meine, da ist auch... Johannes Quirin (1:05:51) Haha. Ja. Daniel (1:06:15) In dem Moment ist es ja tatsächlich dann aufgelöst. Und genauso beim Essen natürlich auch. Man isst es dann und dann ist man satt. Und wenn man satt ist, das fast das Schlimmste für den Schlemmer. Weil in dem Moment hat man ja keinen Hunger mehr. dann kann man serviert bekommen, was man möchte. Man ist blöderweise satt. Und das Gefühl ist weg. Aber was du sagst, die Paradoxie sehe ich auch. Dass so viel Arbeit und so viel Handwerkskunst... Und so viel Manpower in so Gericht reingeht und dann ist es am Ende Fastfood. Auf anderen Seite würde ich mir natürlich wünschen, einer Welt in der wir ganz klar immer wieder Fastfood essen. Und Fastfood nicht immer deswegen Junkfood ist, einfach ein Essen, das man schnell mal isst. Das wäre optimal, wenn das Fastfood auf so einem Niveau präsentiert würde. Und dass es dann tatsächlich nicht nur darum geht, dass man das jedes Mal wie so ein Fine-Dining essen. Wenn man fast food zu sich nehmen muss, das Gefühl, dass etwas richtig gutes gegessen Das tolles, handwerklich optimales Fast Food Produkt. Das sicherlich auch Sättigungseffekt, das es beim Auslösen auch durch die nächsten Stunden trägt. Weil es vielleicht auch noch belebend und vitalisierend ist. Ich will das gesund sagen. Das ist ein schnelles, aber dennoch perfektes Essen. Johannes Quirin (1:07:49) Das stimmt. Wie satt hat dich denn der Film gemacht? Lieber Daniel, kommen wir doch mal in Richtung der Bewertung. Was gibst du denn Tampopo? Daniel (1:08:02) Ich habe diesen Film ausgewählt, weil wir uns den ersten zehn Folgen so nähern. Und ich habe müssen, wenn wir über Kulinarisches Kino sprechen, auch über Tampupo sprechen. Weil es ein Film ist, der so speziell ist und so besonders ist, dass ich finde, gehört zum Karo des Kulinarischen Kinos dazu. Und jeder, der eine gewisse Leidenschaft, ein gewisses Interesse... Wir über eine Stunde gesprochen, aber haben einige Szenen überhaupt nicht angesprochen. so eine Szene, wo ein junger Mann mit Geschäftsleuten in ein Restaurant geht und sich dann gegen die Hierarchien als versteckter Gourmet entpuppt und alle anderen dadurch zu roten Köpfen bringt, die glühen, weil sie enttarnt wurden als Leute ohne Geschmack, obwohl sie viel Geld haben und in Hierarchie weit oben stehen. Ich könnte noch länger darüber sprechen, man kann viel daran entdecken. Ich würde sagen, ist neben dem großen Fressen mein zweiter wichtiger Film des Kulinarischen Kinos und ich gebe ihm wie dem großen Fressen vier Gänge plus einen Espresso hinterher. Wie sieht es bei dir aus, Johannes? Du hast am Anfang ja diesen Cliffhanger gebracht, der mich die ganze Zeit so bisschen zittern oder schwitzen hat lassen, ob ich dir was zugemutet habe oder ob du deine Freude daran gehabt hast. Johannes Quirin (1:09:33) Hmhm. Ja man muss ja immer durch egal was wir uns anschauen. Ja ja ja da ne ne ne also so qualvoll war es nicht ich muss aber ganz einfach davor schicken ich bin einfach kein fan japanischer Filme oder Serien da tue ich mir tatsächlich immer sehr schwer auch wenn. Jetzt nicht unbedingt klassisch japanisches Kino ist finde ich. Daniel (1:09:49) Was ist das? Will man Mut wählen? Johannes Quirin (1:10:13) auch so von der inszenierung her als war zwar ja ein japanischer regisseur logischerweise der da unterwegs war aber es kommt doch sehr mit mit stilmitteln daher die man jetzt nicht unbedingt so so kennt ich hab sehr gesagt mich hat es ein bisschen irritiert diese zwischen stories auch wenn sie für sich gesehen immer sehr spannend und interessant waren hat es mich immer wieder etwas irritiert weil Der Übergang, du hattest so beschrieben, ja, da folgt die Kamera vielleicht jemand anderem. Dann wär's teilweise verständlicher gewesen, aber sie waren für mich immer so plötzlich, klar, war irgendwo ein Schnitt gesetzt im Film und dann hat man die mit eingebaut. Das ist schon technisch klar und auch verständlich, da war eine Szene vorbei und dann kam halt jetzt diese Szene, das neue Schnipselchen. Aber es kommt immer so unvermittelbar, wo du so denkst, hopp. Jetzt wird es mich aber gerade interessiert, wie es hier im Hauptfilm weitergeht. Und das ist das eine. das andere, wie gesagt, das ist dann halt so mein Thema, dass ich mit japanischen Filmen wenig Berührungspunkte oder wenig mit anfangen kann. Kulinarisch war es sehr interessant. Ein hohe Lied, ich habe es ja eben auch schon mal so genannt, ein hohe Lied auf den Rahmen. Jetzt kommt es auch noch dazu, dass ich nicht unbedingt ein Rahmenfan bin. Ich hab da also ich hab ich ess ich ess sie ja und wenn ich wenn sie mir jemand servieren würde oder die perfekte rahmen Mir servieren würde würde ich sie natürlich auch genießen und essen aber es gibt da eher gerichte wo ich zugreifen würde wenn ich die auswahl hätte das spielt vielleicht alles damit so eine so eine rolle Dass ich sage es sind für mich ist es für mich ein film den man gesehen haben muss ja Da stimme ich dir auf alle Fälle zu. Mindestens einmal sollte man ihn gesehen haben. Und dann kann man entscheiden, was hat er mit einem gemacht. Ich muss ihn nochmal sehen. Man kann auch beim zweiten sehen sicherlich noch Dinge entdecken, die man beim ersten Mal nicht gesehen hat. Da stimme ich dir auch zu. Aber 4 +, also eigentlich 5 Gänge, da komme ich bei weitem nicht hin. Ich würde ihm 3,5 Gänge geben. Heißt also... so irgendwo nach dem dritten gang also nach der hauptspeise auf dem weg zum deser gehe ich dann verloren und tauche nicht im rahmen. Daniel (1:12:52) Das ist trotzdem ein sehr gutes Urteil. finde es hervorragend, dass wir nicht immer mit unterschiedlichen Bewertungsmustern Beobachtungsperspektiven herangehen. Das finde ich eine ganz fruchtbare Sache. Deswegen machen wir das Gespräch mit dir auch jedes Mal so viel Spaß, Johannes. Ein bisschen unserem letzten, unserem kleinen Käserdessert zu unseres Podcasts, nämlich welchen Film wir wohl das nächste Mal gucken werden, weil den suchst du ja jetzt aus und ich weiß überhaupt nicht, worum es geht. Johannes Quirin (1:13:33) Ja, das ist schöne, überraschende, so überraschen wir uns immer wieder. Die kleinen Freuden der Film- und Fressen-Hosts. Mit was schocke ich mein Gegenüber? Nein, nein, so schlimm wird es nicht. In der nächsten Folge verlassen wir auf jeden Fall die dampfenden Nudelküchen und tauchen ein in eine ganz andere Küche. Daniel (1:13:46) Haha. Johannes Quirin (1:13:59) auch habe ich mir gedacht wir gehen mal ins Jahr 2025 also ein aktueller Film der nicht im Kino läuft aber es gibt ja jede Menge Streaming Plattformen mittlerweile wo auch tolle neue Filme ich hoffe er ist toll es klingt auf jeden Fall sehr fantastisch gezeigt werden und zwar tauchen wir ein nach Amerika in die Küche Italiens mal zur Abwechslung und Vince und Warren spielt die Hauptrolle und der Film heißt Nonnas und da kann man sich schon vorstellen ⁓ was es geht italienische Küche und Nonnas oder auch nur eine Nonna aber in dem Fall sind es mehrere das verspricht natürlich authentische italienische kulinarische Köstlichkeiten, die da auf den Tisch wandern werden. Daniel (1:15:00) Ich freue mich, dass du den Film ausgesucht hast. habe keine Ahnung, was das ist. habe von dem noch nichts gehört. wenn es aktuell ist. Das wird eine spannende Geschichte. Ich freue mich darauf, den anzusehen und dann beim nächsten Mal mit dir zu diskutieren, Johannes. Johannes Quirin (1:15:14) Ja, herzlichen Dank auch dir, mein lieber Daniel. Und ich würde sagen, bis zum nächsten Mal bei Film und Fressen. Und denkt immer daran, manchmal sind die besten Geschichten die, bei einem gemeinsamen Essen entstehen.
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